der erste Tag
der erste Tag
Published on Mai 13th, 2010 @ 16:05:37 , using 361 words,
Es nieselt.
Es ist kalt.
Es weht der Wind aus der Ecke in die ich will.
Es ist der erste Tag meiner langersehnten Auszeit, die für mich der Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt werden soll - und das bei diesen Bedingungen??????
Hochwasser beim VBS (Verein Bremer Segelfreunde), meinem Heimatverein, ist um 15:30 Uhr, und morgen Freitag muss ich in Bremerhaven sein, um dort ein wichtiges Ausrüstungsteil aus einer Werkstatt abzuholen. Also muss ich los, obwohl mein Sinn nach allem anderen steht.
Es nieselt.
Es ist schweinekalt.
Doch jetzt kommt Ulli um mich zu verabschieden und wir schnacken noch ein bischen - er segelt in ein paar Wochen hoch in die Eisgegend von Grönland - ich bleibe südlicher - und macht Fotos.
Ich will einhand über Helgoland, Eidersperrwerk, Eider, Nord-Ostseekanal, über Fehmanbelt, nach Mecklenburg, Rostock, Rügen, Polen nach Lettland, Estland und dann weiter in den Norden.
Nach über 44 Filmen in 11 Jahren (www.streese-film.de) brauche ich jetzt mal eine Auszeit, um die Kreativitätsakkus aufzuladen.
Und um auf diesen langen Törn, der die nächsten Jahre stattfinden wird, nicht zu vereinsamen, habe ich mir vorgenommen, täglich hier ein Tagebuch zu schreiben - würde ich nur für mich in ein Buch schreiben, würde ich vermutlich bald damit aufhören. So aber gehe ich eine gewisse Verpflichtung ein.
Aber jetz bin ich noch auf der Lesum und es nieselt immer noch.
Und es ist kalt.
Wind 4-5 N bis NNW, abnehmend. also genau daher, wo ich hin will. Heißt motoren. Zum Kotzen.
Als ich das Haus von Karin und Frank an der Lesum passiere, steht Karin am Fenster und winkt - ja, das ist ein wirklich schöner Abschied hier von diesem kleinen schönen Fleckchen Erde.
Auf der Weser erwartet mich eine geschlossene Stratocumulus-Wolkendecke, hellgrau bis dunkelgrau gemischt, dann bei Nordenham bricht im Westen der Himmel auf und die Sonne bricht durch und taucht das Vorland von Bremerhaven und die Industrieanlagen von Bremerhaven ist ein gleißendes überirdisches Licht - das nehme ich jetzt mal als ein gutes Omen.
20:30 bin ich an der Geeste - und der Himmel ist zur Hälfte in ein zartes Azurblau getaucht - die Temperatur sinkt an Bord auf 8 Grad.
Grogzeit.
Das Echolot geht nicht - vermutlich beim Umbau Kabel verwechselt. Morgen ist Hafentag, da kümmer ich mich drum.
2 Kommentare
Lieber Jörg,
gleich von zwei Seiten wurde ich auf Deine Reise hingewiesen. Ich werde immer mal wieder reinschnuppern und Dir nette Raumschot-Winde und Sonnenschein wünschen. Ist noch ein Sockeln-Lot dabei wie früher?
Liebe grüße
Günther
Lieber Jörg,
ich fand es sehr schööööön, dich vorbei tuckern zu sehen, als ich so ganz zufällig aus meinem Fenster schaute…
schade, mein Fotoapparat war nicht griffbereit, so hab ich nur das Bild von dir und Miss-Sophie im Kopf
Vielleicht gibts ja noch mal irgendwann ein Heimkomm-Bild
Liebste Grüße von Karin