von Jörg Streese

Lounaranna - und es wird Sommer

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Published on Juli 16th, 2017 @ 19:27:00 , using 143 words,
Lounaranna - und es  wird Sommer
Lounaranna - und es  wird Sommer
Lounaranna - und es  wird Sommer
Lounaranna - und es  wird Sommer

 

 

Lounaranna - und es  wird Sommer

Lounarana_16_07_2017

Lounaranna, den 16_07_2017

 

Es ist immer noch sehr kalt, obwohl immer wieder die Sonne durch kommt und der Wind weht immer noch aus der Richtung, in der wir weiter wollen: Nord.

Wir schnappen uns hier Leihräder und radeln nach Paedaste, diesem aus dem 16. Jhdt stammende Landgut, das jetzt ein VierSterneRestaurant ist mit Wellnessbereich, Übernachtungsbereich und Cafe, dass auch Normalos benutzen können und auch tun (siehe auch Bericht 2016).

Abends sitzen wir hier in der kleinen Kneipe/Büro, wo wir mit Olaf und seiner Tochter ein bisschen plaudern, die beide gut deutsch sprechen.

Und dann sind wir um 23:30 wieder auf miss sophie, um den täglichen spektakulären Sonnenuntergang zu geniessen.

Heute (Sonntag) ist Dörte wieder gen Talin, um ihren Flieger zu bekommen.

Bilder: Dörte Cordes

Aber vorher ist sie noch mal mit dem Rad in die "Hauptstadt" gefahren und hat mir einen ungewöhnlichen Blumenstrauss mitgebracht. Wunderbar.

lounaraana - ein besonderer Ort auf meiner indivivuellen Weltkarte

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Published on Juli 13th, 2017 @ 17:21:00 , using 136 words,
lounaraana -  ein besonderer Ort auf meiner indivivuellen Weltkarte
lounaraana -  ein besonderer Ort auf meiner indivivuellen Weltkarte
lounaraana -  ein besonderer Ort auf meiner indivivuellen Weltkarte
lounaraana -  ein besonderer Ort auf meiner indivivuellen Weltkarte

miss-sophie_lounaranna sadam 13_07_2017

 

 Wir geniessen die Landschaft hier um uns rum, ich puzzle ein bischen an den lazyjacks herum, dann muss ich in meine Hundekoje, um das Bettzeug mal wieder zu richten und dann machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Wald hier an die Küste und ich entdecke dort mein Traumgrundstück: Ein Blockhaus direkt am Schilfgürtel, weitweg sonstigen Behausungen und mit Blick auf die kleine Bucht und auf den gegenüberliegenden Schilfgürtel.

Abends treffen wir in der Kneipe hier auf dem Yachthafen ein deutsches Ehepaar, die hier mit dem Campingauto sind, ebenfalls Segler und es wird eine lange Nacht. Christiane und Karsten waren lange in Athen, wo er als Physiker un Lehrer an der deutschen Schule unterrichtete und beide sind begeisterte Segler, die ihr Schiff den witzigen Namen "5.Regentag" gegeben haben.

Unglaublich: Kein Diesel in den Bilge. 

65 sm nach lounaranna sadam auf der Insel Muhu

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Published on Juli 11th, 2017 @ 20:50:00 , using 232 words,
65 sm nach lounaranna sadam auf der Insel Muhu
65 sm nach lounaranna sadam auf der Insel Muhu

 

65 sm nach lounaranna sadam auf der Insel Muhu

Montag sollte es westliche Winde um 3, und dann zwei Stunden südliche Winde um 2 und dann südöstliche Winde um 3 geben - also los, auf nach lounaranna.

7 Uhr, W 2 - 3, Genua 2 und Gross, wir laufen 4 - 5 Knoten.

Der Himmel ist bedeckt , aber was solls.

Um 10:00 Uhr geht der Wind runter und wir müssen den Jockel anschmeissen, ich mit dem mulmigen Gefühl, ob er heute wohl seinen Dienst einfach nur tut?!?

Er tat. 1800 Umdrehungen tun ihm anscheinend nur gut.

Der Himmel wird freundlicher, unsere Stimmung nicht, denn erstens sollten die 2 Beaufort erst ab 13:00 Uhr kommen und zweitens nur zwei Stunden dauern, bei uns aber eben bis 15:00 Uhr.

