von Jörg Streese

in brausender Fahrt nach Kuivasto gestuermt

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Published on August 27th, 2014 @ 16:21:00 , using 207 words,
in brausender Fahrt nach Kuivasto gestuermt

 

2014_08_27_rokuküla_kuivasto

In brausender Fahrt nach Kuivasto

Morgens um 08:00 Uhr bin ich wach und ein Blick in den Himmel und ein Blick auf den Windanzeiger sagen mir: Es soll weitergehen.

Das Barometer steht zwar auf einem Tiefststand, 993, aber der Wind-Finder meint, es gäbe Wind aus Nord und bis 5 Windstärken. Nur der Himmel sieht wenig vertrauenserweckend aus: Graue bis dunkelgraue tiefhängenden Wolkengebilde rasen über den Himmel, aus denen es immer wieder schüttet.

Aber die Windrichtung stimmt, Nornordwest und deshalb los.

Weil ich mit viel Wind rechne, nehme ich nur die Fock und das war gut so, denn bald wurden es 5 Windstärken und bald auch in den Böen mehr.

Am Himmel die üblichen Dramen in Wolkenform, ich kann die Pinne nicht aus der hand geben, weshalb ich mich bei meinem morgendlichen teegenuss sehr zurück gehalten habe, weil ein Toilettengang nicht drin ist und in dieser kleinräumigen Fahrrinne ich die Windfahnensteurerung noch nicht handhaben kann.

Aber MISS SOPHIE macht sich sehr anständig und um 15:00 bin ich in Kuivasto fest.

Jetzt was essen und was trinken, unter die Dusche und wieder Mensch werden.

Ja, und dann natürlich noch den Seewetterbericht für morgen, denn das wird die lange Strecke mit mindestens 10 Stunden an der Pinne.

Ach - und die Luft&Liebe liegt hier auch schon.

 

Endlich: Aufbruch nach Rohukuela

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Published on August 25th, 2014 @ 16:14:00 , using 265 words,
Endlich: Aufbruch nach Rohukuela

 

2014_08_25_dirhami_ rohuküla

 

Morgens um 09:00 Uhr geht die Luft&Liebe neben mir los und deutet mir an, es ihr gleich zu tun.

Aber es regnet, es ist scheußliches Wetter und ich warte noch eine Stunde mit dem Aufbruch.

Aber das Wetter wird nicht besser, um 11:30 werf ich auch die Leinen los und komme mit 3 Knoten mehr schlecht als recht voran.

Um 12:30 schläft der Wind vollkommen ein und ich muss James um Arbeit bitten.

Es nieselt ununterbrochen, manchmal mit einer viertelstündigen Pause, um dann wieder von vorn anzufangen.

Ich habe mich meinem Schicksal ergeben, stehe an der Pinne, lass den Motor seine Arbeit machen und bitte um Wind.

Um 15:00 passiert das, was ich immer bei meinem Motor fürchte: er setzt aus, hustet, ich koppel die Kupplung aus, er läuft normal, ich kuppel ein, er blubbert ab. Ich kriege da keinen Reim rein.

Nach einer Viertelstunde rumprokeln ist alles wieder normal, er tut, was er soll, als wäre nichts gewesen.

Ich versteh das alles nicht.

Das Magengrummeln bleibt, sobald ich den Motor anwerfe.

Hinter mir haben sich dunkle Regenwolken aufgebaut, aber ich habe den Fährhafen Rohuküla schon dicht bei und als ich an die Boje gehe, fängt es richtig an zu schütten.

Ich hatte nicht gefrühstückt, deshalb jetzt erstmal was essen, dann muss ich neues Brot backen, draussen schüttet es aus alle Kanälen aber ich liege hier vollkommen sicher.

Es ist ein Funktionshafen, hier liegen Boote, mit denen am WE die Menschen etwas unternehmen, deshalb gibt es auch keine Infrastruktur und deshalb liege ich hier auch kostenfrei. Toiletten gibt es im Funktionsgebäude des Fährhafens.

Ist auch nicht zu verachten.

 

Sturmtage in Dirhami

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Published on August 24th, 2014 @ 10:39:00 , using 225 words,
Sturmtage in Dirhami
Sturmtage in Dirhami
Sturmtage in Dirhami
Sturmtage in Dirhami
Sturmtage in Dirhami

 

2014_08_20 bis 24

Heftiger Wind aus Süd bis Südwest.

