Tagebuch der Miss Sophie

This is the collection's tagline.

Ja, so geht das im Leben.

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Published on Mai 21st, 2025 @ 16:21:00 , using 394 words,

Ja, so geht das im Leben.

Mal ist man oben, mal ist man unten.

Hauptsache ist, man bleibt gelassen und nimmt die Dinge, die man ändern kann, in Angriff und lässt die Dinge die man nicht ändern kann, ruhen. 

Also jetzt zur Sache.

Gerade ist alles eigentlich ganz in Ordnung, und dann kommt doch plötzlich so eine Mitteilung, die einen ganz aus der Bahn haut.

Am Samstag bekam ich die Mitteilung, das mein lettischer Mitsegler aus Krankheitsgründen nicht mitkommen kann - zwei wochen vor Beginn unseres törns.

Einen Tag lang war ich ganz aus dem Häuschen. 

Alle längst gemachten Entscheidungen wurden wieder fraglich.

Doch alleine segeln? 

Aber diese Frage hatte ich letztes Jahr mehrere Monate mit mir herumgetragen und eindeutig entschieden, dass ich mit 80 Jahren diese Strecken nicht mehr allein segle.

Das Boot hierlassen?

Aber die Frage war auch geklärt: drei Tage mit einem Bus bis hierher will ich mit 80 nicht mehr jedes Jahr zweimal machen müssen.

Das Boot hier verkaufen?

Nein miss sophie bleibt bis zum Ende mein Schiff.

Und so rotierte das zwei Tage in meinem Kopf.

Dann eine Brandmail an meine Segelfreunde, bzw. Freunde, die mit mir mitsegeln können/würden.

Aber natürlich kann keiner innerhalb von zwei Wochen eine solche Entscheidung treffen, drei Wochen jetzt mal gleich mitzusegeln.

Also Spaziergang machen und alles mal ruhen lassen.

In der Nacht dann hat sich dann was bei mir innerlich getan.

Eigentlich ist das doch ganz gut dachte ich jetzt, weil ich die Sache von einer anderen Seite angeschaut hatte - aber vas habe nicht ich willentlich gemacht, das hat mein Unterbewusstsein zu eingefädelt.

Jetzt kannst du ein Jahr das ganz geruhsam vorbereiten, deine Freunde haben ein Jahr lang Zeit, die eine Woche segeln in ihren Kalender einzubauen und du hast die großartige Gelegenheit mit einigen deiner Freunde eine Woche intensiv zusammen zu sein und dabei auch noch segelnd dein Schiff zurück nach Deutschland zu bringen.

Die Wolken waren weg, es schien wieder die Sonne und ich war wieder in einem relativ zufriedenen Zustand.

Und dann passiert folgendes.

Gestern bekam ich plötzlich die mail, das der Rostocker Segler mir mitteilte: ja, ich komme mit, Anfang Juli zweieinhalb Wochen. Wenn alles gutgeht, könnten wir die Strecke in der Zeit schaffen - auf jeden Fall wäre ich in Polen und da könnte ich auch allein die letzten Häfen absegeln, weil die Strecken moderat sind.

Junge Junge - das waren zwei Tage.

Es regnet seit Tagen - Mersrags Lettland

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Published on Mai 18th, 2025 @ 15:59:00 , using 240 words,

2025-05-18

Mersrags

es regnen seit Tagen.
Dabei sind die Temperaturen etwas höher gegangen, aber immer noch kalt und vor allem nass.

Ich muaate jetzt endlich die Zuleitungen für die zwei neuen Sonnenkollektoren neu verlegen, die an der Reling angebracht angebracht werden und einen relativ guten Zugang zur Sonne haben, auch beim segeln.

Das war eine sehr aufwendige Arbeit, weil die Leitungen in Bereichen verlegt werden mussten, die für mich
unglaublich schwer zugänglich sind: in der backbordseitigen Backskiste ganz oben, wo man eigentlich nur arbeiten kann, wenn man in die Kiste selbst reinsteigt, um dann über dem Kopf aber mit relativ freien Händen arbeiten zu können. Ich komme aber nicht mehr in die backskiste (Lähmung durch Schlaganfall 2015) - also musste die Arbeit von oben mit äusserst verrenkten Stellungen von Oberkörper und Armen gemahct werden.

aber das ist nun endlich fertig.

Für meine Rücktour nach Deutschland entlang der lettischen, litauischen und polnischen Küste mit 13 Häfen hatte mir ein lettischer Segler zugesagt, mitzusegeln, weil die Distanzen an der lettischen und litauischen kKüste doch sehr lang sind - so zwischen 40 und 70 sm - und ich mir mit meinen fast 80 Jahren nicht mehr zutrauen möchte, 8-14 Stunden an der Pinne zu sitzen.
Und der hat jetzt zwei Wochen vor Start abgesagt und zwar nicht mir, sondern auf Nachfrage einer lettischen Freundin dies mitgeteilt - ,oder wir haben uns missverstanden, denn sein Englisch ist dürftig und meines auch und da kann es schon zu Missverständnissen kommen.

Tja und jetzt such ich nach Ersatz.

wieder in Lettland

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Published on Mai 8th, 2025 @ 14:20:00 , using 213 words,

ich bin wieder in Lettland.

wie immer fahre ich am 1. Mai mit ecolines und diesmal hat mich Evija am Busbahnhof Riga abgeholt und ist mit mir nach Mersrags gefahren, weil sie da sowieso hinfahren musste.

schnell noch in einem Supermarkt eingekauft, dort gut und sehr preisgünstig gegessen (Schweinegoulasch mit Bratkartoffel und einem Salat und einem leckeren Nachtisch für 2 Personen 24,00 EUR).

um 21:00 Uhr waren wir in Mersrags.

