Wieder bei Miss Sophie
Wieder bei Miss Sophie
Published on Mai 23rd, 2017 @ 15:04:00 , using 375 words,
Am 8. Mai war es wieder soweit. Mit dem Bus von eco-lines von Bremen in 27 Stunden nach Riga, dann noch einmal 2 Stunden mit dem Bus nach Mersrags, wo miss sophie im Winterlager liegt.
Unterwegs in Polen fahren wir durch weite Schneefelder, es ist bitterkalt und ich frage mich, ob die Erderwärmung nur für die Polregion gilt.
In Lettland erwartet mich strahlend blauer Himmel, die Sonne heizt ordentlich auf, aber wenn sie weg ist, ist es schneidend kalt.
Die ersten Tage fallen mir diesmal ungewöhnlich schwer. Ich finde mein Schiff klein, dreckig, und unattracktiv, fühle mich nicht wohl an Bord. Finde ab den Grund nicht.
Gut. Ist so, müssen wir mit leben.
Dass ich diesen Bericht erst jetzt veröffent lichen kann, liegt daran, dass der Yachthafen erst jezt seine Pforten geöffnet hat. bisher waren hier eisige Nächte und kein Mensch dachte an segeln.
Erstmal aufräumen, dann kochen, dann einen Arbeitsplan machen.
Das Kochen hatte ein ungewöhnlich leckeres Ergebnis, was meinen Stimmungspegel nach oben schnellen liess, dabei war es etwas ganz Gewöhnliches: Bulgur, Zwiebeln, Dose Mais und eine Dose Thunfisch, alles in den WOK und das wars - war für drei Tage.
Arbeitsplan:
Diesel auspumpen (siehe Berichte zuvor 2016)), sauber machen, UKW-Sprechfunkgerät und NAVTEX-Gerät anders anordnen, wobei für das Bohren eines 6-mm-Loches in das Niroblech ich VIER Spezialbohrer verhunzte. Lebensmittel sortieren und Überblick bekommen, Kleidung lüften und dies und das.
Nachts verabschiedet sich meine Batterie, merkwürdigerweise ist sie am nächsten Tag wieder ok, schwächelt aber zunehmend. Beschliesse einen Batterie-Monitor von nasa zu kaufen, um endlich genaue Kenntnis von der Kapazität der Batterie zu bekommen, denn es ist nur e i n e Batterie, von der mein Leben hier an Bord abhängt. Dauert aber eine Woche, da das Gerät aus England kommt.
Der wolkenlose blaue kalte Himmel bleibt, aber es wird etwas wärmer, was aber auch heisst, das Stratuswolken aufziehen und es wohl eine Wetteränderung gibt. Mal schauen.
Hier im Dorf ist der kleine Fischhändler weg, der den günstigen Mittagstisch hatte und auch diverses an Werkzeugen und Eisenwaren, das kleine Cafe mit den leckeren selbstgemachten Torten hat keinen Nachfolger bekommen, auf dem Industriehafengelände gegenüber ist eine neue, riesige Halle entstanden und die Fischhändlerin in dem Kleinbus hat einen neuen Stellpatz, weil dort wo sie bisher stand, ein dritter Mini-Supermarkt aufmacht. Wahnsinn.