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Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland

Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland

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Published on Juli 3rd, 2019 @ 14:20:00 , using 698 words,
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland
Talsi - ein Einblick in das alte und das neue Lettland

Evija hatte beruflich in Talsi zu tun und fragte mich, ob ich Lust habe, mitzukommen, die Stadt ein wenig kennen zu lernen und den einen und den anderen Einkauf dabei machen zu können.

Das passte sehr gut, denn sobald sich die Windstärken hier verringert haben, soll es für mich losgehen und da stand  noch ein Großeinkauf in einem großen Supermarkt an - und da sollte es auch u. a. hingehen.

Und für 50 EUR habe ich auch dort einen großen und günstigen Einkauf machen können.

Aber auf dem Weg gab es auch die Möglichkeit, schnell einen Haarschnitt machen zu lassen, was - man soll es nicht glauben auch bei meinen nicht mehr vorhandenen Haaren immer mal wieder ansteht.

Die etwas füllige Dame machte gerade Mittagspause - aber die halbe Stunde haben wir dort gerne verbracht, weil beim ersten Besuch fünf Menschen vor mir waren, und während wir dort warteten, vier weitere sich in die Schlange einreihten.

Die Dame kam wieder, Evija erklärte kurz 4 mm und dann ging es los, alles sehr professionell - aber dieses kleine Zimmer in einem runtergekommenen Bürohaus wären Bilder wert gewesen - aber der Gedanke kam mir erst später.

Also: Das Gerät, das mir die Haare wegschnitt, hatte etwa die GRöße eines kleinen Rasenmähers und machte auch die Geräusche davon, dann lag da auf dem 50-ziger-Jahre-Tischchen vor meinem STuhl, auch fünfziger Jahre, eine kleine Schere, ein Kamm und ein Gefäß mit dem man Flüssigkeit versprühen konnte - ja. und das war es eigentlich.

Sonst gab es in dem Raum ein Sperrmüllschränkchen, einen Heißwassermacher, einen Becher , ja das war das was ich erinnere.

Ja und ne PapierHalskrause bekam ich auch, einen Umhang auch, sehr sauber und dann war ich auch schon fertig und sie sagte irgend etwas was wie ein Preis klang und ich zückte einen 10-Euroschein und sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und schüttelte den Kopf.

NUn dachte, vielleich hat sie nicht so viel Kleingeld zum Rausgeben und war sehr unsicher, ob ich mit fünf EUR nicht zu wenig anbieten würde und das vielleicht beleidigend wirken könnte - aber es ging und sie gab mir auch noch Geld zurück - und als ich schon draußen war, schaute ich in meine Hand - und blieb erschrocken stehen: da lagen vier EUR drin.

Nein , das konnte doch nicht wahr sein und wollte schon zurück gehen als Evija mich am Ärmel festhielt und sagte, dass ist schon ok.  

Sie nimmt für jeden Maschienenhaarschnitt, und andere macht sie wohl nicht, denn sie nimmt nur Männer, 1 EUR.

Ich musste mich erst mal setzen.

Das war eine andere Welt. Die meiner KIndheit.

Und hier lebt sie noch.

Aber nicht mehr lange, denn die Welt der Supermärkte drängt und drängt und drängt.

Aber es ging weiter.

Evija hatte Schuhe zu besohlen und wir mussten zu dem Schuster, den sie hier kannte. War auch kein Problem,     5 EUR (in Worten: fünf) und weil sie in einer Stunde fertig sein sollten, denn es sind 45 KM nach Talsi von Mersrags, 1 EUR mehr (einen), also 6 EUR.

Die Werkstatt und den Schuster könnt ihr hier sehen.

Auch hier wieder 50-Jahre-Erinnerungen.

Die heutigen Schuster in den Super-Markt-Zentren arbeiten anders.

Das alles machte hungrig und Evija steuerte eine kleine Cafeteria an, die Mittags auch einen Mittagstisch hat und dort haben wir sehr lecker gegessen.

Alles sehr einfach, war wohl mal eine Kantine zu Sowjetzeiten, so sah es auch ein wenig aus, aber das Essen war lecker.

Ich hatte ein Kottlett mit Pilzen belegt auf Buchweizen, einen Salat, einen sehr leckeren Nachtisch: Schokopudding belegt mit Schokostreuseln in einer Erdbeersoße und einen Orangensaft und Evija etwas ähnliches aber statt Pudding noch eine Suppe.

Das Ganze hat 9,80 ( NeunEuroachzig) gekostet.

Das war keine staatlich oder anders subventionierte Kantine, sondern ein privatwirtschaftlich organisiertes kleinen Unternehmen.

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus.

Aber das gilt nur für das Land, nicht für Riga und ähnliche Zentren.

Ja - und die Landschaft auf dem Rückweg ist einfach grandios - zumindest für mich.

 

Anm:

 

Die meisten Bilder erklären sich durch meinen Text selbst, aber die beiden vorletzten sind einmal 'street-art' dort an einem Abbruchhaus gefunden und einmal ein russischer Künstler der Avangard mit einem Bild von Talsi als PLakat der Werbung für Talsi.

Schuldigung, das dritte Bild gehört da nicht hin,  statt dessen da letzte.

 

 

 

 

 

 

 

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