Mein Schiff steht natürlich noch an Land und ich fand auf dem Werftgelände keine Leiter, um auf mein Schiff zu kommen.

und es war kalt. Und es wurde natürlich immer kälter.

Am nächsten Tag habe ich im internet die Temperaturen gelesen: nachts 0 -1 Grad  und am Tag 5-6 Grad.

Endlich fand ich eine Leiter, schnell rauf, Kajüte zu und den Heizlüfter angeworfen.

So eine kleine Kajüte ist selbst unter diesen Bedingungen relativ schnell warm - aber am nächsten Morgen ist die Kälte wieder da.

Aber das Wetter ist gut, Sonne, blauer Himmel - manchmal ein paar Wolken, kann auch manchmal länger sein und ein bisschen regnen.

Die ersten Tage war ein schneidender Wind aus Nord, der die unbehandschuhten Finger innerhalb von Minuten erstarren lässt.

Aber in der Sonne und im Windschatten ist es schon angenehm.

Egal - ich bin erst mal wieder auf meinem Schiff und das ist gut so.

Bilder kommen später.

Abschluss der Segelsaison - zurück nach Mersrags und nach Bremen

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Published on September 22nd, 2024 @ 11:32:00 , using 331 words,
Abschluss der Segelsaison - zurück nach Mersrags und nach Bremen
Abschluss der Segelsaison - zurück nach Mersrags und nach Bremen
Abschluss der Segelsaison - zurück nach Mersrags und nach Bremen
Abschluss der Segelsaison - zurück nach Mersrags und nach Bremen

Am 16. Sept mit Andres von Engure nach Mersrags gesegelt

Andres aus dem Verein und Beitzer einer großen Bavaria kam am samstag auf mich zu und sagte, er hätte gehört das mein Motor Schwierigkeiten macht und er und der Hafenmeister meinten, es wäre nicht gut in meinem Alter und mit diesen Motorschwierigkeiten diesen Törn allein zu machen - er habe am Montag Zeit und der Wind soll aus S kommen - er böte an mitzukommen.
Auslaufen so gegen 12:00 UHr.

Ich war natürlich hoch erfreut - zumal er ein Mann war, der hier gut vernetzt ist - wenn es Schwierigkeiten geben würde, wäre das ein ungeheurer Vorteil.
Also habe ich begeistert JA gesagt.

mittags um 12 uhr sind wir los

Als ich den Motor anwarf lief er im Leerlauf prima.

Als ich eingekuppelte hat er bei 1000 Umdrehungen nur zwei bis zweieinhalb Knoten gemacht - das ist zu wenig - da stimmt was nicht.

Und wenn ich kurzfristig kräftig Gas gab gab es keine richtige Reaktion

Und bei 1700 bis 1800 umdrehung hätte er fünf knoten laufen müssen er lief aber nur drei knapp bis 3,5.

Entweder stimmt die Übersetzung vom Motor auf die Welle nicht (aber das würde Getriebeschaden bedeuten und da würde nichs mehr gehen) der es ist irgendwas in der Schraube - ein Tampen oder so was.

Ich habe bei dem wind sofort den Blister gesetzt und der stand wunderbar und hat uns bei einem herrlichen Wind die nächsten drei Stunden mit ungefähr zwei bis drei manchmal auch 3.5 knoten nach Norden gebracht.

Das wetter war grandios - blauer Himmel kein einziges Wölkchen zu sehen die Sonne knallte es war warm und wir hatten einen angenehmen Wind von schräg achterlich.

So um 15:30 wurde der Wind dann doch schwächer und wir haben entschieden mit Motor zu laufen.

Wir haben verschiedene Umdrehungszahlen ausprobiert und sind letztlich bei ungefähr 1100 gelandet, da lief er zweieinhalb bis knapp drei Knoten - eigentlich zu wenig, aber für unseren Törn langte es.

Es war wirklich Ententeich segeln - aber schön und ein guter Abschluss der Saison.

Ein paar Tage später war ich schon wieder in Bremen.

 

 

 

 

ich will mich mal wieder melden: der Mensch ein erzählender Affe

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Published on September 22nd, 2024 @ 11:25:00 , using 1176 words,
ich will mich mal wieder melden: der Mensch ein erzählender Affe
ich will mich mal wieder melden: der Mensch ein erzählender Affe


das wetter ist wieder richtig schön geworden - die nächte dafür sind kurz und kühl - und wenn ich noch vor gut einem monat nachts noch um 23 uhr mein buch draussen lesen konnte muss ich heute schon um 20 uhr das licht anmachen

aber der sommer ist ein bisschen wieder zurückgekommen und wie man oben sehen kann, lese ich hier auf meinem schiff in einer sehr schönen umgebung - wenn das wetter mitspielt, die sonne attraktiv untergeht, die wolken einen stimmungsvollen rahmen geben  - es nicht regnet und und und 

ich lese

samira el ouassil + friedemann karig

erzählende affen (2021)

das buch 'erzählende affen' ist eine überaus materialreiche breite auseinandersetzung über die kultur des erzählens über 500 seiten lang

