Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Published on Juni 29th, 2013 @ 07:29:00 , using 542 words,
2013_06_29
Fußwanderung nach Turku
Als ich aufwache, regnet es, deshalb bin ich aufgewacht.
Gegen 08:00 Uhr stehe ich dann wirklich auf, Schnellfrühstück und dann mache ich mich auf die Socken nach Turku. Diese Schäre ist mit einer Brücke mit dem Festland und damit mit der Stadt Turku verbunden, da will ich hin, weil ich da rüber muss.
Der Weg ist nur für Fußgänger und Radfahrer, geht durch Wiesen, Wald und Schilf, es ist Samstag und irgendwann kommen mir die ersten Radfahr-Ausflügler entgegen.
Aber der Weg ist länger als ich dachte, bis mir klar wird, ich hatte auf der Seekarte natürlich den Weg in sm nicht in km abgenommen.
Dann endlich die Brücke und dann bin ich in einem Areal von Beton, vierspurigen Autobahnen, Industriegroßflächen, riesigen Lagerhallen, Eisenbahn-Rangier-Flächen, Einkaufszentren und den Verladeflächen für drei unterschiedliche Großfähren, die Turku vermutlich mit Schweden verbinden. Hier lese ich auf dem Autobahnschild: St. Petersburg 555 km.
Als ich dann endlich erste menschliche Häuser – und zwar alte finnische Häuser und zu dem noch in einer interessanten, wohnliche Innenflächen schaffenden Bauform erreiche, bin ich auch schon ziemlich am Ende meiner guten Laune.
Ich brauche jetzt sofort was zwischen die Zähne, finde einen kleinen Supermarkt, ein Liter Trinkjoghurt und ein paar weiche Semmel sind mein und dann gehe ich auf die andere Straßenseite, wo ich gegenüber einem schrecklichen Betonwohnsilo eine in Backsteinbauform auf einem kleinen Hügel gebaute Kirche ansteuere, wo ich in dem sie umgebenden Grün meine gerade erworbenen Leckerbissen zu mir nehme.
So ein wenig gestärkt frage ich mich nach einem Tourist-Information-Center durch, dass natürlich in der Altstadt liegt, bekomme dort einen Stadtplan und auch gleich gesagt, dass ein internetcafe in der großen Staatsbibliothek vorhanden sei, was gar nicht weit weg ist.
Auf dem Weg dorthin lande ich natürlich wieder mal in einem Second-Hand-Laden, erstehe für 5 EUR einen Regen-Wander-Poncho, den ich sowieso brauche, aber möglicherweise auch heute hier brauchen werde, denn die dunklen Wolken oben werden immer dunkler und nehmen schon geraume Zeit den ganzen Himmel ein.
Die Bibliothek ist ein imposantes, architektonisch interessantes Gebäude, was lebhaft frequentiert wird von Kindern, Jugendlichen, Müttern mit Kleinkindern an der Hand und Babys unter dem Arm wie auch alten Menschen. Ich bekomme einen PC-Platz und ich kann endlich mein Tagebuch auf den Stand bringen.
Ich beschreibe gerade den Segeltörn nach Turku, als ein Gong läutet und auf dem PC erklärt mir eine Schrift, dass etwas ist. Bis ein Bibliothekar mir erklärt, am Samstag schliesst die Bibliothek um 16:00 Uhr.
Blöd, aber nicht zu ändern.
Ich mache mich wieder auf und lande in einem Mittelaltermarkt mit Straßentheater, vielen Ständen mit entsprechenden Angeboten von (sehr schönen) Kleidern über Schuhe, Musikinstrumenten, und und und, dazwischen wieder Gaukler, Musikgruppen und und und und ich lasse mich durch dieses turbulente Geschehen treiben.
Es geht langsam auf 20:00 Uhr zu und in Anbetracht des langen Rückweges beschließe ich den Heimweg jetzt anzugehen.
Den Stadtplan in der Hand gehe ich an einem der Fjorde entlang, lande noch im maritimen Museumsfeld der Stadt, habe aber leider keine Zeit mehr, mich hier den Dingen zu widmen und marschiere los und bin dann endlich um 22:00 Uhr (ist ja um diese Zeit noch tageshell hier) wieder auf MISS SOPHIE, gönne mir noch einen Drink und ein paar herzhafte Bisse ins selbstgemacht Brot und falle dann in die Koje.