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on the sea again

on the sea again

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Published on April 29th, 2012 @ 18:41:36 , using 528 words,
on the sea again
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Ich fahre am 29. April mit ECOTOURS Bremen – Riga. Moderner Doppeldeckerbus, 27 Stunden, mit kleinen Pausen zwischendurch. Ich habe mir dafür einen Thriller besorgt: John Land: Der Tag des Unheils, der mich mit kleinen Unterbrechungen des Dösens ansonsten gut durch die lange Fahrt brachte, denn landschaftlich bietet Polen, Litauen und Lettland nicht viel Abwechselung. Eine flache Landschaft, die mit Kiefern- und Birkenwäldern, Brachflächen und landwirtschaftlich genutzen Anbaugebieten abwechselt.


Leider wusste ich die Bus-Liniennummer nicht mehr, die mich in Riga in den Stadtteil Bolderaja ganz im Norden Rigas bringen sollte und ich versuchte nun radebrechend mich zu erkundigen, welche Buslinie das sei. Aber von den Erwachsenen spricht keiner Englisch und Deutsch und letztendlich meinte ein Busfahrer dann, als ich ihm den Stadtteil auf dem Stadtplan zeigte, ich solle einsteigen und dann in den Bus, Nummer habe ich vergessen, umsteigen. Mein Stadtteil liegt im Norden, dieser Bus fuhr aber nach Westen – und irgendwann hab ich die Notbremse gezogen und bin ausgestiegen. Da stand ich nun: auf dem Rücken einen 30-Kg-Seesack, unter dem linken Arm zwei Solarzellen und und der rechten Hand eine Plastiktüte mit Lebensmitteln für die Fahrt, Buch und sonstiger Kleinkram, Stadtplan etc und langsam ging die Uhr auf 21:00 Uhr.

Auf der anderen Straßenseite war eine Tankstelle, um mich herum eine riesige Plattenbausiedlung sozialistischer Prägung und kaum war ich bei der Tankstelle angekommen, da erschien plötzlich ein Taxi.

Ein älterer Herr, der sofort auf mich langsam zurollte, als ich ihm Zeichen gab. Ich zeigte ihm auf dem Stadtplan, wo ich hinwollte – und er antwortete mir radebrechend englisch. Ein ehemaliger Seemann, der viel auf der Welt herumgekommen war und jetzt seine Rente aufbesserte. Wunderbar. Er lud meine Sachen ein, dann fuhr er tanken und dann auf einen Parkplatz bei der Tanke, holte eine Lupe aus der Ablage, holte sich seinen Stadtplan herausund fing an, die Straße, die ich ihm nannte, Sturmann Iela, zu suchen. Als er sie gefunden hatte, zeigte er sie mir und ich bejahte sofort und los gings. Während der Fahrt versuchte er mir zu erklären, wo er überall gewesen war, aber weder sein Sprachschatz noch meiner waren so umfänglich, dass das einfach so ging. Aber es war total nett und ich war entschädigt für den anfänglichen Start ins Nirwana. Mit einem Zwischenstopp bei einem Kiosk für ein paar Dosen Bier und eine Flasche Wodka, zeigte ich ihm dann ganz kurz noch mein Schiff, hoch auf dem Trockenen, entlohnte ihn anständig und dann erklomm ich meine MISS SOPHIE, machte kurz unter Deck ein wenig Ordnung, denn alles war wegen Feuchte und Kälte zur guten Belüftung hochgenommen worden und dann stieg ich wieder ab und buckelte meinen Seesack.

Ja, und das wars dann.

Wie letztes Jahr.

Krrrnckkc machte etwas in meinem Rückrat und die nächsten 10 Tage war ich mehr oder minder behindert.

Ich Hornochse. Ich weiß doch, wie man in meinem Alter mit Gewichten umzugehen hat. Gerader Rücken und die Last mit den Knien stemmen: Dafür braucht man eine Zwischenebene, auf die man das Gewicht mit dem ersten Kniestemmen bringt und dann wieder in die Knie und die Last auf die Schulter gebracht und mit geradem Rücken die Leiter rauf.

Na, vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.

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