Rundgang durch Pavilosta
Rundgang durch Pavilosta
Published on Juli 24th, 2011 @ 16:05:01 , using 412 words,
Verträumt empfinde ich dieses kleine 1000-Seelen-Dörfchen - aber unter diser Oberfläche tut sich hier eine Menge.
Einen Supermarkt, der auch Sonntags von 09:00 bis 22:00 Uhr geöffnet hat.
Und Kunst, wo man sie nicht vermuten würde.
Und eine Musikschule.
Und eine Kunstschule.
Ein Heimat-Museum, ein großes Kulturzentrum, in dem Theater gespielt wird, eine Bibliotek....ein wunderbares Restaurant, in dem es eine ganze Reihe von in der Kunstschule entstandenen Bildern von Kindern zu sehen gibt und es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die dieses Pavilosta so lieb gewonnen haben, dass sie hier hergezogen sind: Ein Norweger, zwei Dänen, ein Holländer...
Und eine herrliche Ruhe im Hafen.
Der Hafenmeister, der hervorragend deutsch spricht, ist sehr rührig. Er hat mit einem Freund zusammen nach alten Fotos und Zeichnungen historischer Fischerboote gesucht und dann am Computer den Riss dieser Boote gezeichnet und die Spanten und die Klinkerung berechnen und zeichnen lassen und nach diesen Konstuktionszeichnungen dieses Schiff gebaut (letztes Bild), mit denen er Rundfahrten für Touristen auf dem Saka macht, so heißt dieser Fluss, an dessen Mündung Pavilosta liegt (unbeding machen).
Und es funktioniert blendend: Erst einmal ist es ein schönes Gefühl, auf so einem wunderschönen, nach historischen Vorbildern gebautem Schiff zu sitzen und dann hat es noch einen Elektromotor, so dass kein Geräusch die Ruhe dieser Flussfahrt stört.
Gerade kommt eine grosse Najad 370 rein. Die sind gerade aus Ventspils (nördlich von Pavilosta) gekommen. Sie erzählen, dass sie draussen unglaubliche Wellen gehabt haben, riesig, die in überhaupt keinem Verhältnis zu dem vorherrschenden Wind gestanden, der 5 Beaufort, vielleicht 6 war.
Ich erinnere mich, dass der Seewetterbericht für heute für alle umliegenden und vor allem südlichen Vorhersagegebiete Starkwind oder Sturm vorausgesagt hatte, in den südlicheren Gebieten 6 oder sogar 7 und bei Südwest hat der Wind bis hierher einen Fetch (Windwirkweg) von mindestens 400 Seemeilen, das ist mehr als in der Nordsee. Wir haben es hier an der polnisch-baltischen Küste mit Nordseeverhältnissen zu tun, die nicht zu vergleichen sind mit den Seeverhältnissen in der Dänische Ostsee, die mit ihren vielen Inseln und der von Buchten übersäten Küstenlinie nie solche Windwirkwege ermöglichst.
Also in Zukunft immer die Vorhersagegebiete mit einberechnen, die in der Windrichtung liegen, aus der der Wind kommt.
Zu den Bildern:
1 Seekanal
2 Liegeplatz für ca 10 Schiffe
3 Dorfstrasse
4 Kunst wo man es nicht vermutet
5 Kunst wo man es nicht vermutet
6 Strand
7 Strand morgens um 5 Uhr
8 der neue Radarturm - gute Ansteuerungsmarke bei Tag und bei Nacht
9 das heutige Heimatmuseum
10 Pavilosta 1929, mit dem Haus, das heute Heimatmuseum ist
11 historischer Nachbau vom Hafenmeister für Ausflugsfahrten auf dem Saka