Der Wind ist inzwischen auf SE gegangen und kommte mit 3 Beaufort daher, das heisst Segel hoch und los. Die Sonne kommt durch und bei achterlichem Wind platt vor dem Laken wird es jetzt Traumsegeln, denn wir haben inzwischen das Gross runtert genommen , um nicht mit der beständigen Halsengefahr diesen wunderschönen Abschluss unser Motorfahrt kaputt zu machen.

Und so gleiten wir lautlos durch die kleinen Kräuselwellen, das Land wird immer grüner, wir sehen schon die Ansteuerungstonne und dahinter irgend etwas, was nach Masten und ähnlichem aussieht und um 19:30 legen wir an. Sogleich begrüsst uns der Sohn des Hafenmeisters: "Hello, nice to see you again", und wir genehmigen uns ein Bier mit dieser wundervollen Aussicht aus der Plicht: " Hello lounaranna, nice to see you again".

Ruhnu wie wir es lieben

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Published on Juli 9th, 2017 @ 19:19:00 , using 331 words,
Ruhnu wie wir es lieben
Ruhnu wie wir es lieben
Ruhnu wie wir es lieben

Der erste törn in jedem Jahr ist natürlich mit einer gewissen Spannung versehen: ist die Technik in Ordnung, bleibt der Wind so wie vorausgesagt, geht zwischen uns alles klar und und und.

Natürlich kam derv Ind nicht aus der angesagten Richtung SW, sondern aus E, un der Nord kam nicht wie angekündigt um 18:00 Uhr aus N, sondern schon um 15:00, aber alles hat ja geklappt und auch der Motor hatbnach seinen traditionellen Mucken seinen Dienst getan.

Also alles gut .

Heute (Samstag) sind wir mit Fahrrädern ins Dorf gefahren, weil dort Markt war, wo Menschen aus Ruhnu, wo schon eine etwas eigene Bevölkerung lebt, selbstgemachte Produkte verkaufen.

Wir kaufen kleine selbstgesammelte Walderdbeeren, ich erstehe eine Radierung von der kargen Kiefernlandschaft einer estländischen Insel und Dörte kauft sich ein elbstgebrautes und destiliertes Mittel gegen Neurodermites, das gleichzeitig blutst8llend ist.

Und auf dem Markt treffen wir auch schon Lena und Hannes aus Bremen, die hier auf dieser Trauminsel ein kleines Holzhäuschen mit Garten, Saune, Brunnen und Holz- und Geräteschuppen geerbt haben. Wir kaufen noch selbstgebackenen Kuchen und selbstgebackenes Brot und gehen dann mit ihnen zu ihrem Häuschen und schnacken lange über alles, vor allem aber über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, denn Lena ist Lehrerin und wir beide haben ja auch lange mit Jugendlichen gearbeitet.

Und dann radeln wir noch an die Nordsspitze der Insel, weil - das gehört einfach dazu.

Und obwohl wir total müde sind schnacken wir dann noch in der Kajüte über Gott und die Welt und unser Leben dazwischen bis nachts um eins.

Der Sonntag fing nicht wie Sonntag an, sondern mit Regen und dunklen Wolken und der entsprechenden Stimmung. Da braucht man ein gutes Frühstück - und das haben wir uns dann auch gemacht.

Nachmittags kamen Lena und Hannes dann noch zu uns aufs Schiff, die Sonne kam durch und wieder wurde heftig geschnackelt und noch einmal ernsthaft ein Treffen in Bremen vereinbart.

Also ein sehr runder Tag hier auf der Insel.

Morgen soll es weitergehen, 60 sm nach Lounaranna, ein 12 - 15 - Stundentörn.

unser erster Törn: traditionell nach Ruhnu

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Published on Juli 9th, 2017 @ 18:07:00 , using 223 words,
unser erster Törn: traditionell nach Ruhnu
unser erster Törn: traditionell nach Ruhnu

miss_sophie_08_07_2017

mersrags - ruhnu

Freitag der 07. Juli schien der Tah zu sein, von Mersrags wegzukommen - wie immer hier nach Ruhnu, dieser kleinen Insel im Rigaer Meerbusen, mit einem der schönsten Häfen dieser Region.

