von Jörg Streese

...und wieder einmal ' mit Sophie' auf dem Weg nach Lettland

...und wieder einmal ' mit Sophie' auf dem Weg nach Lettland

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Published on Oktober 2nd, 2022 @ 11:16:00 , using 404 words,
...und wieder einmal ' mit Sophie' auf dem Weg nach Lettland
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Am 30.August bin ich wieder auf dem Weg nach Lettland. Die fahrt begleitet bestes Wetter und ein spannendes Buch über ein unaufgeklärtes Liebes-Schicksal während des zweiten Weltkrieges: Sophies Tagebuch von Nicolas Remin.

Als Erika, die Hauptprotagonistin, den Nachlass ihres Vaters  Ulrich, ehemaliger Wehrmachtsoffizier, durchstöbert, der absolut zurückgezogen und nur von einer Haushälterin begleitet in seinem Haus wohnt, stößt sie auf Tagebücher ihrer Mutter Sophie.

Die jung verheiratete Sophie berichtet darin akribisch von den Anfängen der Nazi-Zeit und vom Zweiten Weltkrieg.

Und eigentlich sind die Tagebücher nur einem Thema gewidmet: Felix Auerbach.

Felix, Intellektueller und Jude und Freund der Familie, bindet immer mehr die Nähe zu Sophie, deren zukünftiger Ehemann und Freund von Felix, als Soldat an den verschiedenen Fronten kämpfen muss.  Während Ulrich in den Krieg ist, wird Felix von Sophie mitbetreut und zwischen den beiden entwickelt sich mehr als nur Freundschaft - was der Leser aber nur zwischen den Zeilen erahnen und interpretieren kann. 

Erika, die dies alles in dem Buch berichtet, ist im Hauptberuf Lehrerin für Französisch und so öde wie ihr Beruf ist auch ihr Leben in den immergleichen Cordhosen.

Erst ein Brief aus Amerika mit der Bitte eines Treffens mit ihrem nicht mehr lebenden Vaters löst bei ihr ein sich langsam steigerndes Interesse an dem Leben ihres Vaters aus und dabei entdeckt sie beim Leerräumen des väterlichen Hauses diese Briefe und fängt an zu lesen - nein, vor dem Lesen muss die diese natürlich in Sütterlinschrift handgeschriebenen Briefe erst einmal abtippen.

Und sie entdeckt eine völlig anderer Seite ihrer schon lang verstorbenen Mutter und wird langsam neugierig auf den angekündigten Besuch aus Amerika - und aus der 'grauen Maus' wir eine noch einmal sich dem Leben zuwendende lebendige Frau - während hingegen sich das Leben Ihrer Mutter nach dem Krieg an der Seite ihres Mannes (und Erikas vermeintlichem Vaters) in genau die andere Richtung wandelt: ihre Mutter wird zur 'grauen Maus' die dann auch bald stirbt.

Während des Lesens durchqueren wir Polen, dann Litauen und Lettland und als ich fertig bin, sind wir auch in Riga angekommen.

Übrigens das Cover des Buches (oben im Bild) ist  für mich eines der schönsten und treffendsten Cover die ich kenne. Es fängt genial eine in den Tagebüchern geschilderte Situation ihrer Mutter ein, dass sie als junges Mädchen manchmal mit geschlossenen Augen und mit lang von sich gestreckten Beinen auf dem Fahrrad gerollt sei und dabei in einen wahren Glückstaumel gekommen sei.

Besser kann man diesen Moment nicht einfangen.

 

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