Wie die Polen ticken
Wie die Polen ticken
Published on Juni 24th, 2011 @ 19:45:21 , using 336 words,
Wie die Polen ticken
Wenn man in einem fremden Land ist, dann muss man erst mal begreifen, wie die Menschen dort ticken, denn sonst kommt man zu völlig falschen Schlüssen.
Ich werde jetzt einfach mal ein paar Beobachtungen hier notieren, vor allem für mich selbst, denn die Tage in Polen nähern sich dem Ende und dann ist alles schnell vergessen.
Ihre Einstellung zur Arbeit ist sehr gesund: wenn es nichts zu tun gibt, wie für diese junge Frau, die die Bar auf dem Gelände der ehemaligen Leninwerft betreut und z.Z. alle Gäste zufrieden vor ihren Getränken sitzen, dann tut man auch nichts und ruht sich aus.
Für viele polnische Männer sind Autos nicht zum fahren da sondern zum protzen.
Deshalb lieben sie Autos mit superbreiten Reifen und hochgelegten Achsen, die für riesige amerikanische Ranches gebaut werden und mit denen sie am liebsten durch die Städte brettern. Denn der Pole lebt in der Öffentlichkeit. Dort zeigt er sich. So wie oben – wenn möglich.
Aus den Warmwasserhähnen der Polen kommt grundsätzlich kochendes Wasser. ACHTUNG. Verbrühungsgefahr.
Die Röcke vieler junger Polinnen sind derart kurz, dass es kaum möglich scheint, darunter noch einen Slip zu tragen.
In der polnischen Küche sind die Salatbeigaben grundsätzlich frisch gemacht: also die Karotte und der Kohlrabi wurde für meinen Teller frisch geraspelt – und zwar selbst bei dem billigsten Imbiss.
Und die Polen lesen.
Alle jungen Mädchen, die hinter den hunderten von kleinen Buden, Eiswagen und Souveniertischen stehen, haben ein Buch in der Hand. Und auch unser Wachdienst in der Marina hat grundsätzlich ein Buch auf dem Tisch, in dem er liest.
Das Schönheitsideal vieler junger polnischer Männer sieht anscheinend so aus: breitschultrig, glatzköpfig und stiernackig - so laufen zumindest die meisten von ihnen rum - dazu die Radrennfahrer-Sonnenbrille mit dem Arnold Schwarzenegger Terminator-Blick.
Aber die polnischen Männer sind unglaublich kinderlieb. Noch nie habe ich so viele polnische Männer hingebungsvoll mit ihren Kleinkindern in Sandkisten, Spielplätzen und sonstigen Anlagen gesehen, wie in Polen . Und zwar stundenlang.
Ich schildere nur, was ich sehe.
1 Kommentar
Hej Jörg,
also - wie die Polen ticken - beschreibt wunderba Steffen Möller in seinem Buch: “Viva polonia". Vor einer Polenreise unbedingt lesen, aber auch als Vergleich zur eigenen Wahrnehmung. Ich kenne zwar schon vieles aus über 30 Jahren Besuche und Zeiten mit Freunden, aber lerne bei jedem Besuch etwas dazu. Z.B. war ich noch nie beim Frisör (fryzjer)in Polen. Und daß Du dort Deine Haare verlierst im Kurzschnitt. Gut waren ja auch unsere Aufenthalte im Restaurant (restauracja), in denen Du neben Fisch (ryba) auch Kotelett (kotlet) probiert hast, das oft essenstechnisch etwas merkwürdig daherkommt ( es gibt noch zwei andere Gastronomiemerkwürdigkeiten, die unseren gewohnten Geschmack mit unserer Vorstellung trügen: Espresso und Rauchwurst). Es ist gut, sich auf typische Gerichte einzulassen: Flaki, barszcz czerwony, bigos, pierogi…, darum smacznego, Lothar