Hat was von den Häfen auf den ostfriesischen Inseln.

Morgeens um 8 Uhr schmissen wir los, und ein schlapper Wind von 2 Beaufort treidelte uns voran. Damit würden wir nicht ankommen - zu mindest nicht bei Tageslicht und das geht hier ja bis Mitternacht.

Um 11:30 selgelt Miss Sophie bei 3 Beaufort 5 - 6 Knoten (Rumpfgeschwindigkeit des Rumpfes zwischen 6,5 und 7 Knoten), und dabei war das Vorsegel noch nicht mal das grösste, das wir zu bieten haben.

Um 14 Uhr stehen wir 10 sm vor Ruhnu 7nd derbWind schläft ein.

Nach ner Halben Stunde schmeissen wir den Jockel an und promt kommt uns der Wind aus Nord entgegen. Mein sorgenvoller Blick gehtv immer wieder an den Motor, der irgendwann auch wieder anfängt zu Husten, dann aber bei 1800 Umdrehungen völlig ruhig zwei Stunden seine Arbeit tut. Jetzt werden wir ihn immer mit 1800 laufen lassen.

Bei einem Manöver mit der Windfahnensteuerung geht meine heissgeliebte 45 Jahre alte sich selbst bei Sonnenschein verdunkelnde Sonnenbrille unwiderbringlich ins Wasser - schade.

Um16:30 legen wir in einem fast leeren Hafen an und genehmigen uns den traditionellen Schluck "LAPHROAIG - islay single malt scotch whisky", den Björn mir vor sieben Jahren anlässlich meines Absegelns auf Helgoland geschenkt hatte. Danke Björn.

 

E

Dörte wieder an Bord

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Published on Juli 6th, 2017 @ 13:20:00 , using 235 words,
Dörte wieder an Bord
Dörte wieder an Bord
Dörte wieder an Bord

Es regnet. Am Freitag regnet es immer noch immer mal wieder und es ist kalt.

Am Montag ist Dörte dann gekommen und es wird erstmal ordentlich gekocht. Natürlich gibt es Fisch. Dann der Arbeitsplan und ein erster Blick auf die Windprognosen: nicht so dolle: Winde die auf Nord drehen, dort so wir hin müssen. 

Am Dienstag widmen wir uns dann dem Wassertank. Unten am Grund haben wir einige Rostplacken entdeckt, die wohl aus dem Wassertank stammen, aus dem das Wasser hier kommt, denn von Miss Sophie kann es nicht sein, weil auf dem Weg vom Bordeinlass bis in denTank es keine Möglichkeit von Rostbildung gibt.

Also ein guter Grund, den Tank auszubauen, zu reinigen und dabei gleich den Kielgrund zu sanieren auf die selbe Art, wie die anderen Kielsektionen. Dafür muss der Boden aber völlig Dieselfrei sein, also mit Azeton gründlich reinigen.

Aigars gebeten, wieder seine Teufelsmixtur anzurühren und dann in die Kielsektion gegossen und an den Seiten hochgestrichen.

Nach zwei Stunden war der Kunststoff knüppelhart und der Tank konnte wieder eingepasst werden. War eine anstrengende aber auch zufrieden machende Arbeit.

Am Mittwoch dann Einkaufliste für zwei Wochen gemacht und den Einkauf gleich darauf mit einem Handwagen aus der Werkstatt.

Und auf dem Weg natürlich gleich noch einen Fisch für den Abend erstandent.

Wir kommen vermutlich nicht vor Samstag hier weg. Der Wind.

 Zu den Bildern:

Arbeit in der Bilge

Mein nächtlicher Schreibtisch

Der Fisch

Schlechtwetterlektüre: Hans-Christian Andersen: Der Reisekamerad

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Published on Juni 27th, 2017 @ 13:56:00 , using 1360 words,
Schlechtwetterlektüre: Hans-Christian Andersen: Der Reisekamerad

Mersrags_26_06_2017

Schlechtwetterlektüre: Hans-Christian Andersen, Der Reisekamerad

Wie üblich bei Schlechtwetter greife ich in meine 100-Bände-Reclam-Bücherkiste und wähle quasie blind mein nächstes Buch aus. 