für das thema ist das buch eine fundgrube und man findet fast über jeden aspekt dieses thema dort entscheidende hinweise oder auch längere passagen eigener erkenntnisse

ich benutze es sozusagen als eine art steinbruch
wenn ich für einen aspekt zu diesem thema einen wissenschaftlichen beleg oder eine anregung suche dann werde ich hier in der regel fündig

sie beginnen damit dass sie die theorie der heldenreise referieren- bemerken aber zuvor, das sie das erzählen in einem sehr viel größeren zusammenhang hier diskutieren

erzählen ist für sie der versuch der menschen sich in einem chaotischen kosmos mit strukturierten erzählungen zurechtzufinden (19)

zweitens weshalb der westen mit seiner selbsterzählung seiner überlegenheit den rest der welt sich untertan gemacht hat (19)

und drittens wollen sie erkunden ob es auch erzählungen gibt die wir für eine utopie brauchen und benötigen und die deshalb für uns zum überleben notwendig werden (19) - die ich aber vergebens gesucht habe

sie beziehen sich natürlich auf joseph campbell der 1945 sein opus magnum 'der heros in 1000 gestalten' veröffentlichte und auf die sich alle heldengeschichten-theorien letztendlich beziehen obwohl er nicht der erfinder dieser theorie ist
wichtig ist aber dass das abenteuer dieser heldengeschichte sich auf zwei ebenen abspielt nämlich einmal auf der physischen der sozusagen erzählbaren ebene des abenteuers und zugleich ist dieser weg aber auch ein innerer weg , den der held gehen muss und der zwischen den zeilen vom leser entdeckt werden muss und der den held erst wirklich zum helden macht

während campbell von 17 etappen einer heldenreise spricht
wählen sie eine struktur von zehn etappen, die sie in einer schönen grafik illustrieren
danach im erklärenden text dieser abfolge sind sie plötzlich bei 12 stufen und ich schüttelte den kopf
habe ich irgend etwas überlesen? habe ich irgend etwas nicht verstanden?
blätter zurück geht - noch mal den ganzen artikel durch und stellt wiederum fest die grafik geht von 10 stufen aus der erklärende text von 12 - völlig unverständlich verwirrend und desorientiert
bis ich begriffen habe - was nur durch immer wieder umblättern und vergleichen möglich war - dass sie kap 1 (gewohnte welt) und kap 7 (the bad guys close in) weggelassen haben (28f)

der us-amerikanische autor kurt vonnegut hat zahlreiche beliebte geschichten nach ihrer spannungskurve untersucht und er kommt zu dem ergebnis dass es im grunde genommen drei große unterschiedliche spannungsverläufe gibt (44f)

der erste spannungsablauf nennt er 'man im loch'
es beginnt damit dass der held in ein tiefes loch fällt sich mühsam den halben film aus diesem loch herauskrabbelt und dann wieder aufsteigt und erfolgreich wird

den zweite spannungsbogen bogen nennt er 'junge trifft mädchen'
es geht zunächst mal sehr erfolgreich los - der junge trifft das mädchen alles scheint blendend zu werden - dann kommt ein tiefes loch und es dauert eine weile bis der held sich aus loch wieder auf die gleiche ebene des anfangs herauskrabbelt und das mädchen bekommt

und der dritte spannungsboden wird 'aschenputtel' genannt -
es beginnt ganz tief unten und der held oder die heldin aschenputtel krabbelt langsam aus diesem tiefen loch kommt zu einem ersten großen erfolg stürzt wieder in die grube arbeitet sich wieder erfolgreich heraus und endet schließlich im glück

es hat danach verschiedene empirische versuche gegeben diese erkenntnisse zu verifizieren

und danach wurde folgende rangfolge für den erfolg der geschichte gefunden

erstes
vom tellerwäscher zum millionär

zweitens
im grunde genommen das umgekehrte also der absturz

drittens
mann im loch

viertens
ikarus - also erfolg und danach absturz

fünftens
aschenputtel

sechstens
ödipus (47f)

eine arbeitsgruppe einer der universität von birmingham hat nach dieser methode 6000 filme untersucht und fanden eben diese sechs strukturellen plot-architekturen darin wieder
und sie fanden ebenfalls heraus dass 'man im loch' an der kinokasse die profitabelste form von filmen war (50) - in der filmkritik aber meist unter ferner liefen rangierte

na ja und so geht das munter weiter - ein empirischer befund reiht sich an den anderen - dazwischen durchaus intelligente kommentare und zuspitzungen - aber letztlich geht man in dem faktenkarussell unter (zumindest ich)

den 12 stufen entsprechend der heldengeschichte ordnen sie jeweils unterschiedliche inhaltliche themen zu - wobei die zuordnung großer journalistischer freiheit unterworfen ist
etwa der fünften stufe nämlich dem überschreiten der ersten schwelle - dieser stufe orden sie das internet zu unter dem titel 'wie das internet unser erzählen verändert'

oder dem siebten kapitel 'das vordringen zur tiefsten höhle' ordnen sie die ewige verführung von rechts zu

also mit diesen doch sehr fantasievollen zuordnungen geht es weiter - alles durchaus lesenswert und informativ - nur die unterordnung unter das thema 'wie erzählen uns menschen verändert hat' - das ist doch sehr weit und beliebig gefasst

