von Jörg Streese

Der Butt - Reinhard und Addi

Der Butt - Reinhard und Addi

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Published on Juni 16th, 2010 @ 18:33:35 , using 376 words,
Der Butt - Reinhard und Addi

Als ich heute morgen zu den Fischern ging, die dort ihren frischen Fisch verkaufen, wollte ich von einem von ihnen  einen Butt kaufen, als er ganz enttäuscht sagte " wie??? Ich denk du willst den ganzen Eimer haben". Ich: "Mensch ick bin alleeeene." "Ach sooooo.  Hier haste zwei, nimm mit, musst doch was auf die Rippen kriegen, Junge. Lass dir schmecken".

Hat er, denn der eine landete sofort in der Pfanne.

Als ich kurze Zeit später mich mit zwei Dosen Jever bedanken wollte, war er schon wieder weg.

Aber auf dem Rückweg schnackte ich noch ein paar Worte mit dem Pärchen, was dort ihr Schiff aufgeslipt hatte und das Unterwasserschiff am pönen war. Und irgendwann sagt sie: "Irgendwie kennen wir uns".

Ich dachte nach und dann fiel es plötzlich wie Schuppen von meinen Augen: "Ihr seit die mit dem Jollenkreuzer, über die ich vor 8 Jahren einen Film machen wollte???!!!"

Ja genau, Reinhard und Addi. 1995 lernten wir uns in Norderney kennen und haben uns viele viele Jahre immer wieder in einem der ostfriesischen Häfen getroffen und immer wurde es ein langer feuchter Abend mit viel Erzählen, denn die beiden haben mit ihren kleinen Schiffen wirklich unglaubliche Sachen gemacht. Die ganze Ostsee sind sie entlang gesegelt (ein Jollenkruzer kann kentern), bis nach Paris sind sie aussen und innen lang gefahren und und und .

Und ihre  Geschichte ist wirklich erzählenswert. Irgendwann, als sie noch ganz jung waren, war Reinhard dabei, sich einen Jollenkreuzer wieder fitt zu machen, weil er aus dem normalen Leben raus wollt und auf einem Schiff leben wollte. Und eines abends lernt er in einer Disko Addi kennen, so gut kennen, dass sie noch in der Nacht zu seinem Jollenkreuzer gefahren sind und haben diesen bis heute nicht mehr verlassen. Gut. Es sind in diesen Jahrzehnten natürlich mehrere Schiffe gewesen - aber seit diesem Abend/Nacht haben sie nur auf Schiffen gelebt - auch im Winter, weshalb ein gut Teil der Kajüte ein Kohlenofen einnimmt und im Winter war das morgendliche Eishacken rund um das Schiff die erste Tätigkeit des Tages.

Aber den Film lehnten sie damals ab. Schade. Denn es existiert ein Tagebuch über diese ganze Zeit.

Aber was für eine Freude, sich jetzt hier wieder zu sehen. Mal sehen. vielleicht wird ja doch noch ein Film draus.

 

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