Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Published on Juli 26th, 2012 @ 17:31:46 , using 275 words,
Der Westwind war etwas weniger geworden und ich hatte das Gefühl, loszumüssen, denn ich wollte hier keine Wurzeln schlagen. Ich hatte eine Anlegestelle auf der Karte entdeckt, die mir vielversprechend aussah, und weil es nicht weit war, ca. 2 Stunden Motorfahrt gegen den West, wollte ich da heute hin. Aber im Reviefuehrer habe ich dazu nichts gefunden. Also kann es auch sein, dass diese Stelle aufgegeben wurde.
Die Fahrt war lanweilig, mir kamen dutzende von Yachten unter vollen Segeln entgegen, aber die Fahrt war ja nicht lang und die Anlegestelle entpuppte sich dann auch noch als ein Kleinod.
Merkwürdigerweise war im Venepuhelinluettelo (dem finnischen Verzeichnis der Anlegestellen) dieser Anleger mit fast allen Servicemöglichkeiten eingetragen, dabei hat er garnichts (außer einem Plumpsklo), noch nicht einmal Wasser – dafür aber umsonst.
Und wunderschön.
Und liegt in einem Naturschutzgebiet.
Und vom Fischer bekommt man frisch geräucherten Fisch. Stück 5 €.
Und die Sauna kann man benutzen - kostet fuer das Holz 12 EUR - geschenkt. Leider geht in der Sauna mein sowieso schon geringer Blutdruck so in den Keller, das ich aus dem dann nicht mehr herauskomme.
Ein ausgeschilderter Gang durch einen Teil der Insel habe ich natürlich auch gleich gemacht. Wieder ein Dschungle - mit Aussichtsturm in der Mitte. Und durch riesige Blaubeerflächen. Würden die geerntet werden, ich glaube mit der Fläche dieser Insel könnte man damit ganz Europa versorgen.
Und dann kommt auch noch ein Seeadler und schwebt gelassen über den Fjord. Wir kommen dem Urlaub langsam näher.
Die Sehnenscheidenentzündung im linken Arm ist immer noch penetrant vorhanden, wenn auch schwächer.
Aber man darf hier nur eine Nacht bleiben. Ich habe mir wegen dem Arm eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
2 Kommentare
Lieber Jörg,
Dir weiter eine glückliche Fahrt durch die Schären u. gute Sehnenbesserung, schöne Fotos hast Du geschossen.
Ich hab gestern den ersten Törn meines Lebens mit anlegen in einem anderen Hafen gemacht - von Workum nach Stavoren bei wenig Wind. Längs am Meldesteg anlegen und später in die Box hat alles gut geklappt. So langsam hab ich die feinheiten u. Tücken der Motorsteuerung raus und Caro und ich sind eingespielter was die Ablauefe angeht. Das Boot sieht mit dem gepeelten Holzmast und dem grünen Deck und der roten Sprayhood ganz anders aus -Fotos folgen.
So, so, liebe Konny! Es soll wohl Dinge geben, die nicht konservierbar sind und die nur im Augenblick ihre Bedeutung haben. So ist das auch nach einer Reise. Bestimmte Dinge werden verblassen und anderes wird wiederentdeckt. Ich selbst fotografiere seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr in Masse. Gelegentlich mache ich ein Bild mit dem Handy. In den letzten fünf Wochen aber gar keins. Vielleicht fünf Mal hatte ich den Fotoapparat von Andrea in der Hand. Sie hat ja viele Bilder gemacht. Ich bin dafür halt für die Überwindung der Wege zuständig gewesen und das auch noch links. Aber zurück zum Wiederentdecken. Vor zwei Jahren waren wir ähnlich lange durch Spanien und Portugal gezogen. Damals hatte Dagmar den halben Weg mitgemacht, von Sevilla bis Utrecht. Wir besuchten auch die Wirkungsstätte von El Greco, Toledo. Gestern nun, in der hiesigen Ausstellung konnte man auch gemalte Stadtansichten von ihm sehen, immer irgendwie im Hintergrund seiner Bilder mit eingefangen. Eine wunderbar gemachte Ausstellung. Das Museum Kunstpallast bietet hier auch große Möglichkeiten. Vor hundert Jahren hatten sie diesen schon einmal in einer Werkschau. Aber jetzt wurde er mit den Künstlern von damals zusammengebracht und nicht nur mit Malern. Jedenfalls gönnte ich mir knappe sechs Stunden in dem Haus. Die anderen sind eher weg und wollten noch etwas schoppen, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Ich jedenfalls bin heute noch fasziniert und bei Bildern ist die Ruhe eine gute Hilfe, das geht dann nicht mit dem Motto „in drei Tagen Europa“, zumal ich El Grecos Bilder sehr mag. Anfang des Jahrtausends bin ich ihm zu seiner letzten großen Werkschau nach Wien gefolgt. Natürlich waren mir auch gestern fast alle seiner Bilder bekannt, weil schon einmal gesehen, aber die Perspektiven verändern sich mit der Zeit, wie auch bestimme Erfahrungen. So kannte ich damals noch nicht Toledo persönlich, das dieser Grieche so reich bemalte. Und nach dem Sehen gestern hatte ich beim nach Hause laufen noch ein Hörerlebnis im Park. Die alten Alternativen hörten auf der Wiese liegend einer Musikgruppe zu, die wunderschöne Chansons vortrugen, in Französisch, aber auch Polnisch. Dort verweilte ich dann noch eine Weile. Nun mal sehen, was meine Zeit bis nächste Woche noch bringt?! Ich muss erst am Sonntag Abend antreten! Dir wünsche ich aber einen guten Start morgen und ich werde an Dich denken, Lothar