für das letzte kapitel versprechen sie auswege aus der breit ausgearbeitteten krise der menschheit
was dann allerdings kommt ist zunächst kein ausweg sondern ein befund zur coronakrise - dass sie sich durch verleugnung der tatsachen die bekannt waren so epochal ausdehen konnte und zweitens dass man sich hinstellte und sagte - wir wissen nicht wie wir damit umgehen sollen - obwohl es in allen entwickelten industriellen ländern für solche krisen detailliert ausgearbeitete krisenszenarien gab mit entsprechenden zu tätigenden handlungsabläufen - nur die politiker fürchteten den zorn ihrer wähler - das brauchten die politiker in china nicht zu befürchten - weshalb sie die krise inneralb kürzester zeit in den griff bekamen

für den zweiten befund den sie anführen entwickeln sie ebenfalls kein ausstiegsszenario
und das liegt vermutlich an der von ihnen richtig analysierten politik die auf kurzfristigkeit ausgelegt ist

christian drosten unser dafür zuständige minister hat dafür einen sehr einprägsamen spruch geprägt: 'there is no glory in prevention' (456)

entsprechend der heldentheorie kommen sie zu dem fazit :
niemals zieht ein held präventiv ins abenteuer

echte helden handeln nicht vor dem knall - nein sie warten sogar meistens bis es richtig knallt

ich glaube dass sie hier einen sehr wichtigen und richtigen befund über die herrschende politik aussprechen was aber zu einem riesigen problem wird - denn die probleme die wir lösen müssen lassen sich nicht mit den gängigen heldengeschichten lösen und vor allem nicht mehr lösen - wenn es richtig geknallt hat

'wir bewundern heroisch nutzlosen trotz und wir belächeln langmütigen widerstand' auf diese einprägsame formulierung kommt die science-fiction-autorin Ursula K. LeGuin

ja - aber wo ist jetzt der großmündig angekündigte ausweg?

ich habe ihn nicht gefunden - zumindest nicht in diesem buch

tja mit solchen sachen vertreibe ich mir die tage - und das sage ich durchaus nicht bedauernd

in meinem nächsten beitrag werde ich übrigens über das wie ich finde spannendsten kapitel erzählen nämlich über die selbsterzählungn der amerikaner und der deutschen zur eigenen nationalen identität

(das das hier alles kleingeschrieben wird liegt daran dass ich es mit google Voice schreibe (n lasse))

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2024-07-28 Sturm mit 10 - 11 BF in Engure

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Published on Juli 30th, 2024 @ 11:21:00 , using 1177 words,
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure

2024-07-28

war das jetzt der erste herbststurm?

für sonntag hatte der seewetterbericht angekündigt windstärke 7.

und um 18 uhr ging es gestern auch wirklich los.
der wind kam aus nord und das war sehr unangenehm weil winde aus nord und ost hier mit den wellen bis in den hintersten teil es hafens durchlaufen, der offen nach osten ist und deshalb völlig ungeschützt dem riga meerbusen ausgesetzt ist.

aber erstmal ging es sehr moderat los.
es fängt an zu regnen - dann ein bisschen mehr - dann kamen richtige schauergüsse die vom wind waagerecht auf einen einstürzen - und dann nahmen die windstöße zu

gegen 21 uhr war dann wirklich richtig sturm, das waren keine 7 sondern 10 BF und mehr.
die wellen waren richtig groß hier im hafen und stäubten teilweise mit ihrer gischt über die schiffe hinweg.
sowas habe ich wirklich noch nicht gesehen vor allen dingen nicht in einem hafen.

ängstlich schaute ich immer wieder nach hinten zu dem gurt der mich mit der ankerboje verbindet und etwa 10 m lang ist und die einzige leine ist die mich sozusagen vom steg und von der katastrophe abhält.

immer wieder musste ich mir sagen dass diese leine in finnland gekauft - auch viel größere schiffe an der leine hält - also auch wohl mein schiff halten wird, das aber immerhin 5 tonnen auf die waage bringt.

und ich wusste dass ich sie sehr sehr sorgfältig ohne knicks über den poller gelegt hatte - also da dürfte eigentlich nichts passieren
aber was machen schon solche rationalen überlegungen in einer situation die einem doch eher fremd ist, nicht zu den täglichen erfahrungen gehören und die situation ist ja auch wirklich gefährlich.

denn 5 tonnen stahl von einem sturm auf einen haufen plastikschiffe losgelassen - da wird sich meine versicherung freuen.

aber noch mal weiter: eine situation, in der man im schiff hin und hergeworfen wird weil, die wellen das schiff hin und her beuteln - man beständig auf der suche nach halt im schiff ist- man dabei eigentlich keinen klaren gedanken formulieren kann, weil schon die nächste welle einen an die kajütwand geschleudert hat - wenn also ein bisschen weltuntergangsstimmung im schiff herrscht - man beständig auf die uhr schaut - jetzt wütet es schon 3 stunden so - dann wünscht man sich ein ruhiges liegeplätzchen an einem friedlichen fluss.

aber zurück zur situation hier im hafen.
viel mehr als die achterleine beansprucht sind nämlich die bugleinen - die sind nur ungefähr 3 m lang und wenn eine welle, die den bug hebt, diese leinen bis zum anschlag ausreizt und dann eine zweite welle diese noch übertrifft und auf sie aufbuckelt, wenn da überhaupt kein kein spielraum mehr in der leine ist , dann gibt es einen ungeheuren ruck - die leinen übertragen den auf das stahlschiff und drinnen ist dann wirklich die hölle los - man glaubt wirklich in einem schlagzeug zu sitzen, so prasseln die schläge auf das schiff ein.
man sitzt da - und kann nichts tun - und dieses man kann nichts tun ist nervenaufreibend.