Der seit Tagen blasende Wind aus Süd bis Südwest teilweise mit Böen um 8 Windstärken hält an und hält mich hier fest wie einige andere Yachten auch.

Und dann kommt eine deutsche Yacht hier an mit den beiden Seglern Andrea und Olaf und bald sitzen wir zusammen, erzählen, essen was, erzählen weiter, was wir machen, wohin es noch gehen soll, seglerisch wie im Leben und und und und die Zeit ist viel zu kurz, um das alles aussprechen zu können.

In Stundenabständen jagen hier die Regenschauer durch den Hafen und es ist gut, unter Deck sein zu können.

Ich lese, durchdenke weiter Szenen des Prix-Filmes und dann tauschen Andrea und Olaf und ich Bücher und ich bekomme von ihnen Arno Surminski, „Sommer 44 oder wie lange fährt man von Deutschland nach Ostpreußen“, und die darin eingewobene Liebesgeschichte, die aufhört, bevor sie überhaupt hat entstehen können, fesselt mich derart, dass ich zwei Tage nur für längere Spaziergänge hier an der Küste mein Schiff verlasse.

Nachts gehen über dem finnischen Meerbusen gewaltige Gewitter nieder, die uns hier an der Küste nur streifen.

Am 20.08. wird das Wetter wieder etwas besser, aber die Windrichtung bleibt Süd, und da muiss ich hin.

Aber für nächste Woche ist Nordwind angesagt, und der wird mich in mein heimatliches Mersrags bringen, denn langsam machen hier die Häfen zu.

 

Konzert am sturmumbrausten Strand in Dirhami

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Published on August 20th, 2014 @ 09:09:00 , using 137 words,
Konzert am sturmumbrausten Strand in Dirhami
Konzert am sturmumbrausten Strand in Dirhami
Konzert am sturmumbrausten Strand in Dirhami

Heute gibt es, weil das Cafe hier schließt, ein Abschlusskonzert mit einem bekannten Liedermacher hier aus Estland.

Dieser Hafen hier ist vielleicht von 8 - 12 kleinen Häuschen umgeben, die verteilt auf einen Quadratkilometer die einzigen Bewohner dieser Landschaft hier sind.

Die nächste kleine Ansammlung von Häusern ist bestimmt 20 bis 30 Kilometer entfernt.

Und das dies Cafe und dieser Yachthafen hier entstehen konnte, ist der Initiative von jungen Leuten hier aus der Umgebung zu verdanken.

Und für die ist jetzt die Saison beendet, was ja auch stimmt.

Aber am Abend war das Cafe voll und die Menschen mussten zum Teil im Dünensand sitzen.

Und die Schirme konnten wegen des Sturms nicht aufgespannt werden, auch als es anfing zu regnen, aber zum Glück war es nur ein kleines Schauer von 5 Minuten.

Dies Dirhami ist schon ein besonderer Ort - ich liebe es sehr.

Sturm, Strandung und sonstiges

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Published on August 18th, 2014 @ 08:56:00 , using 266 words,
Sturm, Strandung und sonstiges
Sturm, Strandung und sonstiges
Sturm, Strandung und sonstiges
Sturm, Strandung und sonstiges

Als ich morgens um 07:00 Uhr ein dringendes Bedürfnis bemerke, raffe ich mich auf, den Gang zu den Toiletten zu machen.

Und wie immer gilt mein erster Blick dem Himmel und der zweite Blick dem Horizont und da sehe ich eine Segelyacht in der Brandungszone des dort vorgelagerten Riffs, das aber eindeutig mit einer Nordtonne gekennzeichnet ist.

Ich will meinen Augen nicht trauen, denn die Yacht hat die Tonne wirklich vor dem Bug - aber sie ist dort eindeutig festgekommen und liegt auf der Seite, immer wieder von Brechern eingedeckt.

Ich renne zurück zum Schiff und hole meinen Kieker dann steht auch schon der Hafenmeister vor der Tür und wir rätseln gemeinsam, wie das passieren kann, zumal mit dem Kieker deutlich wird, dass es sich um eine große Profiyacht handelt. 

