Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Published on Juli 4th, 2013 @ 17:44:00 , using 628 words,
2013_07_04
Von Turku nach Norrskata
1017 mit steigender Tendenz, 19 Grad, Sonne mit einem Drittel Bewölkung, SW 2-3
Über den Tag ist nicht viel zu berichten, ausser dass er längere Regenpassagen hatte, der Wind immer mehr aus der Richtung kam, in die ich wollte, nämlich nach West, die Schärenlandschaft sich nicht groß unterschied von der bisherigen und ich dann auf einem Mal einen Seeadler über mir sehe.
Von den Ort hatte ich mir auch etwas mehr versprochen, eben halt ein Nutzhafen.
Ich mache einen längeren Spaziergang über diese größere Schäre und stelle fest, dass sie sehr bewohnt ist, so bewohnt, wie ich es mir eigentlich nicht vorstellen konnte.
Viele dieser Häuser zeigen Spuren von landwirtschaftlicher Tätigkeit, die aber hier natürlich in kleinstem Maßstab gesehen werden muss: Die Felder kleinräumig in die Schärenlandschaft eingebettet, ein wenig Vieh und das war es dann schon.
Ich will noch zu einem anderen Platz, den ich mir auf der Karte ausgesucht hatte und am nächsten Mittag geht es bei WSW 2-3 in die richtige Richtung los.
Als ich an der engsten Stelle zwischen zwei Schären bin, sehe ich plötzlich oben auf einem dieser gerundeten Steine zwei Pfauen.
Hier Pfauen?
Aber ein Zaun ist nirgends zu sehen.
Dann bin ich vor der Schärenansammlung und komme mir vor wie im Roman „Die Schatzinsel“, denn es ist eine verwinkelte Einfahrt, die einem die wahre Gestalt des Ganzen immer erst ganz kurz bevor man da ist erblicken lässt.
Mein Anlegemanöver vor der Ankerboje wird wie jetzt üblich mit den kritischen und wachsamen Augen meines Segelgnoms am Achterstag beobachtet und für gut befunden und auch die beiden Frauen meines neben mir liegenden Segelbootes beobachteten dies Geschehen mit Wohlgefallen, was sich aus dem bald darauf stattfindenden Gespräches von Bordwand zu Bordwand ergibt. Bald bin ich bei ihnen an Bord und sie zeigen mir einige lohnende Anlege-und Ankerplätze, sozusagen Geheimtipps von Eingeweihten.
Dann fange ich an zu kochen und als ich merke, dass das ganze mehr wird als ich dachte, frage ich kurz neben an an, ob sie Lust haben mit zu essen, was bejaht wird und bald sitzen wir bei mir in der Kajüte und plaudern in wildem Englisch-Kauderwelsch was wir machen, wie wir leben und und und und ich opfere natürlich noch zwei Bier und es wird ein anstrengender Abend, weil das ins Englisch zu übersetzen und das Englisch zu verstehen nach einem ja auch aufregenden Tag an der Pinne meine Kräfte stark beansprucht. Ich serviere dann noch mein selbstgebackenes Brot, bekomme dafür von Ulla ihr selbstgebackenes Brot als Gegengeschenk und es ist email-Kontakt verabredet, wenn Ulla morgen das Schiff verlässt und Susanna mit ihrem Mann auf der gerade erstandenen, ebenfalls 40 Jahre alten “Dione“ fortsetzen wird.
Kaum sind die beiden weg, nach dem sie mich noch auf die Windankündigung von 4-5 aus Nord aufmerksam machten, da fängt es hier im Hafen auch schon an zu blasen und die jetzt hier ankommenden Schiffe bedürfen der übrigen Besatzungen der hier schon liegenden Schiffe, um hier heil an den Steg zu kommen.
Dabei scheint die Sonne und das Barometer steigt und steigt und steigt und am Nachmittag pfeifen hier Böen mit 6 durch die Takelage.
Ich wünsche Ulla und Susanna ein gutes Ankommen.
Da es einfach schön hier ist, entscheide ich, hier zu bleiben, es kostet auch nur 8 EUR die Nacht und die Stimmung hier am Steg ist trotz der vielen Kinder sehr ruhig und vertraut.
Von der Familie, die dieses allesbetreibt einschließlich des sehr sauberen Campingplatzes, auf dem zwei drei Zelte stehen, ist die Tochter hinter dem Tresen und mich blickt strahlend ein Pipi-Langstrumpf-Gesicht an, als ich auf Englisch versuche, meinen Obolus zu entrichten.
Die Naturschutzorgansiation oder so etwas ähnliches hat hier einne sehr schön geführten Trampelpfad über die kleine Schäre eingerichtet, den ich in den nächsten Tagen mehrfach entlang wandere, weil es wieder anfängt zu blasen.