ich habe natürlich keine minute geschlafen sondern angezogen hier auf der koje gesessen und gelegen - immer in der anspannung wenn etwas passiert muss ich ganz schnell an deck sein und irgendwie möglicherweise auch das schiff ganz schnell verlassen.
und die frage wie verlasse ich denn das schiff in dieser situation - rotierte unablässig unablässig in meinem kopf.

deswegen waren auch alle wichtigen schiffspapiere und personalausweis und der dergleichen und handy bei mir am körper - aber dass ist ja auch nicht wirklich entspannend

gegen 3 uhr nachts wurden die zeitabstände zwischen den heftigen windstößen die alle noch ihre 1o - 11 BF in sich hatten länger - die hoffnung kam auf, dass dieser sturm auch mal ein ende haben könnte.
ich muss sagen eine solche situation habe ich in meinem jetzt über 40-jährigen segelleben bisher noch nicht erlebt.

und das macht mich auch ein bisschen misstrauisch diesem segelrevier gegenüber, da alle diese häfen gegenüber dem rigaer meerbusen - weil sie an kleinen flüssen gelegen sind - wirklich offen sind und keinen schutz bieten

da das hier der fall ist wie in mersrags, und das ist auf der anderen seite des riegaer meerbusens in den häfen ebenfalls der fall - sie alle liegen auf einer geraden linie zum rigaer meerbusen hin offen und die wellen können so durchlaufen ohne von irgendetwas gehindert zu werden

 

übrigens dieser text wurde von google speech service geschrieben - ich habe ihn einfach in mein kleines tablet eingesprochen - und ich muss sagen das funktioniert unglaublich gut.

morgens ums sechs war es dann soweit beruhigt, dass ich angezogen in die koje gegangen bin - war aber wach und bin dann um 9 wirklich wieder auf den beinen gewesen.

jetzt muss ich irgendwie versuchen vom schiff runterzukommen um diesen text ins internet zu setzen was vom schiff aus nicht geht - da muss ich zur bibliothek - mal sehen ob ich das hinkriege bei dem immer noch vorherrschenden wellen hier im hafen

ich stehe schon ganz vorne und will meinen fuss auf die oberste stufe der trittleiter stellen - aber der finden dort keinen halt - merkwürdig, ging doch immer.
dann gucke ich runter - und sehe keine leiter. die leiter ist weg
jetzt dämmerte es mir - in der nacht hatte ich einmal ein sehr schepperndes geräusch gehört, so wie wenn metall irgendwo abgerissen wird.

die leiter muss sich durch einer dieser 'monster'wellen aufgerichtet habe ist dann auf den bootsteg geknallt und ist dadurch abgerissen worden, weil sie unten nicht mit einer metallstange gekontert wurde sondern nur mit einem allerdigs sehr stabile holzstück.

auf jeden fall die leiter war weg.

nun kann sie nicht weit weg von diesem ort am grunde liegen und ich rechnete mir aus mit zwei zusammengebundenen bootshaken sie vielleicht vom grunde bergen zu können.

aigars angrufen und ihn gebeten auf dem rückweg von von mersrags hier vorbeizukommen und einen ganz langen pickhaken mitzubringen der bestimmt vier bis fünf meter lang ist - das wollte er auch machen

ein wenig später kommt der hafenmeister hier vorbei um sich hier die schäden anzuschauen die hier am steg entstanden sind und er erzählte mir dass gestern abend in der nacht hier windstärken von 10 bis 11 gemessen worden sind und Geschwindigkeiten von 200 km/h und das über längere zeit also ungefähr über zwei stunden lang.

puh dann lag ich also doch richtig mit meiner einschätzung um 10 BF

dann sah ich dass meine elektroleitung die hier zum schaltkasten auf dem steg führt und die mich mit elektrizität versorgt irgendwie sehr merkwürdig im wasser hängt und ich schaue mir das an und zieh langsam dran und das ist sehr schwer und dann sehe ich was der grund ist: an der leitung die im wasser hängt hat sich meine bootsleiter verfangen und deswegen ist es so schwer sie hoch zu holen.

das mache ich jetzt ganz langsam und vorsichtig und rufe zwei andere bootsmenschen hier auf dem bootssteg, sie für mich vorsichtig aus der leitung zu klauben weil ich das vom boot aus nicht kann.

wunderbar - die leiter ist wieder da, allerdings sehr verbogen.
doch trotzdem welch ein glück, denn so ne leiter ist teuer

ob die wieder brauchbar gemacht werden kann?
das wird aigars schnell entscheiden können.

ihn angerufen und gesagt, dass der pekhaken nicht mehr gebraucht wird aber sei kommen wichig ist - alles klar.

so - das war mein bericht über den ersten herbststurm (?) ende juli in engure.

 

 

 

Mal wieder ein Bericht von Miss Sophie, was die so treibt

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Published on Juni 23rd, 2024 @ 11:52:00 , using 614 words,
Mal wieder ein Bericht von Miss Sophie, was die so treibt
Mal wieder ein Bericht von Miss Sophie, was die so treibt

Miss Sophie - 2024-06-13

  • Mal wieder ein Bericht von Miss Sophie, was die so treibt - bw. ihr skipper.