Diesmal hat es die Märchen von Hans-Christian Andersen getroffen, darin: Der Reisekamerad.

Dem Protagonisten Johannes stirbt in jungen Jahren sein von ihm heiss geliebter Vater.

Noch am Bett des toten Vaters hat er einen Traum: vor seinem Vater reicht ihm eine Prinzessin die Hand zur Heirat.

Johannes macht sich auf, in der Welt etwas zu werden. Von seinem wenigem Geld gibt er einem Bettler etwas und als er in einer Kirche Schutz sucht, bekommt er mit, wie zwei Unbekannte einen hier aufgebarrten Toten wegschaffen wollen, weil er ihnen angeblich Geld schuldet. Johannes kann das nicht zulassen und gibt all sein Geld den beiden, wenn sie den Toten in Ruhe lassen.

Wenig später trifft er einen anderen Wanderer und sie beschliessen zusammen weiter zu gehen. Als sie ein altes Mütterchen treffen, was sich ein Bein gebrochen hat, heilt der Reisekamerad auf geheimnisvolle Weise mit einer Salbe das Bein, lässt sich dies aber mit den drei Ruten des Mütterchens bezahlen. Ebenfalls einem Puppenspieler hilft er auf diese Weise und einem Schwan und von beiden nimmt er dafür ein Schwert und die Flügel des Schwans.

Dann trifft Johannes auf die Prinzessin, verliebt sich Hals über Kopf in sie und ist bereit, für ihre Eroberung drei Fragen zu beantworten, die allen seinen Vorgängern schon den Kopf gekostet haben. Die Prinzessin ist verzaubert und muss alle ihre Bewerber nach der falschen Beantwortung ihrer Fragen an diesen Zauberer abliefern.

Der Reisekamerad ist immer noch in der Nähe von Johannes und begleitet unerkannt die Prinzessin bei ihren nächtlichen Besuchen bei dem Zauberer und belauscht die Fragen, die er ihr für den neuen Heiratskandidaten aufgibt und teilt diese im Traum Johannes mit. 

Das Volk und der König sind überglücklich, nachdem Johannes die drei Fragen richtig beantwort hat, endlich einen Bräutigam für die Prinzessin zu haben, aber die Prinzessin ist immer noch unter der Macht des inzwischen von dem Reisekamerad getöteten Zauberers und erst ein letztes Zaubermittel von ihm lässt die Prinzessin wieder normal werden: Johannes muss sie in ein Bad mit den Zaubermitteln des Reisekamerads gegen ihren Willen tauchen. Da erst wacht sie auf und sie werden ein glückliches Paar.

Der Reisekamerad verabschiedet sich, obwohl Johannes ihn bittet, auf ewig Gast bei ihm zu sein und hinterlässt ihm die Mitteilung, der Tote, dem er mit seinem Geld die ewige Ruhe verschafft habe, dass sei er - worauf er auf der Stelle verschwand.

Ehrlich gesagt hat mich die Geschichte nicht vom Hocker oder hier von den Kojen gerissen. Aber losgelassen hat sie mich auch nicht.

Klar war mir, dass Märchen seelische Vorgänge beschreiben.

Welche waren das hier?

Der Tod des Vaters, der ihn mit einem guten Wunsch verlässt, beschreibt einen geglückten Abnabelungsprozess vom Vater. Aber das Bild sagt noch mehr.

Der Vater muss sterben, im übertragen Sinn, er muss in Johannes sterben, damit Johannes frei in sein Leben treten kann, was er dann ja auch (merkwürdigerweise beim lesen) fröhlich tut - jetzt wurde mir klar, woher diese Fröhlichkeit kam. 

Denn das Bild beschreibt auch, dass der Vater Johannes gehen l ä s s t.

Ein Tod ist auch eine Befreiung, wenn er denn den Beteiligten richtig gelingt. Oder anders gesagt, man muss die eigenen Eltern in sich sterben lassen, um frei in die Welt gehen zu können.

Hier kann Johannes jetzt f r e i in die Welt gehen, er hat nichts im Rucksack, was noch unbearbeitet ist in seiner Beziehung zum Vater (zu seinen Eltern, von denen wir alle ja meist ganze Überseekoffer voller ungeklärter Gefühle und Verknotungen mit uns rumschleppen).

