von Jörg Streese

Mal wieder Segeln mit Überraschungen: nach Luanaraana

Mal wieder Segeln mit Überraschungen: nach Luanaraana

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Published on August 1st, 2016 @ 18:30:00 , using 538 words,
Mal wieder Segeln mit Überraschungen: nach Luanaraana
Mal wieder Segeln mit Überraschungen: nach Luanaraana

Freitag fährt Dörte zurück nach Bremen und eine Woche später am Samstag kommt Ulrich aus Bremen, der des segelns unkundig ist aber für mich jetzt wichtig ist, da eine zweite Hand meine Beeinträchtigung beim Segeln zur Zeit zwingend notwendig macht.

 

 

Wir haben fast die ganze Woche zwischen Dörte und Ulrich Süd - sehr merkwürdiges Wetter dieses Jahr.

 

 

Mit Ulrich wollte ich gerne in meine geliebte Bucht Dirhami, dafür aber brauchten wir Südwind, jetzt haben wir aber ununterbrochen Nord – keine Chance.

 

 

Als mir klar wird, dass das mit Dirhami dieses Jahr wohl nichts mehr wird, weil wir langsam zurück müssen, bekommen wir Süd.

 

Wir aber warten jetzt auf West, Ost oder Nord, aber es bleibt bei Süd.

 

 

Als am Freitag fast kein Wind angesagt wurde (besser als Wind aus Süd), gehen wir unter Motor los.

 

Der Tag ist schön, nur das motoren macht keinen Spaß.

 

 

Um 16:30 fang der VETUS an zu husten, geht im Drehzahlbereich runter, auch Gasgeben nutzt nichts, keine Ahnung, was der Grund sein könnte.

 

 

Nach 5 Minuten scheint alles wieder normal, aber mein Magengrummeln bleibt.

 

Ich erinnere mich, was mir alle Motorbesitzer raten, immer wieder den Motor mit Volllast zu fahren, um ihn von den Verbrennungsresten zu reinigen (ich habe keine Ahnung ob das stimmt) und lasse ihn jetzt eine Stunde lang mit 2000 umdrehungen laufen, was meinem Gehör und meiner Seele nicht gut tut, aber wohl dem Motor, denn er läuft, und das ist ja auch was wert.

 

 

Dann sind wir vor dem Fährhafen Kuivasto, wo wir in die Marina wollen, haben schon die drei kleinen Fahrwassertonnen der Hafeneinfahrt neben uns, was hier alles sehr kleinräumig ist (im Bereich von 20 Metern), als mein VETUS mal wieder zu husten anfängt.

 

Mit Ach und ohne Krach komme ich gerade noch an der einen Tonne vorbei, zum Glück ist kein Wind, da fängt er sich und läuft auf unterster Tourenzahl, aber wir kommen in den Hafen und dort auch fest.

 

Ich verstehe das alles nicht.

 

 

Ich wollte in den kleinen neuen Hafen Lounaranna Sadam an der Südspitze von der Insel Muhu und für Sonntag war morgens Südsüdwest angesagt und danach West und der Kurs dorthin verläuft zunächst Süd, und dann Nordwest und dann Nord.

 

 

Ich hatte mir gedacht, dass wir morgens mit zwei großen Schlägen gegen den Süd ankreuzen, der moderat sein sollte, um dann die nördlichen Kurse mit halben Wind einschlagen zu können.

 

 

Es kann natürlich mal wieder anders, und man rät es wahrscheinlich schon: Es brieste auf, über uns zogen sich Gewitterwolken zusammen, es blitzte und wir hatten zum Schluss 5-6 gegenan, gemessen in 2 Meter Höhe, also rund 7 Beaufort in dem Böen im Segelschwerpunkt.

 

Zum Glück hatte ich nur die Fock oben, das aber bedeutete, dass ich nicht mehr richtig hoch an den Wind gehen konnte, sondern zusehen musste, dass die Fock voll und bei gesegelt wurde, um durch den ekelhaften Seegang zu kommen, der sich hier völlig unerwartet sehr schnell aufgebaut hatte (ekelhafter Seegang für ein Schiff meiner Größe). Und so brauchten wir für die Strecke von rund 8 Seemeilen, die wir normalerweise in 2 Stunden gesegelt wären, 5 Stunden.

 

 

Dafür aber ist Lounaranna Sadam ein wirklich schöner, einsamer kleiner Hafen, wunderbar eingebettet in die Schilflandschaft hier an der Küste und ein Ort, den ich nicht das letzte Mal aufgesucht haben werde.

 

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