Mein alter Wasserhahn für die Spüle hatte ich, 2013 glaube ich war das, in einer Mülltonne in einer der großen Marinas um Helsinki herum gefunden - und weil er als Pumpe gebaut war, könnte ich damit auch mein Wasser aus meinem Tank mit der Hand pumpen, falls mal die Wasserpumpe oder die Elektrik ausfallen sollte.
Und dann ist es wichtig, vor allem , wenn man in Gegenden unterwegs ist, wo man tagelang fahren müsste, um zu einer Yachtwerkstatt zu gelangen, um in dieser Zeit an sein Wasser zu kommen.

Nun hatte ich in der Werkstatt vo Aigars eine Whale-Handpumpe gefunden, die noch sehr gut aussah und sehr viel jüngeren Datums war, als meine alte gefundene, die noch aus verchromten Eisen war. Und der alte Wasserhahn leckte und da ich unterhalb der Spüle auf einem dort direkt unterhalb der Spüle angebrachten Regalbrett meine Geschirrhandtücher, meine Plastikmülltüten und noch anderes lagere, waren die immer etwas nass.

Es war schlechtes Wetter, es nieselte zwischendurch immer mal wieder und ich dachte, dass ist ein guter Zeitpunkt, mich mal daran zu machen, die Wasserhähne auszutauschen.

Die Öffnung zum Unterbau der Spüle ist 25 cm breit und ungefähr 80 cm in der Höhe.
Direkt unter der Spüle war gesagtes Regalbrett, was auch nicht einfach ausgebaut werden konnte, das es erstens für den Schlauch zwischen Wasserhahn und elektrischer Wasserpumpe ein Loch zum Durchführen des Schlauches hatte und zweitens ein Loch für den Schlauch den Ausgusses und durch beide Löcher führten natürlich die dazugehörigen Schläuche.
Und zweitens das Regalbrett auf zwei Brettchen gelagert war, die seitlich an den Holzwänden festgeschraubt waren und diese Brettchen hätte ich lösen müssen, um das Regalbrett zu entfernen. Das hätte ich auch auf der linken Seite mit meiner funktionsfähigen rechten Hand hinbekommen, aber auf der rechten Seite hätte ich dies nur mit meiner linken Hand tun können, die aber verweigerte sich wegen der bekannten Lähmung dies zu tun.

Also musste ich in diese 25 cm breite Öffnung mit dem Oberkörper kriechen, was mir erst nach einer gefühlten halben Stunde in nur einer einzigen möglichen Körperhaltung gelang und ohne dass ich dort sehen konnte, mit den Fingern fühlend die unteren Metall-Muttern der Befestigung des alten Wasserhans mit einem kleinen Maulschlüssel lösen - was wegen dem fehlenden Raum drumherum nur in winzigen Drehungen von vielleicht 20 Grad gelang.

Das war nicht nur schweißtreibend sondern wegen meiner verdrehten Körperhaltung dabei auch schmerzhaft.
Aber wenn ich mal Biss habe, dann gebe ich auch nicht auf - und als das geschafft war, war ich ein klein wenig stolz und es gab erstmal einen Tee und ein paar Kekse.

Für den neuen Wasserhahn mit Pumpe mussten neue Löcher gebohrt werden - kein Problem. Die alten wurden mit ein bisschen Dichtmasse zugemacht, die neue Pumpe eingesetzt und nun mussten die zwei Befestigungschrauben von unten mit den Gegenmuttern befestigt werden.
Die Haltung dazu hatte ich ja oben schon beschrieben - jetzt musste aber für das Festziehen der Mutter die Schraube oben fixiert werden, weil sie sich nicht mitdrehen darf.
Normalerweise macht das der zweite Mann oder die zweite Frau an Bord, die aber bei mir gerade in Urlaub war.
Wie konnte man die ersetzen?
Ich überlegte, versuchte verschiedenes, bis ich folgende Lösung fand. Ich hatte für solche verzwickten Stellungen einen Schraubenzieher mit abgeknicktem Schaft, so ungefähr wie eine Axt, wobei die Axtschneide der Schraubenzieherkopf war - und das Ganze natürlich in klein.
Den setzte ich oben auf den Schraubenkopf und verkeilte den Schaft mit eine Anzahl von Küchengeräten und verstopfte die mit einem Geschirrtuch. Zweimal lösten die sich und ich musste wieder fluchend aus meiner Spülengrotte auftauchen, aber dann war alles fest und Miss Sophie hatte einen zufriedenen skipper, der erstmal eine Runde Wasser durch den Wasserhahn jagte.

 

 

 

 

Miss Sophie - Engure - Hilde und Klaus 2

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Published on Juni 11th, 2024 @ 11:15:00 , using 183 words,
Miss Sophie - Engure - Hilde und Klaus 2

Mittags um 13 Uhr sind die beiden wieder bei mir am Steg und wir gehen wieder in das kleine Restaurant, weil es wirklich das einzige hier geöffnete Cafe ist. Danach gehen wir am Strand in die andere Richtung (Riga) und ich zeige ihnen noch das Haus des Architekten, das in Bauhausstil gebaut wurde.

Es ist wunderbares Wetter, warm, mehr oder weniger wolkenlos.
Wir setzten uns dort noch auf eine Bank und gehen dann wieder in das Restaurant und essen diesmal alle einen Salat mit einem runden Weichkäse, dessen Namen mir im Moment entfallen ist, der ebenfalls riesig von der Menge her ist.

