von Jörg Streese

Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö

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Published on Juli 13th, 2013 @ 19:21:00 , using 135 words,
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö
Naturstig Luontopolku auf der Schäre Iniö

 

2013_07_13

Schärenwanderung

Beim neugierigen Herumschnuppern hier auf der Schäre entdecke ich nicht weit entfernt ein Hinweisschild auf einen Wanderpfad: „NATURSTIG LUONTOPOLKU“ und bald bin ich hier auf diesem wirklich verwunschenen Wandersteig.

Zunächst geht es wie hinter einen Vorhang aus frischen Laub in eine geheimnisvolle Welt, die sich dann ein wenig lüftet und man geht auf Balken über sumpfige Grasnarben immer tiefer in den Wald hinein.

Dann durchquert man sonnendurchflutete junge Birkenhaine, geht durch lichte alte Kiefernwälder, die zu ihren Füßen Blaubeerbüsche haben, die mit leider nicht sehr großen aber trotzdem wohlschmeckenden Blaubeeren voll sind, kommt an einem Schachterhalmpulk vorbei, überquert rundgewaschene Schärenfelsen, in deren winzigen Felsspalten sich Krüppelkiefern festgekrallt haben und steht dann irgendwann ganz oben auf dem Schärenrücken und hat einen weiten Blick auf die Schärenwelt.

Wer hier vorbei kommt, muss diesen Weg einfach gehen.

 

 

 

Tolle Motorenwerkstatt in Noorby auf der Schäre Iniö

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Published on Juli 12th, 2013 @ 19:16:00 , using 487 words,
Tolle Motorenwerkstatt in Noorby auf der Schäre Iniö
Tolle Motorenwerkstatt in Noorby auf der Schäre Iniö
Tolle Motorenwerkstatt in Noorby auf der Schäre Iniö
Tolle Motorenwerkstatt in Noorby auf der Schäre Iniö

2013_07_12

Lootholma

1015 mit steigender Tendenz, 23 Grad, SW anfangs 2, dann 4, wolkenloser blauer Himmel


Meine Stegnachbarin plaudert mit mir ein bisschen Deutsch, weil sie sich an ihre Studienzeit in Braunschweig erinnert, wo sie sehr gerne gewesen ist und studiert hat, meine anderen Stegnachbarn erzählen mir von einer Motorenwerkstatt hier ganz in der Nähe auf einer Schäre 10 – 12 Seemeilen entfernt und er greift gleich zu seinem Handy und telefoniert mit ihnen, ja ich solle vorbeikommen.

OK. Also los. Zur Schäre Iniö.

Um 13:30 werfe ich die Leinen los, bei dem achterlichen Wind bin ich um 15:00 querab von meinem gestrigen Hafen am Eingang dieser Schärendurchfahrt, jetzt nähere ich mich einem Gewirr von Schären , Inseln, Steinen, Felsen und gerade über die Wasseroberfläche auftauchenden rundgewaschenen Klippen und muss mich erst einmal zurechtfinden: also das da vorne ist vielleicht die...., dann müsste diese da vorne diese sein und dann müsste ich da durch, aber das kommt mit dem Kompass nicht überein, also noch mal.... und so ging das eine Weile bis ich den Dreh raus hatte: nicht immer sofort meinen, den Gesamtüberblick haben zu müssen, wenn die Gesamtsituation komplex ist, sondern ein bisschen warten, bis sich die Dinge klären, weil sie näher gekommen sind, auch die Blickperspektiven eindeutiger werden und die Proportionen deutlicher sich herausstellen und dann löst sich meist alles sehr schnell in Wohlgefallen auf.

Um 16:00 Uhr bin ich zwischen der Schäre Kolko und Hepmo und muss jetzt auf einen SW-Kurs gehen, der sehr sehr schmale Stellen hat und das bei SW-Wind.

Ich trimme die SWF so hart wie nur möglich, doch als ich eine Tonne einen halben Meter neben mir habe, muss ich doch den Motoer anwerfen und mit Motorunterstützung diesen Teil der Strecke bewältigen.

