Törnbericht: Eigentlich kein Segeln von Riga nach Skulte
Törnbericht: Eigentlich kein Segeln von Riga nach Skulte
Published on August 15th, 2011 @ 21:26:16 , using 405 words,
Eigentlich kein Segeln von Riga nach Skulte
Gestern ist Uli aus Bremen mit dem Flieger angekommen und wir haben Riga architektonisch und kulturell erobert. Darüber zu schreiben würde alle Dimensionen sprengen.
Danach fand eine kurze Törnplanung statt, was bei der Wetterprognose denn seglerisch zu machen sei.
Am nächsten morgen waren wir um 10:00 Uhr auf dem Weg, nach dem wir noch einmal bei der Tankstelle 20 Liter Diesel getankt hatten.
Angesagt waren östliche Winde um 4 Beaufort bis 12:00 mittags und danach südost 3, nach süd drehend.
Wir hatten SW 2-3 und gingen los unter Groß und Fock.
Die Sonne schien, ein paar lustige Cumuluswolken schoben sich am Himmel lang und alles schien gut.
Um 11:00 Uhr haben wir die Fock gegen die Genua ausgewechselt. Der Wind drehte auf NNW 2 – angesagt waren SE 3.
15:30 musste James mithelfen, der Wind kam jetzt sehr sehr spitz ein – aber den ganzen Tag Sonne.
Um 19:00 waren wir in Skulte an einem Industriekai fest.
Wir hatten Hunger. Über die Möglichkeit noch etwas zu Essen zu kriegen, gab es nach Nachfragen etwas ungenaue Angaben: Zwischen 200 Metern und 2 Km schwankten die Angaben über eine Bar, wo man auch etwas zu Essen bekommen kann.
Wir gehen los. Wir gehen und gehen und gehen, und als wir am Ortsende angekommen waren, sahen wir sie schon. Einfach, nett, und es gab nicht nur etwas zu Essen, sondern es gab eine ganze Karte mit Gerichten. Die beiden jungen Mädchen, die den Laden hier schmissen, waren ausgesprochen gut drauf, sehr freundlich und innerhalb kürzester Zeit hatten wir unser wohlverdientes Bier auf dem Tisch und bald darauf auch unser Essen.
Die jungen Leute um uns herum an den anderen Tischen waren ausgesprochen angenehm in der Art und Weise, wie sie miteinander umgingen und wir fühlten uns dort sauwohl. Lettland scheint ein glückliches Land zu sein, wo die Menschen gerne leben, gut drauf sind und nach vorne wollen.
Dann hat Uli mich überzeugt, dass wir auf dem Rückweg unbedingt unten am Wasser langgehen müssen. Und das war eine super Idee. Denn erstens ist diese Küste als kleine Steilküste ausgesprochen schön, zweitens wird das anscheindend auch von der Bevölkerung so gesehen, weil der ganze Strand besetzt war von Menschen und drittens ist es ein Refugium von Liebespaaren, die sich hier am Ufer wohl fühlen und das auch zeigen.
Danach haben wir noch lange bei Bier und Wodka und einem rechtsseitig angeknabberten Vollmond an Bord gesessen und uns unser ganzes Leben erzählt (oder wenigstens Ausschnitte daraus).