Weil hier in diesem Lande, bis auf die Ausnahme Riga vermutlich, das eindeutig touristischer ist, machen alle Lokalitäten abends um 20:00 Feierabend - man also zum Essen spätestens um 18:00 bestellen muss.
Deshalb ziehen wir zu ihnen in die Pension und weil es hier erst abends um 23:00 dunkel wird, ist herrliche Abendsonne da, die wirklich noch wärmt und wir setzen uns auf Bänke in dem riesigen Garten der Pension, der zudem mit kleinem Schwimmbecken auch noch wunderschön ist, unter alten Bäumen, und lassen langsam den Tag ausklingen.

Miss Sophie 2024-06-05 - Hilde und Klaus

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Published on Juni 11th, 2024 @ 11:09:00 , using 235 words,
Miss Sophie 2024-06-05 - Hilde und Klaus
Miss Sophie 2024-06-05 - Hilde und Klaus
Miss Sophie 2024-06-05 - Hilde und Klaus

Miss Sophie 2024-06-05 - Hilde und Klaus

Mittags mache ich mich zu den Duschräumen auf, weil ich nur dort WLAN habe , um mal zu erkunden, wann mit Hilde und Klaus hier zu rechnen ist, und sehe gerade an der verschlossenen Bootsstegtür zwei Personen mit Sonnebrillen stehen, mach von innen die Tür auf und will ihnen andeuten, dass ich sie hereinlasse, als sie konsterniert stehen bleiben und mich etwas ungläubig - so meine ich zumindest ihren Gesichtsausdruck zu deuten - anschauen.

Erst als sie mich mit meinem Namen ansprechen, realsiere ich, dass es Hilde und Klaus sind.

Ich muss umständlich erklären, dass ich sie erst in der nächsten Woche erwartet habe - aber das war ein falsches Behalten des Datum in der email.

Wir machen wegen dem großartigen Wetter sofort einen Gang am Meer lang nach dem nicht weit entfernten Wald von Engure, der mit kleinen sehr schönm angelegten Pfaden durchzogen ist zum kleinen Fluss und See und dann weiter wieder an die Straße in das einzige geöffnete Cafe hier - es ist hier noch nicht Saison.

Wir essen Fisch - entscheiden uns für eine halbe Portion, die dann immer noch zu groß war für uns.

Noch mal zum Strand, dann kauft Hilde noch eine flasche Wein und wir setzten uns in ihr wirklich sehr gemütliches Dachzimmer in der Pension und plaudern.

Um 23:00 bringen sie mich dann noch zum Steg des Segelvereins.

ich bekomme immer noch nicht meine Bilder auf das tablet - sorry

 

 

 

Miss Sophie 2024-05-31 - Mersrags - Engure - mal wieder mit kleinen und großen Überraschungen

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Published on Juni 2nd, 2024 @ 13:30:00 , using 1023 words,
Miss Sophie 2024-05-31 - Mersrags - Engure - mal wieder mit kleinen und großen Überraschungen
Miss Sophie 2024-05-31 - Mersrags - Engure - mal wieder mit kleinen und großen Überraschungen
Miss Sophie 2024-05-31 - Mersrags - Engure - mal wieder mit kleinen und großen Überraschungen

Miss Sophie 2024-05-31 - Mersrags - Engure

um 11:30 los E - NE 1-2, angesagt waren um 3

unter Motor 1800 Umdehungen = 4-5 kn

30 Min bis zur Ansteuerungstonne, dann unter Fock 170 Grad S

1.5 bis 2.5 kn, das bedeutet, das ich 10 Stunden benötige - na mal sehen was die nächsten Stunden so zeigen

Nach zwei Stunden reicht es mir und ich setze das G dazu - gab Probleme, ich habe des Großfall durch den falschen Block nach achtern geleitet.

Dann gehen die Mastrutscher nicht am Rutschertor vorbei, weil die Abdeckung nicht richtig abdeckt. eine kleine Schraube hat sich gelöst, weil das Gewinde dort beschädigt ist. Dort bleiben die Mastrutscher hängen, verkeilen sich und nichts geht mehr.
Also immer wieder zum Mast und die Rutscher per Hand nachschieben.
Als dann nach einer halben Stunde das G oben ist, verdeckt es die Fock und beide Segel hängen schlaff in den Lieken.
Also alles umsonst gewesen.

Na gut, aber ich habe wenigstens das Problem mit den Mastrutschern entdeckt. Das wird Aigars aber erst im Herbst lösen können, wenn der Mast an Land liegt.

um 14:00 Motor, 1800 Umdrehungen 4 - 5 kn
Wenn immer ich den Motor anwerfe, habe ich ein leichts Kribbeln im Magen.
Jahrelang hatte ich Probleme mit ihm.

Obwohl neu, ein VETUS 3 Zylinder 27 PS, hatte ich in den letzten Jahren Probleme, die durch die im Diesel-Tank sich bildenden Dieselbakterien erzeugt wurden, die den Zufluss blockierten. Von Dieselbakterien hatte ich noch nie was gehört. Jetzt aber bekommt der Diesel immer einen kleinen Schluck Grotamar, das die Bakterien beseitigt.

Dann hatte ich Probleme, die dadurch entstanden, dass die Creme, mit der ich die Gummiabdichtung der großen Tanköffnung einstreiche und die Dieselresistent ist, zu weit nach innen gestrichen hatte. Dort bildete sie kleine Würste und die zerkümelten sich langsam und landeten am Boden und verstopften dann des kleine Ansaugrohr.

Die Erfahrungen mit diesen Problemen habe ich immer noch im Magen, wenn ich den Motor starte.