Dann ist der kleine Hafen vor mir, ich lege an, suche diese besagte Werkstatt auf, die von einem älteren Mann und einer jüngeren Frau betrieben werden, die Frau spricht gut englisch und auch ganz gut Deutsch und kommt bald an Bord, lässt sich das Problem schildern und sagt, dass sie im Moment noch ein anderes Problem lösen müssen und wieder kommen werden.

Am nächsten Morgen ca. 10:00 Uhr stehen die beiden an meinem Schiff, und die Frau geht jetzt systematisch mit mir durch: Welche Filter sind hier eingebaut, prüft die von mir als Problem benannte Brennstoffpumpe, erklärt, die läuft und ist es nicht, schaut sich den SEPA-Filter an, zapft ein wenig Diesel dort, der völlig sauber und rein ist, öffnet oben die Entlüftungsschraube am Filter .....

- und das war es: Luft im Filter.

Als die beiden gehen, frage ich natürlich, was sie für diese klasse Arbeit haben wollen und der Mann überlegt einen Moment und sagt dann: Das ist in Ordnung so.

Ich bin etwas sprachlos, dann strahle ich und bedanke mich herzlich, überlege, was ich ihnen vielleicht als Dankeschön mitgeben könnte, aber so schnell fällt mir nichts ein und dann sind sie auch schon weg.

Also: wer eine gute Motoren-Werkstatt braucht: In Noorby auf der Schäre Iniö (Nr. 954, Karte D 725 Finnland)

 

 

 

Eigentlich nach Katanpää.....

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Published on Juli 11th, 2013 @ 21:16:00 , using 403 words,
Eigentlich nach Katanpää.....
Eigentlich nach Katanpää.....

 

2013_07_11

Eigentlich nach Katanpää, aber dann notgedrungen zurück nach Lootholma

Morgens schmeiss ich mir ein paar Brocken meines selbstgebackenen Brotes in den Hals und schon bin ich vom Steg weg und los.

Noch im Hafen setze ich den SWF, was einige interessiert bis aufgeregte Gesichter produzierte, weil ich doch recht nah an einigen Booten hier entlang duselte, aber weil alles klar ging und ich keinerlei Hektik zeigte, lösten sich alle Gesichter bald in Wohlgefallen auf und weg war ich.

In dem Wasserweg zwischen diesen großen Schären kam mir allerdings der NW direkt gegenan und ich musste motoren. Leider.

Nach drei dösigen Stunden kam ich dann an den Ausgang dieses Schärenweges, und hier biss mir der NW mit 5 und in den Böen auch mit 6 in die Zähne und ich musste noch eine Viertel Seemeile gegenan, um dann meinen segelbares Kurs zu meinem Bestimmungsziel haben zu können: den Hafen auf Katanpää, der auch bei diesem NW sehr geschützt lag.

Tja, und dann kam dass, was ich eigentlich schon seit zwei Stunden erwartet habe: der Motor geht auf 800 Umdrehungen zurück, dass heißt, er hat keinen Schub mehr, und ich muss schnell auskuppeln, das Schiff drehen und unter der SWF zurück.

Irgendwie habe ich dass Gefühl, dass es an der Dieselpumpe liegt, die schon seit Tagen ein ungutes Geräusch beim Betrieb macht.

Aber wie soll ich dass überprüfen?

Und wenn es stimmen sollte, was sollte ich dann tun?

Hier diese Dieselpumpe ersetzen, würde wahrscheinlich Wochen dauern.

Und würde wenn überhaupt nur in einem der Hauptstädte gehen.

Also müssen wir mit diesem Problem leben, und dass so gut wie möglich.

Als ich gestern nach einem Nachtlager suchte, war mir auf der Seekarte ein nur über ein verwinkeltes und sehr schmales Fahrwasser zu erreichender Yachthafen aufgefallen – und in den wollte ich nun rein.

Und schmal war das Fahrwasser wirklich. Zwei Schiffe konnten sich hier nicht begegnen.

Dann war ich drin, der Wid pfiff mit gut 5 Windstärken auch hier in diesem geschützen Hafen, ich suchte mir eine der wenigen noch freien Plätze aus, die den heftigen Wind nicht von achtern bekamen, dann hatte ich diese Stelle, bog ein, Achterleine in die Boje eingepikkt, am Steg stand ein netter Mensch, der dort meinen Bug in Empfang nahm, und ich war fest.

