von Jörg Streese

2024-07-28 Sturm mit 10 - 11 BF in Engure

2024-07-28 Sturm mit 10 - 11 BF in Engure

Written by:
Published on Juli 30th, 2024 @ 13:21:00 , using 1177 words,
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure
2024-07-28  Sturm mit 10 - 11 BF in Engure

2024-07-28

war das jetzt der erste herbststurm?

für sonntag hatte der seewetterbericht angekündigt windstärke 7.

und um 18 uhr ging es gestern auch wirklich los.
der wind kam aus nord und das war sehr unangenehm weil winde aus nord und ost hier mit den wellen bis in den hintersten teil es hafens durchlaufen, der offen nach osten ist und deshalb völlig ungeschützt dem riga meerbusen ausgesetzt ist.

aber erstmal ging es sehr moderat los.
es fängt an zu regnen - dann ein bisschen mehr - dann kamen richtige schauergüsse die vom wind waagerecht auf einen einstürzen - und dann nahmen die windstöße zu

gegen 21 uhr war dann wirklich richtig sturm, das waren keine 7 sondern 10 BF und mehr.
die wellen waren richtig groß hier im hafen und stäubten teilweise mit ihrer gischt über die schiffe hinweg.
sowas habe ich wirklich noch nicht gesehen vor allen dingen nicht in einem hafen.

ängstlich schaute ich immer wieder nach hinten zu dem gurt der mich mit der ankerboje verbindet und etwa 10 m lang ist und die einzige leine ist die mich sozusagen vom steg und von der katastrophe abhält.

immer wieder musste ich mir sagen dass diese leine in finnland gekauft - auch viel größere schiffe an der leine hält - also auch wohl mein schiff halten wird, das aber immerhin 5 tonnen auf die waage bringt.

und ich wusste dass ich sie sehr sehr sorgfältig ohne knicks über den poller gelegt hatte - also da dürfte eigentlich nichts passieren
aber was machen schon solche rationalen überlegungen in einer situation die einem doch eher fremd ist, nicht zu den täglichen erfahrungen gehören und die situation ist ja auch wirklich gefährlich.

denn 5 tonnen stahl von einem sturm auf einen haufen plastikschiffe losgelassen - da wird sich meine versicherung freuen.

aber noch mal weiter: eine situation, in der man im schiff hin und hergeworfen wird weil, die wellen das schiff hin und her beuteln - man beständig auf der suche nach halt im schiff ist- man dabei eigentlich keinen klaren gedanken formulieren kann, weil schon die nächste welle einen an die kajütwand geschleudert hat - wenn also ein bisschen weltuntergangsstimmung im schiff herrscht - man beständig auf die uhr schaut - jetzt wütet es schon 3 stunden so - dann wünscht man sich ein ruhiges liegeplätzchen an einem friedlichen fluss.

aber zurück zur situation hier im hafen.
viel mehr als die achterleine beansprucht sind nämlich die bugleinen - die sind nur ungefähr 3 m lang und wenn eine welle, die den bug hebt, diese leinen bis zum anschlag ausreizt und dann eine zweite welle diese noch übertrifft und auf sie aufbuckelt, wenn da überhaupt kein kein spielraum mehr in der leine ist , dann gibt es einen ungeheuren ruck - die leinen übertragen den auf das stahlschiff und drinnen ist dann wirklich die hölle los - man glaubt wirklich in einem schlagzeug zu sitzen, so prasseln die schläge auf das schiff ein.
man sitzt da - und kann nichts tun - und dieses man kann nichts tun ist nervenaufreibend.

ich habe natürlich keine minute geschlafen sondern angezogen hier auf der koje gesessen und gelegen - immer in der anspannung wenn etwas passiert muss ich ganz schnell an deck sein und irgendwie möglicherweise auch das schiff ganz schnell verlassen.
und die frage wie verlasse ich denn das schiff in dieser situation - rotierte unablässig unablässig in meinem kopf.

deswegen waren auch alle wichtigen schiffspapiere und personalausweis und der dergleichen und handy bei mir am körper - aber dass ist ja auch nicht wirklich entspannend

gegen 3 uhr nachts wurden die zeitabstände zwischen den heftigen windstößen die alle noch ihre 1o - 11 BF in sich hatten länger - die hoffnung kam auf, dass dieser sturm auch mal ein ende haben könnte.
ich muss sagen eine solche situation habe ich in meinem jetzt über 40-jährigen segelleben bisher noch nicht erlebt.