Das macht ihn frei und offen und die Natur öffnet sich ihm mit allem was er zum glücklichen Leben braucht (muss man im Original lesen, ich geb hier nur meine Gedanken wieder).

Und weil die Natur alles gibt, was er zu seinem Leben braucht, kann er nun wiederum dem Bettler und dem toten Mann geben, beim letzteren alles was er hat. Johannes macht sich also ganz frei von allem, was in unserer Welt so wichtig ist: Geld.

Und das nun wieder bringt ihm den Reisekemerad.

Plötzlich wurde diese Geschichte für mich richtig spannend.

Tja, was repräsentiert der Reisekamerad?

Eine Interpreationsmöglichkeit ist, dass der Reisekamerad sozusagen das Unbewusste von Johannes repräsentiert, also alles dass, was unserem Bewusstsein nicht unmittelbar zugänglich ist, also ungefähr 95 % unseres seelischen Lebens. Und weil Johannes so frei, so unverstellt und unbefangen ist, findet er Zugang zu dieser inneren Welt von ihm und sie gibt ihm die richtigen Antworten auf die Fragen seines Lebens.

Und so findet Johannes, dieser so friedliche und angenehme Bursche Zugang zu seiner in ihm steckenden und bisher in seinem Leben noch nicht genutzter Aggression und Gewalt, denn die gehören in dieser Geschichte (und für mich auch in dieser Welt) dazu, um sich Prinzessinnen (und anderes) zu erobern - und zwar in gehöriger Menge.

Wie gesagt, Märchen sind für mich Darstellungen innerer seelischer Prozesse, jetzt war die Frage für mich, was repräsentieren die drei Ruten, das Schwert und die zwei Schwanenflügel. Das Schwert ist für mich relativ klar: Gewalt und Aggressivität, wofür es ja auch benutzt wird, dem Zauberer den Kopf abzuschlagen. Auch die Ruten werden in dem Märchen dafür genutzt, die Prinzessin auf dem Fluge zum Zauberer zu verprügeln und die Schwanenflügel werden gebraucht, um die Prinzessin auf dem Weg zu ihrer Verzauberung zu folgen.

Wenn die Prinzessin das innere Bild von Frauen für Johannes darstellt, dann arbeitet er sich in den drei Prüfungen an diesem Bild ab und verändert es in sich: aus der da ganz oben angesiedelten 'Prinzessin', die verzaubert ist und die ihn 'verzaubert', wird die ganz normale aus dem Bad entsteigende Frau, seine 'Prinzessin' die er jetzt als Johannes in die Arme nehmen kann.

Aber dieser Weg ist mit Aggressionen gespickt, die ihn nicht zu einem Boulevardgang machen, er wird von inneren Kämpfen begleitet, die ihm Seiten von ihm zeigen, die bisher unbekannt waren und er wird Vorstellungen in ihm töten, die er vielleicht bisher geliebt hat oder völlig neue in ihm entstehen lassen, er wird aus Johannes einen anderen Menschen machen, einen Johannes, der nicht nur lieb und vertrauenssehlig ist, sondern jemanden, der die Fallstricke des Lebens und der Liebe durchschaut und sich nicht scheut, wo es nicht andes geht, auch Gewalt anzuwenden - was immer das in Beziehungen heissen mag. Zum Beispiel sich von dem inneren Bild von sich selbst als lieben Menschen zu trennen und dazu zu stehen, dass man im Leben nicht nur nett sein kann.

Schildert das nicht einen millionenfach bei uns vorkommenden Prozess, in der der Liebespartner zunächst unerreichbar zur verzauberten Prinzessin oder zum Prinzen wird und dann allmählich und vermutlich nicht ohne Streit, Zerwürfnisse und Verknotungen zum Schluss hoffentlich dem Bad als wundeschöner, aber ganz normaler Mitmensch entsteigt oder aber, wie die vielen Vorgänger von Johannes bezeugen, diesen Weg als Toter verlassen, das heisst die Beziehung vermutlich im Streit beenden (Tod bedeutet hier das Ende der Beziehung)?

Noch ein paar Gedanken zur Gesamtkonstruktion. 

