tops and downs in einem Seglerleben - der aufregende Teil
tops and downs in einem Seglerleben - der aufregende Teil
Published on August 30th, 2014 @ 07:12:00 , using 760 words,
Um 08:30 geht der Wind noch etwas vorlicher nach West, was im Wetterbericht überhaupt nicht vorkam, sondern da war von NW bis N die Rede, aber was solls, wir müssen mit der Realität arbeiten.
11:45 geht der Wind auf die vorausgesagte Richtung Nord. Da mein Kurs direkt Süd verläuft, kommt der Wind jetzt diorekt von achtern und ich nehme die immer wieder einfallende Fock vorne weg.
Und wieder muss ich feststellen, welche Erleichterung die Vindvane ist: Während vorher immer das Schiff unkontrllierbar aus dem Ruder lief, wenn ich vorne arbeiten musste, lieft sie währedn meiner Arbeit vorne getraulich ihren Kurs und kümmerte sich überhaupt nicht um mich.
Um 15:00 Uhr sehe ich am Horizont als winzigen senkrechten Strich den Leuchtturm von Ruhnu.
Noch 15 Seemeilen bis zum Südende der Insel.
Um 17:00 geht der Wind runter, ich fahre nur noch 2,5 knoten und dass währen jetzt zum Hafen noch runde 8 Sdtunden, d.h. Ich würde dort bei völliger Dunkelheit ankommen, was mir nicht so recht ist. Als muss James ran.
Nach 40 Minuten streikt James.
Mein Schreck war nur kurz, dass kenne ich ja schon von ihm.
Also Fock runter, Blister rauf und MISS SOPHIE segelte bei sehr aufmerksdamen Steuern, weil der Wind sirekt von hinten kommt, und der Blister ein Leichtwindsegel ist, was aus sehr leichten Kunstofftuch gefertigt ist, auf die kleinste Windänderung reagiert.
2,5 bis 3 kn.
Der Skipper rechnet: Es ist 18:00 Uhr, noch 9 sm, das sind runde vier Stunden, dann noch eine Stunde zur Ansteuerungstonne und dann die schmale Hafeneinfahrtsrinne, also noch 5 bis 5,5 Stunden, ankommen schätzungsweise 22:00 Uhr.
Stockduster dann.
Hafenmeister per UKW anfunken und auf meine Probleme hinweisen? Mit welchem Ziel?
Verworfen.
Müssen wir alleine hinkriegen.
Wenn mir der Motor in der sehr schmalen Einfahrtsrinne ausgeht?
Müssen wir sehen. Keine Ahnung.
Mit Segel in den Hafen geht nicht, weil er Nord verläuft und da der Wind herkommt.
Bei halben Wind zur Ansteuerungstonne läuft MISS SOPHIE mit dem Blister gute 4,5 bis 5 kn und ich freue mich und überlege, nicht gleich bis Mersrags durchzufahren.
Aber ich bin jetzt schon 16 Stunden auf den Beinen und jetzt nochmal 8- 10 Stunden, dass ist mir zuviel, zumal da eine befahrene Schiffahrtsroute zu durchlaufen ist.
Also Augen auf und durch.
An der Ansteuerungstonne nehem ich den Blister weg, 28 Quadratmeter, die bewältigt werden müssen, dann werfe ich James mit einem Stoßgebet an alle Götter der Welt, er läuft. Aber nach drei Minuten hustet er ein paar mal kräftig und geht aus.
Umdrehen, Blister hoch und weg?
Es ist hier schon sehr schmal und das traue ich mich nicht.
Wenn ich ihn aber nicht wieder an bekomme?
Dann muss ich hier irgendwie weg.
Also Zündung an und er kommt, hustet aber und will nicht recht laufen.
Aber ich kann getrade noch Kurs halten auf die Einfahrt zu.
Wieder geht er aus, ich gönne ihm ein paar Minutren, solange, wie MISS SOPHIEB Kurs hält, dann wieder Zündung, er kommt, geht ein bisschen und geht dann wieder aus.
Ich schleiche mich der Hafeneinfahrt näher, die sehr sehr schmal ist (siehe Bericht letztes Jahr), geht wieder aus und das Spiel beginnt von neuem.
In einer Panikattacke rase ich runter und hole mir meine Schwimmweste raus, denn wenn ich hier auf die Steine versetzt werde, kann es sein, dass ich aus dem Schiff muss, ich – als Nichtschwimmer.
Unter Ruderhilfe - wenn man das Ruder immer hin- und herbewegt, wriggen nennt man das mit einem Holzruder – dann wird das Schiff ein wenig nach vorne getrieben, bewege ich mich auf die Hafeneinfahrt zu.
Düster hier, aber gut mit rot und grün gekennzeichnet, die Betoneinfahrt, nochmal James angeworfen und im langsamsten Gang ging es jetzt ein paar Minuten, schnell an den Steuerbordanleger, sanft MISS SOPHIE gegen die Holzschalung gelegt, Leine an Land und ich bin fest.
Puhhhh.
Noch mal gutgegangen.
Ein paar Minuten später, es ist 21:45, kommt ein Schwede zu mir, der mit seinem Schiff ebenfalls in Kuivasto gelegen hatte und mit dem wir ein paar Worte gesprochen hatte und meinte ich müsse hier weg wegen Schwell.
Ich schildere ihm kurz warum ich hier liege und sage ihm dann, wenn er an Bord kommt, können wir es versuchen, an die Schwimmsteg zu kommen.
Mach er und 5 Minuten später sind wir dort.
Dann kommt noch der Hafenmeister, dem ich kurz schildere (auf englisch natürlich, für ihn wie für mich eine Fremdsprache), dass ich überlegt hatte, ihn per UKW zu verständigen, aber er sagte, er hätte das Funkgerät nicht eingeschaltet gehabt.
Na prima.
Dass ich es nicht versucht habe.
Also: ein Tag mit ups and downs, wie wir es als Segler lieben.
Im Winter, am Kaminfeuer, wenn man seinen nicht vorhandenen Enkelkindern aus seinem Seglerleben erzählen darf.