An Bord zu sehen sind allerdings nur zwei Menschen.

Jetzt sieht man, dass die Yacht langsam mit Rückwärtsmaschine sich aus der Grundberührung (vermutlich Steine) herauszieht und bald danach sind sie auch bei uns hier im Hafen.

Eine Menge Menschen waren da an Bord und es bleibt weiterghin rätselhaft, wie sich eine solche Yacht mit mindestens zwei Profis an Bord in eine solche Lage bringen kann, die zudem auch noch in Estland beheimatet ist.

Später hören wir, dass die Yacht den halben Kiel verloren hat (?).

Am Nachmittag mache ich noch einen Strandspaziergang zum Südweststrand.

Der Wind / Sturm ist dort so stark, dass ich in manchen Böen keinen Meter gehen kann, das sind gute 8 Beaufort.

Dort finde ich dann auch noch einen Stein mit einem merkwürdigen Auge - keine Ahnung was das ist.

Abends arbeite ich dann  noch am Pirxfilm weiter.


Schlechtwetter in Dirhami

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Published on August 17th, 2014 @ 18:31:00 , using 266 words,
Schlechtwetter in Dirhami
Schlechtwetter in Dirhami
Schlechtwetter in Dirhami
Schlechtwetter in Dirhami
Schlechtwetter in Dirhami
Schlechtwetter in Dirhami

Gestern Nacht fing es dann auch noich richtig an zu orgeln. Die Yachten hier im Hafen fingen in der Takelage an zu singen, es schüttete wie aus Bächen und es war gut, hier im Hafen und in der Koje zu sein.

Am Tage blieb es bis zum späten Nachmittag auch noch so, aber dann beruhigte sich die Luft und ich mache meinen  traditionellen Strandgang hier in der Bucht von Dirhami.

Und wie es immer so ist, mein Blick aufden Boden gerichtet, ich finde zwei versteinerte, vollständig erhaltene Herzmuscheln, etwa Haselnussgroß. Aber meine Handy-Kamera macht leider keine Nahaufnahmen, deshalb gibt es die nicht zu sehen.Bei der Vogelbeobachtungsstation finde ich ein paar professionelle Vogelbeobachter, die aber so in ihre Arbeit vertieft waren, dass ich kein Gespräch mit ihnen angefangen habe, weil sie auf Karten die Vogelarten notierten, und vermutlich die Populationsstärke der einzelnen Arten erkundeten. Denn diese Bucht ist ein wichtiger Rastplatz im Vogelflug.

Der Seewetterbericht verkündet für mich nichts gutes: Der Süd bis Südwest bleibt die ganze nächste Woche über und den kann ich überhaupt nicht gebrauchen, weil mein Kurs ein reiner Süd ist und ich auch nicht viel Platz zum Kreuzen habe. Und noch 100 Seemeilen vor mir habe.

Aber dieser Platz hier ist dafür sehr schön, weil völlig abgeschottet von Bevölkerung, nur ein paar Yachten liegen hier und sonst garnichts.

Hier kann man es notfalls aushalten.

Ich zumindest.


Nachtrag 19.08.

Jetzt habe ich auch an meinem handyfotoapparat eine Makrofunktion entdeckt und nun kann ich auch meine Herzmuschel hier präsentieren und sogar noch ein im internet recherchiertes Alter dazu angeben: zwischen 60 und 350 Millionen Jahre alt, das kleine  Ding.



nach jussaroe

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Published on August 16th, 2014 @ 17:39:00 , using 147 words,
nach jussaroe
nach jussaroe
nach jussaroe
nach jussaroe

Ich muss zurück. Die Yachthäfen sind hier schon leer, die Saison ist hier zu ende, ich muss hier die Fliege machen.

Also jede Chance ergreifen, zurück zu kommen. Und eine ist am Sonntag - wahrscheinlich.

Die kleine Insel Jurassö liegt am Rande des südlichen Schärenmeeres und ist sowieso sehr schön. Und ein guter Absprungshafen nach Süden.

Also dorthin.

Eigentlich war kein Wind, deshalb war die Fock auch nur zur Tarnung oben und ich motore dorthin, was ich überhaupt nicht gerne tue.

Aber egal, jetzt geht es ums pragmatische: ich muss zurück. 