Und dieses Mal kam noch hinzu, dass Aigars, als er vor drei Tagen den Motorölwechsel machte, sehr gewissenhaft sich den Motor anschaute, jede Schlauchverbindung auf Festigkeit prüfte, ja, wie eine Mutter ihr kleines Kind anschaut und prüfend alles überblickt, dass er den Impeller, also das kleine Schaufelrad aus Gummi, der in der Wasserpumpe dafür sorgt, dass der Motor gekühlt wird, auswechseln wollte und ich hatte keinen Impeller.
Er sagt, eigentlich wird der auch jedes Jahr ausgewechselt - bei meinen wenigen Motorstunden reicht vielleicht auch alle zwei Jahre - und meiner war schon mindesten 5 Jahre drin.

Also während der Motorfahrt kleine Stoßgebete wohin auch immer gesendet, nur dieses Mal noch problemlos zu arbeiten, dann würde sie ausgewechselt, bevor ich den Motor auch nur einmal neu starte.
Ob die Gebete gehört wurden. weiß ich nicht, aber der Motor schnurrte 4 Stunden lang wie eine junge Katze - und noch heute werde ich drei neue Impeller bestellen.

Den hohen Fakrikschornstein der dortigen Fischverarbeitungsfabrik sehe ich schon balb. Dann bin ich in der Ansteuerungslinie und such an Land die dazu gehörigen Seezeichen.
Endlich entdecke ich sie: links neben dem Schornstein, zwei weiß-rote Tafeln, die übereinander stehen müssen und die obere trägt ein rotes Blickfeuer.

17:30 bin ich in Engure im Hafen - inszwischen sind 4-5 Windstärken, der Wind heult in den Wanten und ich muss mit achterlichem Wind an die Boje ran.
Das Festmachen an der Boje klappt beim ersten mal nicht, weil ich den Schnapp-Schäkel mit einer Hand nicht geöffnet bekommen habe (die andere ist an der Pinne) - also das ganze Manöver noch einmal alles bei achterlichen Wind 4-5, was heißt dass ich sobald der Schäkel an der Boje ist, ich auskuppeln muss, weil wir sonst mit einer Höllenfahrt auf den Steg zu donnern.

Beim zweiten Mal ist die achterliche Festmacherleine zu kurz - selbst mit meinem 280 cm langen Bootshaken kann ich keine Landverbindung hinbekommen - ich bin auch wegen meiner Behinderung viel zu langsam, um nach vorne zu kommen - als ich den Bootshaken in der Hand hatte, das Schiff bewegt sich ja auch und ich muss Balance halten, was mit meinen linken Bein nicht so einfach ist, ich bin zu spät am Bug, des Schiff bewegt sich schon von der tief ins Wasser gezogenen Boje zurückgeholt zurück.

Alles nicht so einfach - die Heckleine treibt im Wasser und darf nicht in die Schraube ǵeraten, mich treibt der Wind recht unkontrollierbar herum und gleichzeitig muss ich die Heckleine vom Poller lösen und 20 cm lose geben und sie dann wieder um den Poller belegen - alles mit einer Hand und gleichzeitig darauf achten, wohin Miss Sophie so treibt.

Die Heckleine muss genau die richtige Länge haben, wenn sie 10 cm zu kurz ist, komm ich nicht an Land, ist sie 10 cm zu lang, droht Gefahr, bei achterlichem Starkwind mit der Bugleiter den Steg zu berühren.

Ich glaube ich habe 7 Anläufe gebraucht, bis ich eine Leinenverbindung herstellen konnte.

Aber ich war noch zu weit vom Steg entfernt - ich musste näher ran.

Hinten die Bojenleine zu lösen ist eine haarige Angelegenheit, weil da ein unheimlicher Druck drauf lastet und ich nur mit meiner rechten Hand arbeiten kann - die linke kann manchmal assistieren, ist aber für die Pinne da. Also dort Leine geben ist schwierig, weil ich keinen festen Standpunkt einnehmen kann - ich stehe im cockpit, lehne mich über den cockpitsüll - habe deshalb eigentlich keinen richtigen Stand für Kraft, muss jetzt aber mit der rechten Hand die Leine ziehen was nur unter Aufbietung aller Kräfte geht, mir dafür aber der richtige Stand fehlt, muss dann eine seitlich Bewegung mit der die Bojenleine haltenden Hand auf den Poller machen, was unter Belastung nicht möglich ist und gleichzeitig um den Poller herumführen und belegen.

Ich habe letztlich aufgegegeben und mir etwas Neues überlegt.

Eine andere kräftige Leine geholt, über den landseitigen Poller geworfen und die Leine mit einem Block so umgelenkt, dass sie auf meiner Steuerbordwinsch landet - und mit den Winsch Miss Sophie an den Steg gekurbelt.
Das ganze hat mindestens eine halbe Stunde gekostet.

Aber nun war alles gut, ich war fest, Wasser gebunkert, Strom an Deck geholt, Miss Sophie aufgeklart, in der Bilge kein Wasser, kein Diesel, kein Öl, alles bestens.
Kurz die Daten meines törns ins Schifftagebuch eingetragen und dann gabs das lang ersehnte Bier und den 2. Teil meiner Makrele mit dem Zubrot von gestern.

Am Samstag hatten wir Südwind und am Sonntag südliche Winde, später dann wieder der Ost - also haben wir es trotz allem richtig gemacht.

 

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