Törnbericht Pavilosta nach Ventspils: Toller Empfang im Hafen
Törnbericht Pavilosta nach Ventspils: Toller Empfang im Hafen
Published on Juli 30th, 2011 @ 13:02:09 , using 555 words,
Toller Empfang in Ventspils
39 Seemeilen lang ist der Törn von Pavilosta nach Ventspils. Süd-Ost bis Ost 3-4 war bis 12 Uhr angesagt, ab 15:00 sollte er dann nach Nord drehen, also gegenan, denn mein Kurs bis zum WP Let-06-WP würde 15 Grad sein, mit Einrechnung von Abdrift und Ströhmung Nord, um dann an dem Wegepunkt (WP) auf 40 Grad zu gehen, direkt auf Ventspils zu. Also wollte ich unbedingt vor 15:00 Uhr in Ventspils sein, um den Nord nicht gegenan zu kriegen. Für die ganze kommende Woche war dann Nord-Ost angesagt, also die letzte Möglichkeit, noch nach Ventspils zu kommen.
Kurz nach 4 Uhr morgens komme ich los. E 2. Die Mannschaft vom Nachbarschiff der „LOTTE“ winkt (wir hatten gestern Abend noch im Restaurant lange miteinander gequatscht), und draussen auf See erlebe ich dann den Sonnenaufgang. Ich laufe unter Groß und Genua, 50 Quadratmeter Segelfläche, 4-5 kn. Wunderbar. Hoffen wir, dass der Wind und die Richtung so bleibt.
Um 08:00 Uhr geht der Wind runter 1 Beaufort und auf ENE. Ich rufe James zur Arbeit und der läuft dann auch mit 1100 Umdrehungen und bringt mich auf 4,5 kn. Danach übergebe ich die Steuerung Admiral von Schneider und experimentiere ein wenig mit meinem Camcorder herum.
Ich hatte mir in Pavilosta eine Vorrichtung gebaut, mit der ich den Camcorder an verschiedenen Punktes des Schiffes anbringen konnte und zwar so, dass ich dabei die Pinne nicht aus der Hand nehmen muss. Am Hahnepot des Achterstags, an einer Relingsstütze, am Niedergangsluk mit Blick nach achtern ins Cockpit und an der Badeleiter mit Blick nach achtern oder voraus ins Cockpit. Und das probierte ich nun aus.
Um 09:00 habe ich den Leuchtturm Uzava querab und ich nehme die Segel weg, weil kein Wind mehr ist.
Um 10:25 habe ich meinen WP erreicht und ich gehe auf KK 40 Grad. Noch 9 Seemeilen bis Ventspils. Hier kommt mir das erste Schiff entgegen, ein Segler, ansonsten ist auch diese Küste ohne jegliches Zeichen von Leben: keine Fischernetze im Wasser, keine Fischerboote, keine sonstige Berufsschiffahrt, keine Segler - nichts.
Um 10:45 geht der Wind auf Nord, 2-3 Beaufort, der eigentlich erst ab 16:00 auf Nord gehen sollte. Gut, dass ich so früh los bin, denn auf diesem Kurs kann ich das Groß dazu setzen, dass noch einmal einen Knoten zusätzliche Geschwindigkeit bringt.
Als ich in Ventspils am Molenkopf dieses gigantischen Schutzdammes vorbeifahre, winken mir die dort oben stehenden Menschen zu.
Als ich an diesem Schlepper vorbeifahre, winkt mir die Mannschaft oben auf der Brücke zu.
Als ich an diesem Fischdampfer vorbei fahre, kommt ein Matrose (?) heraus und winkt mir zu.
Leider habe ich meine Kamera immer erst danach auf diese Ereignisse richten können, wenn alles schon vorbei war. Man muss es mir deshalb einfach glauben.
Als ich an den Liegeplatz gehe und achtern die Leine an der Boje festhabe und mit der Leine mich möglichst so aufstoppe, dass ich vorne nicht gegen die Kaimauer bummse aber auch nicht zu früh aufstoppe, so dass ich die Kaimauer nicht mehr zu fassen kriege, um eine Leine festzumachen, steht dort schon der Hafenmeister und....na was wohl:? - winkt und nimmt die Leinen an. Um 13:00 bin ich fest.
Ich bin begeistert.
Zu den Bildern:
1 Sonnenaufgang (video-still)
2 ich begutachte die Segelstellung (video-still)
3 die Segelstellung ist gut (video-still)
4 das Kap, mein WP Let-06-WP
5 unter Segeln
6 endlich ein anderes Schiff (video-still)
7 im Cockpit; am Ruder Admiral von Schneider (video-still)
8 der Molenkopf von Ventspils
9 der Schlepper
10 der Fischdampfer
11 mein Liegeplatz in Ventspils