von Jörg Streese

Arbeit, Arbeit und ein krummer Rücken

Arbeit, Arbeit und ein krummer Rücken

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Published on Mai 5th, 2012 @ 21:05:43 , using 360 words,
Arbeit, Arbeit und ein krummer Rücken
Arbeit, Arbeit und ein krummer Rücken
Arbeit, Arbeit und ein krummer Rücken

 

Der nächste Tag so wie die ganze Anreise: Wolkenloser Himmel, in der Sonne T-Shirt-Temperaturen, aber im Schatten bringt der Ost auch die Kälte aus Moskau.


Die folgenden Tage waren schmerzhaft und alles ging nur sehr langsam und immer mit grossen Pausen.

Plane runter und weil sie so schön trocken war, auch gleich zusammengelegt und eingepackt.

Hier ist noch kein Schiff zu Wasser, aber an einigen wird gewerkelt.

Beim Ausleeren des Achterpiek, um die Abdeckplane zu verstauen, entdecke ich die verrostete, letztes Jahr nicht losbekommene Befestigungsmutter des Ruderkokers. Zwei Stunden habe ich dabei am nächsten Tag verbracht, diese völlig verrostete Mutter in 100dertstel Millimeterbewegungen loszubekommen.


Dann mache ich mich an das Unterwasserschiff: Roststellen entdecken, freilegen, bis auf das blanke Eisen entrosten und dann mit Epoxyprimer grundieren. Eine anstrengende Arbeit, weil ich über Kopf halb hockend, halb liegend, und immer wieder eine Haltung suchend, die mir mein schmerzhaftes Kreuz erlaubt. Gerade als ich fertig bin, fängt es bei dem West an zu nieseln.


Am 5.5. bringe ich meine neue Solarzelle an und verkabel alles sehr sauber, weil es sichtbar in der Kabine ist. Die Enden der Verkabelung zu verlöten, hat meine ganze Konzentration erfordert, weil ich nur noch 8 cm 0,2 mm dünnes Lötzinn hatte und mit einem Micro-Torch, einem Minilötbrenner in Feuerzeuggröße, nun die Drahtenden Verlöten musste. Gedultsarbeit.


Am 6.5.montiere ich die Easylock-Reffklemmen am Großbaum an, in dem ich in das Allu Gewinde schneide.


Auch am 7.5. macht mir mein Rücken Probleme. Trotzdem weiter. Vorne in der Bilge der Vorpiek steht eine kleine Lake Diesel. Wie kommt die dahin? Jetzt begann eine zweitägige Dedektivarbeit, in der ich die Dieselleitungen in der ganzen Kajüte freilegen musste, das heißt, alle Polster nach vorne, alle Lebensmittel ausräumen und die Leitungen cm für cm auf undichte Stellen absuchen. Nichts.


In der Tankluftzufuhrleitung, die vom Tank mittschiffs ganz nach achtern in den dortigen Festmachpoller endet, der eine kleine, verdeckte Öffnung dafür hat, stand Diesel. Wie kommt der da rein?

Quälende Fragen – und keine vernünftigen Antworten.

Aber um wenigstens etwas vernünftiges zu machen, streiche ich das Unterwasserschiff mit Antifouling. Und das war gut so, denn plötzlich kommt der Chef vons Ganze und sagt, ich komme morgen an den Haken.

1 Kommentar

Kommentar von: franka&matthias
franka&matthias

Hallo Jörg!

Freut uns zu hörn,das du wieder gut bei deinem boot angekommen bist.Nicht so schön ist die sache mit deinem rücken!Gute bessererung!
Bei uns gehts donnerstag los,müssen noch masten stelln.Der motor ist fertig eingebaut,so steht dem start richtung norden nix mehr im weg[hoffentlich]
M&F

16.05.2012 @ 19:32


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