und das macht mich auch ein bisschen misstrauisch diesem segelrevier gegenüber, da alle diese häfen gegenüber dem rigaer meerbusen - weil sie an kleinen flüssen gelegen sind - wirklich offen sind und keinen schutz bieten

da das hier der fall ist wie in mersrags, und das ist auf der anderen seite des riegaer meerbusens in den häfen ebenfalls der fall - sie alle liegen auf einer geraden linie zum rigaer meerbusen hin offen und die wellen können so durchlaufen ohne von irgendetwas gehindert zu werden

 

übrigens dieser text wurde von google speech service geschrieben - ich habe ihn einfach in mein kleines tablet eingesprochen - und ich muss sagen das funktioniert unglaublich gut.

morgens ums sechs war es dann soweit beruhigt, dass ich angezogen in die koje gegangen bin - war aber wach und bin dann um 9 wirklich wieder auf den beinen gewesen.

jetzt muss ich irgendwie versuchen vom schiff runterzukommen um diesen text ins internet zu setzen was vom schiff aus nicht geht - da muss ich zur bibliothek - mal sehen ob ich das hinkriege bei dem immer noch vorherrschenden wellen hier im hafen

ich stehe schon ganz vorne und will meinen fuss auf die oberste stufe der trittleiter stellen - aber der finden dort keinen halt - merkwürdig, ging doch immer.
dann gucke ich runter - und sehe keine leiter. die leiter ist weg
jetzt dämmerte es mir - in der nacht hatte ich einmal ein sehr schepperndes geräusch gehört, so wie wenn metall irgendwo abgerissen wird.

die leiter muss sich durch einer dieser 'monster'wellen aufgerichtet habe ist dann auf den bootsteg geknallt und ist dadurch abgerissen worden, weil sie unten nicht mit einer metallstange gekontert wurde sondern nur mit einem allerdigs sehr stabile holzstück.

auf jeden fall die leiter war weg.

nun kann sie nicht weit weg von diesem ort am grunde liegen und ich rechnete mir aus mit zwei zusammengebundenen bootshaken sie vielleicht vom grunde bergen zu können.

aigars angrufen und ihn gebeten auf dem rückweg von von mersrags hier vorbeizukommen und einen ganz langen pickhaken mitzubringen der bestimmt vier bis fünf meter lang ist - das wollte er auch machen

ein wenig später kommt der hafenmeister hier vorbei um sich hier die schäden anzuschauen die hier am steg entstanden sind und er erzählte mir dass gestern abend in der nacht hier windstärken von 10 bis 11 gemessen worden sind und Geschwindigkeiten von 200 km/h und das über längere zeit also ungefähr über zwei stunden lang.

puh dann lag ich also doch richtig mit meiner einschätzung um 10 BF

dann sah ich dass meine elektroleitung die hier zum schaltkasten auf dem steg führt und die mich mit elektrizität versorgt irgendwie sehr merkwürdig im wasser hängt und ich schaue mir das an und zieh langsam dran und das ist sehr schwer und dann sehe ich was der grund ist: an der leitung die im wasser hängt hat sich meine bootsleiter verfangen und deswegen ist es so schwer sie hoch zu holen.

das mache ich jetzt ganz langsam und vorsichtig und rufe zwei andere bootsmenschen hier auf dem bootssteg, sie für mich vorsichtig aus der leitung zu klauben weil ich das vom boot aus nicht kann.

wunderbar - die leiter ist wieder da, allerdings sehr verbogen.
doch trotzdem welch ein glück, denn so ne leiter ist teuer

ob die wieder brauchbar gemacht werden kann?
das wird aigars schnell entscheiden können.

ihn angerufen und gesagt, dass der pekhaken nicht mehr gebraucht wird aber sei kommen wichig ist - alles klar.

so - das war mein bericht über den ersten herbststurm (?) ende juli in engure.

 

 

 

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...

©2024 by Jörg Streese • KontaktHilfeevoCore
b2evo skin design by Andrew Hreschak