Da wir davon ausgehen, das Märchen innere seelische Prozesse beschreiben, ist die Frage, was der Zauberer bedeutet , in dessen Gewalt sich die Prinzessin befinde.

Der Zauberer hat Macht über die Prinzessin. 

Für mich übersetzt heisst das, Johannes ist von seinem Bild der Prinzessin besetzt. Üblicherweise glorifizieren Liebespartner sich in der Anfangszeit, und so könnte es auch hier sein. Nun bestimmt sein Bild seiner Geliebten über ihn, und dieses Bild hat Gewalt über ihn: der Zauberer. Dieser Zauberer begegnet ihm im Schlaf, dann, wenn in den Träumen das Unterbewusstsein spricht. Das heisst, das Bild der Prinzessin ist ein Bild, das in den Händen des Zauberer liegt, ein Bild einer Frau aus den Tiefen von Johannes Unterbewusstsein, über das er nicht verfügen kann, das aber Macht über Johannes hat und es bedarf aller Anstrengung und einer gehörigen Portion gewaltätiger Energie, sich aus dieser Macht zu befreien.

 

 

Naja, das sind so meine Gedanken hier an Bord wenn es draussen hagelt und schneit.

Aber es bleiben für mich doch noch eine ganze Menge Rätsel in dieser Geschichte.

Als ich gerade diesen Text hier abschliesse, schau ich aus den Bordfenstern und sehen diesen Regenbogen - ein vollständiger Halbkreis - wenn dass keine Symbolik ist.....

neuer Bercht von der Dieselfront

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Published on Juni 23rd, 2017 @ 08:37:00 , using 364 words,
neuer Bercht von der Dieselfront
neuer Bercht von der Dieselfront
neuer Bercht von der Dieselfront

 

Meine russischen Seekarten sind von 1991, also schon gefährlich alt, deshalb habe ich mir die neuen von Charly ausgeliehen, um meine wenigstens in den für mich relevanten Bereichen zu korrigieren - eine langwierige und manchmal nervende Tätigkeit - ab halt notwendig. Viele Tonnen sind an Ort und Stelle geblieben, sind aber z.B. zu roten und grünen Fahrwassertonnen geworden. Aber im Grossen und Ganzen kann ich mit den Karten durchaus hier weiter fahren, was mir einen Kostenfaktor von ca. 120 EUR erspart.

Am Montag (19.06.) dann mache ich meinen diejährigen Versuch, das Dieselproblem zu lösen. Unten in der Bilge sammelt sich wöchentlich ca. ein Schnappsglas Diesel an (bisherige Versuche das Poblem zu lösen siehe Berichte hier im Tagebuch vom 08./15./16./21./23./29.05.2013 /05.06.2015).

Aigars rührt Epoxy an, dann säubert er mit Aceton die Bilge und dann führt er eine Schicht Epoxy, dann eine Glasfasermatte und dann noch eine Schicht Epoxy auf und verdichtet das Ganze mit einem Pinsel, was nur wegen der Dämpfe mit einer Gasmaske geht.

Aber am Dienstagmorgen steht wieder etwas Diesel unten.

Nun braut er mir ein Höllengebräu an, flüssiger Kunststoff, Polyester mit Fixierer und in das muss ich Glasfaserfäden einrühren, giftig grün und das trage ich unten auf . Gelingt nur beschrängt vernünftig, weil ich die Glasfasern nicht homogen einrühren konnte und sie deshalb beim Auftragen Klumpen gebildet haben.

 Dienstabend sieht es gut aus, mal sehen, was der Mittwoch-Morgen bringt.

Mittwoch Morgen sieht es immer noch sehr gut aus - kein Tröpfchen Diesel. Mittwoch Abend immer noch kein Diesel. Ich will es aber noch nicht glauben.

Donnerstag, erst nach dem Frühstück, damit ich die Niederlage gut verkraften kann - Blick in die Bilge: immer noch kein Diesel.

Jahrelange Niederlagen an dieser Front dämpfen meine Euphorie, aber ich fange an, zu glauben, das dies möglicherweise doch ein Durchbruch sein könnte. 

