Fussball - oder das Vergnügen einer Teamarbeit zuzuschauen
Fussball - oder das Vergnügen einer Teamarbeit zuzuschauen
Published on Juni 23rd, 2010 @ 20:16:03 , using 322 words,
Ach - was ist es für ein Vergnügen, einem gut spielenden, arbeitenden Team zuzuschauen.
Zwei gut spielenden Teams zuzuschauen.
Mich interessiert nicht, wer da spielt.
Mich interessiert nicht, wer da gewinnt.
Mich interessiert, was die Spieler auf dem Feld miteinander machen
Achten sie aufeinander?
Spielt jeder für sich - oder spielt er, um andere ins Spiel zu bringen?
Teamarbeit:
Immer schauen, wo sind die anderen.
Immer wissen, wo die anderen sind.
Immer selbst im Spiel sein.
Immer die anderen ins Spiel bringen.
Seine Rolle kennen.
Sich anbieten, seine Rolle spielen zu dürfen.
Das Ergebnis ist immer das Ergebnis von allen.
Da schaut eine ganze Nation dieser Arbeit zu.
Und hat sein schönstes Vergnügen daran.
Hat es Auswirkungen auf das Leben und die Situation dieser Nation?
Was könnte denn dies heißen, für die Arbeit einer Schulklasse?
Alle wissen wo die anderen sind.
Alle versuchen alle ins Spiel zu bringen.
Jeder bietet sich an, um die anderen ins Spiel zu bringen.
Was könnte denn dies heißen für die Belegschaft eines Betriebes?
Das Ergebnis ist immer das Ergebnis von allen.
Und was könnte es heißen für die Politik?
Immer die anderen ins Spiel bringen.
Und was würde dies heißen für Beziehungen, Partnerschaften, Ehen?
Wir haben noch unendlich viel zu lernen.
Na ja, das sind denn so meine solipsistischen Gedanken, während ich an der Theke stehe und dem Spiel Deutschland gegen Ghana zuschaue.
Die Hansestadt Wismar ist wunderschön, nur leider hatte ich nicht die Zeit, mich ihr zu widmen, wie ich es kurz nach der Wende mit einem Kenner dieser Stadt tun konnte und sie eine Woche lang wirklich durchstöbert habe.
Denn ich stellte fest, das die Windfahne meines Autopiloten (Mr. Winterbottom) falsch montiert war. Das hat ein wenig Arbeit bedeutet.
Dann musste ich mich mit dem Schloss von dem Niedergang beschäftigen, was plötzlich nicht mehr schliessen wollte.
Die Architektur eines Schlosses zu verstehen, hat mich zwei Stunden gekostet.
Damit ging der Tag hin.
Gemüse aus dem WOK.
3 Kommentare
Lieber Jörg,
endlich bin ich mal dazu gekommen, deinen Blog weiter zu lesen. Und nicht nur zu lesen. Ich find’ die Bilder vom blauen Himmel und den weißen Segeln ja sooo herrlich. Hoffentlich wird der Himmel im August auch so aussehen :). Am Freitag, den 6.8. würd ich übrigens gern bei dir aufkreuzen. Mehr dann per Mail… Du kannst jetzt also auch langsam kleine Andeutungen in deinen Blog einflechten, die versteckt auf die Dinge hinweisen, die du - so fern von Bremen - vermisst und die evtl. “mitbringbar” sind… ;) Und ich kümmere mich auf jeden Fall schon mal so langsam um ‘ne Sonnenbrille und Schuhe und so für mich… Yippie, das wird kool :) Genieß die Sonne!
Caro
…übrigens: Als Werder Fan hab ich mich natürlich total gefreut als Özil das Tor geschossen hat. Hab zwei Duplo-Aufkleber von ihm zu hause ;). Aber das macht es noch wahrscheinlicher, dass er weggekauft wird. Und das find ich voll traurig. Also all sowas muss man auch bedenken… Besonders gute Schüler_innen, Partner_innen, Mitarbeiter_innen werden abgeworben…
Letztlich: Wie lang ist das Ganze noch spielerischer Wettbewerb, bei dem der Schiedsrichter faire Regeln garantiert, und ab wann beginnt die fiese Konkurrenz, wo es weniger um Regeln geht als um die Frage, wer das höchste Maß an Rücksichtslosigkeit und Skrupellosigkeit an den Tag legen kann ohne Probleme mit dem eigenen Gewissen zu bekommen?
(Hab das Spiel übrigens mit Meike zusammen in dem Restaurant bei dir an der Ecke geschaut)
Lieber Jörg,
ich will jetzt nicht über Fußball reden, obwohl ich könnte. Das machen sicher andere. Gestern war ich in der “katholischen Oper” in St. Georgen in Wismar, während woanders der Ball getreten wurde. Hier aber sind viele Stimmen und Instrumente betätigt worden, die die hallige neu errichtete Kirche in einen breiten Klangteppich verwandelten. Mahlers 8. Symphonie erklang. Das Werk wird selten aufgeführt und “katholische Oper” ist der bezeichnende Ausdruck. Wir waren mit die jüngsten Besucher im ausverkauften Haus. Man hätte bei dem Wetter auch rund um Poel gemeinsam segeln können. Wenn der Wind so bleibt, sollten wir das noch tun. Bis Freitag habe ich viel Zeit. Zunächst herzliche Grüße aus Rostock, dem sehr in die Ferne gerücktem Ziel, Lothar