von Jörg Streese

Eintauchen in ein mir bekanntes, aber immer wieder neues Leben auf See

Eintauchen in ein mir bekanntes, aber immer wieder neues Leben auf See

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Published on Mai 14th, 2014 @ 21:07:00 , using 385 words,
Eintauchen in ein mir bekanntes, aber immer wieder neues Leben auf See
Eintauchen in ein mir bekanntes, aber immer wieder neues Leben auf See
Eintauchen in ein mir bekanntes, aber immer wieder neues Leben auf See

 

2014_05_05_mersrags

 Hier in Mersrags, wie gesagt, auf der Riga gegenüberliegenden Seite des Rigaer Meerbusens, weht ein strammer NordOstwind, der eisige Temperaturen mit sich bringt: am Tag selten über 12 Grad und nachts geht mein Thermometer in der Kajüte auf 3 Grad runter – dabei läuft schon die halbe Nacht lang der Heißlüfter.

Erst mal unter Deck klar Schiff gemacht, dann den Rucksack ausgepackt:

12 Kg BioMehl für das Brotbacken an Bord, Roggen und Weizen 40 : 60.

 5 Kg Zn-95 und den dazugehörigen Silverprimer.

 Zwei neue Fallen für Fock und Groß, jeweils 25 Meter.

 Eine neue Dieselpumpe, ebenfalls im letzten Moment im internet gefunden, am Montag bestellt, am Dienstag von DHL geliefert – super.

Na, ja, und dann noch das eine und das andere, laptop, neuer camcorder und und und.

Ein Stapel Bücher, Fachliteratur: Gerti und Harm Claußen: „SCHWEDEN, Südküste und Ostküste“ und im letzten Moment noch per Express entdeckt und zugeschickt bekommen: Wido/Parczyk: Ankerbuchten in den ostschwedischen Schären, denn um den Geldbeutel zu schonen, will ich dieses Jahr so oft wie möglich ankern: sowieso, weil es nichts Schöneres gibt als auch um den teuren Yachthäfen zu entkommen.

 Der Yacht-Port hat noch nicht aufgemacht – vernünftig, denn um diese Jahreszeit verirrt sich hierher nun wirklich niemand. Das heißt für mich aber auch, dass Waschen nur draußen am Wasserhahn möglich ist und ich das Plumpsklo auf dem Werftgelände benutzen muss.

Ich auch ok, denn es steht sowieso sehr viel Arbeit an.

Am Unterwasserschiff müssen etliche Stellen bis auf den nackten Stahl abgeschliffen werden, was nur über Kopf und in schwierigen Gelenkverrenkungen gelingt und ich lasse das von einem Werftmitarbeiter machen, weil ich zudem eine leichte Zerrung von meinem Rucksack mitgebracht habe.

In allen Kiel-Sektionen ist wieder Diesel wie letztes Mal – the never ending story - und ich muss dieses Zeug aus den Sektionen ausschöpfen. Diesmal sind es wieder 4 Liter.

Schwamm drüber.

 Heute abend dann Schneeregen – gut das ich heute eine Flasche Rum eingekauft habe.

 Und über den Zustand meiner im letzten Jahr aus einem AltBatterieLager entführten Schiffsbatterie bin ich mehr als erstaunt: Nach einer über einem halben Jahr währenden Winterpause, in der nur eine kleine Solarzelle für die Erhaltungsspannung sorgte, zeigt sie mir schon am zweiten Tag 14.1 Volt an.

Nach Betriebsschluss hier auf der kleinen Werft, was um 18:00 ist, denn sie fangen morgens erst um 09:00 an, ist bei mir kochen angesagt.

Und danach lesen.

 Wie sich das gehört.

 

 

 

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