Um 16:00 segel ich in Tammissari los und bin um 20:00 in Jussarö vor Boje fest.

Zweitletzter Liegeplatz hier und das Anlegen hat problemlos geklappt, obwohl es hier sehr eng war.

Ich gehe früh in die koje, denn ich werde morgen früh hier losgehen, wenn es denn losgehen kann.

Aber die Abendstimmung hier war dann doch doch was besonderes.

Letzte Tage in Tammissari

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Published on August 16th, 2014 @ 16:41:00 , using 68 words,
Letzte Tage in Tammissari
Letzte Tage in Tammissari
Letzte Tage in Tammissari

Tammissari, 16.08.2014

 

Die gesamt letzte Woche war hier jeden Tag Wind aus Süd oder Südwest und es wird wohl noch so die nächste Woche so bleiben.

Keine Chance, über den Finnischen Meerbusen zu kommen.

Was tun?

Gute Frage.

Für Sonntag hat sich jetzt eine Chance aufgetan: West 2-3.

Ich gehe nochmal durch das alte Tammissari, wovon hier auch die Bilde sind. Wer weiss, ob ich hier noch einmal herkommen kann.


Zurück nach Estland, nach Dirhami

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Published on August 17th, 2014 @ 17:48:00 , using 195 words,
Zurück nach Estland, nach Dirhami
Zurück nach Estland, nach Dirhami

Zurück nach Estland

Morgens um 06:00 wache ich auf, ein Blick auf den Verklicker: Nordwest. 

Also los.

Tee gekocht, dann sofort abgelegt, denn die heutigen 50 Seemeilen bei relativ wenig Wind brauchen Zeit und ich will nicht in die Dunkelheit kommen.

Zu Anfangs ging es ja auch mit dem Wind einigermaßen. Nicht schnell, aber es ging voran.

Bei den beiden Dampfertrails musste ich den Motor zur Hilfe nehmen, denn bei den hier wie am Schnürchen hintereinander langlaufenden Frachter und Containerschiffe muss man schnell diese Schiffsautobahn queren.

Dann wurde der Wind weniger und ich musste leider den Motor mitlaufen lassen.

 Um 13:00 fing mein Motor an zu "husten", ich bekommen einen Riesenschreck, aber nach 10 Minuten rumlaborieren lief er wieder in alter Treue.

Aber der Schreck blieb.

Und bleibt leider, weil ich den Gruind dafür nicht finden kann.

Um 14:00 habe ich die kleine Insel vor Dirhami querab, der Wind ist jetzt ganz eingeschlafen und um 16:00 bin ich in Dirhami fest.

Schaun wir mal, wie es weitergeht .

Ich gönne mir in dem kleinen hier im Hafen angesiedelten, von jungen Leuten aus der Gegend selbst organisierten Cafe noch ein paar - hier ja jetzt wieder bezahlbare - Biere und gehe dann in die Koje.

 

In der Villa Schildt in Tammissari und im gamla stan

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Published on August 12th, 2014 @ 10:36:00 , using 135 words,
In der Villa Schildt in Tammissari und im gamla stan
In der Villa Schildt in Tammissari und im gamla stan
In der Villa Schildt in Tammissari und im gamla stan

Ich melde mich bei Elli und Nisse, die ihr Ferienhaus hier in der Nähe auf einer der Schären haben und wir verabreden uns für den nächsten Tag hier in Tammissari.


In der Nacht der Wind hier schon richtig hoch in die 5 und 6 Beaufort und es gibt die ersten Regenschauer.


Aber der nächste Tag bleibt trocken bis abends und wir besuchen zuerst die Villa Schildt (wer über Schildt sich informieren will, hier der link zu meiner Seite aus dem vorherigen Jahr: (http://www.tagebuch-der-miss-sophie.de/admin.php?ctrl=items&blog=4&p=299) und dann laden die beiden mich noch in ein sehr schönes Gartenlokal, das "gamla stan" hier in der Altstadt ein, wo heute gerade für Kinder Programm gemacht wird. Gamla stan heißt Alte Stadt.

Dann neigt sich der Tag auch schon wieder seinem Ende und es heißt Abschied nehmen von den beiden.

Bis nächstes Jahr.




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