Deshalb entscheide ich, noch eine Lage Polyester aufzubringen, weil die hügeliege Oberfläche schwierig zu reinigen ist. Ergebnis ist sehr gut, aber in der mittleren Sektion, wo sich das Bilgewasser sammeln soll und zwei Lenzpumpen unten stehen, da ist immer noch Hügellandschaft.

Am Abend bringe ich hier noch eine Lage Polyester auf, die sehr flüssig ist und eine sehr ebene Fläche ergibt. 

Schaun wir mal, was der Freitag an der Dieselfront für einen Heeresbericht abgibt.

neuer Bericht von der Dieselfront

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Published on Juli 31st, 2017 @ 18:00:00 , using 364 words,

 

Meine russischen Seekarten sind von 1991, also schon gefährlich alt, deshalb habe ich mir die neuen von Charly ausgeliehen, um meine wenigstens in den für mich relevanten Bereichen zu korrigieren - eine langwierige und manchmal nervende Tätigkeit - ab halt notwendig. Viele Tonnen sind an Ort und Stelle geblieben, sind aber z.B. zu roten und grünen Fahrwassertonnen geworden. Aber im Grossen und Ganzen kann ich mit den Karten durchaus hier weiter fahren, was mir einen Kostenfaktor von ca. 120 EUR erspart.

Am Montag (19.06.) dann mache ich meinen diejährigen Versuch, das Dieselproblem zu lösen. Unten in der Bilge sammelt sich wöchentlich ca. ein Schnappsglas Diesel an (bisherige Versuche das Poblem zu lösen siehe Berichte hier im Tagebuch vom 08./15./16./21./23./29.05.2013 /05.06.2015).

Aigars rührt Epoxy an, dann säubert er mit Aceton die Bilge und dann führt er eine Schicht Epoxy, dann eine Glasfasermatte und dann noch eine Schicht Epoxy auf und verdichtet das Ganze mit einem Pinsel, was nur wegen der Dämpfe mit einer Gasmaske geht.

Aber am Dienstagmorgen steht wieder etwas Diesel unten.

Nun braut er mir ein Höllengebräu an, flüssiger Kunststoff, Polyester mit Fixierer und in das muss ich Glasfaserfäden einrühren, giftig grün und das trage ich unten auf . Gelingt nur beschrängt vernünftig, weil ich die Glasfasern nicht homogen einrühren konnte und sie deshalb beim Auftragen Klumpen gebildet haben.

 Dienstabend sieht es gut aus, mal sehen, was der Mittwoch-Morgen bringt.

Mittwoch Morgen sieht es immer noch sehr gut aus - kein Tröpfchen Diesel. Mittwoch Abend immer noch kein Diesel. Ich will es aber noch nicht glauben.

Donnerstag, erst nach dem Frühstück, damit ich die Niederlage gut verkraften kann - Blick in die Bilge: immer noch kein Diesel.

Jahrelange Niederlagen an dieser Front dämpfen meine Euphorie, aber ich fange an, zu glauben, das dies möglicherweise doch ein Durchbruch sein könnte. 

Deshalb entscheide ich, noch eine Lage Polyester aufzubringen, weil die hügeliege Oberfläche schwierig zu reinigen ist. Ergebnis ist sehr gut, aber in der mittleren Sektion, wo sich das Bilgewasser sammeln soll und zwei Lenzpumpen unten stehen, da ist immer noch Hügellandschaft.

Am Abend bringe ich hier noch eine Lage Polyester auf, die sehr flüssig ist und eine sehr ebene Fläche ergibt. 

Schaun wir mal, was der Freitag an der Dieselfront für einen Heeresbericht abgibt.

Batterie-Monitor

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Published on Juni 17th, 2017 @ 09:38:00 , using 74 words,
Batterie-Monitor

Ägius hat feststellt, dass das +Kabel des Batteriemonitors defekt ist. Dann findet er auch die Erklärung dafür: Die Fassung von der in dieser Leitung eingebauten Sichung ist defekt. Deshalb funktioniert das Ding nicht. Muss man erst mal drauf kommen. Is ja ein nagelneues Gerät.

Den ganzen Tag schönstes Sonnenwetter.

Donnerstag und Freitag räum ich auf, schmeiss weg, bring in die Werft und mache klar Schiff.

Irgenwann wird jetzt Dörte kommen und es geht los.V 

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