Hier natürlich das übliche, und weil es hier eine kostenlose Waschmaschiene gibt, wird ein großer Sack Wäsche gepackt und gewaschen und dann auch noch gleich getrocknet, weil es schon abend ist.

 

Segeln Schweizer? Und wie!

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Published on Juli 9th, 2013 @ 20:44:00 , using 669 words,
Segeln Schweizer? Und wie!
Segeln Schweizer? Und wie!
Segeln Schweizer? Und wie!

 

2013_07_09

Von Pähkinainen nach Parattula

 

Angesagt waren SW 4-5, mein Kurs rauf in den Norden verläuft zunächst NW und geht dann ca. 6 Seemeilen nach West, bevor er dann wieder Nord verläuft.

Also sollte das mit dieser Windvorhersage gehen.

Tat es auch.

Schon lange sah ich hinter mir ein Folkeboot mit einer deutschen Nationale und ich war gespannt, wann sie mich wohl überholen würden.

Das war dann auch irgendwann soweit und wir wechselten kurz miteinander woher und wohin, sie kommen aus der Schweiz und dann sagten sie mir noch, dass sie mein Tagebuch lesen werden und dann waren wir schon wieder so weit auseinander, dass eine Verständigung nicht mehr möglich war.

Mein Ziel ist eigentlich Uusikaupunki oder schwedisch Nystad, aber das werde ich heute nicht mehr schaffen, deshalb war die Frage, wo ich einen Zwischenstop einlege.

Aber jetzt hatte ich erst einmal sehr hoch und spitz an den Wind zu gehen, der jetzt auch mit 4-5 blies und MISS SOPHIE oft richtig auf die Seite legte, aber alles war easy und gut im Griff und die Höhe konnte ich noch gut halten.

Dann standen wir (MISS SOPHIE und ich) vor dem Eingang in das schmale Fahrwasser zwischen großen Schären, wovon die steuerbortige Schäre, die in meiner Seekarte keinen Namen hat, Festlandverbindung hat, und auf diesem Teil gab es zwei, drei Yachthäfen und als ich gerade in dieses Fahrwasser einlaufe, sehe ich hinter Bäumen viele große Masten und ich entscheide mich dafür, hier und jetzt den Törn zu beenden.

Es ist 18:30, ich sitze seit 6 Stunden an der Pinne und das darf für Heute genug sein.

Der Hafen ist groß´und es liegen hier viele große Plastik-Yachten, also eigentlich nicht so mein Fall.

Aber dann bin ich fest und nach einer Weile beginnt mein Stegnachbar ein Gespräch mit mir, wir unterhalten uns über unsere Elektronik, er kommt interessiert von seinem 12-Meter-Schiff in Best-Zustand zu mir an Bord und nach einer halben Stunde bekomme ich von ihm seinen 10 Jahre alte Seekartensatz für den nördlichen Bereich hinter Nytad geschenkt, mit der mündlichen Warnung versehen, sich in diesem Bereich nicht von den eingezeichneten Schiffahrtsrouten zu entfernen, denn hier seien viele große Steine und Felsen, die man nicht sehen könne und die auch oft nicht in den Seekarten vermerkt sind (sind einfach zu viele).

Nun bin ich mit diesem Hafen wieder etwas versöhnt, dann kommt kochen, essen, Tagebuch schreiben im Restaurant und dann noch ein bisschen entspannen.

Der nächste Morgen weckt mich mit prasselndem Regen.

Na gut, denke ich, Hafentag.

Ich frühstücke ausgiebig, puzzle ein bisschen am Schiff herum, versehe die Niedergangsverschlussbretter mit einem neuen verschließbaren Beschlag und dann sehe ich, als ich einen Moment Pause mache, auf der anderen Seite des Yachthafens eine deutsche Nationale und die an einem Heck eines Folkebootes.

Könnten dass????

Ich gehe rüber - und sie sind es. Die beiden Schweizer, die mich gestern überholt hatten.

Bald darauf sitze ich bei Monika und Alfred an Bord und wir schnacken.

Sie sind erfahrene Ostseesegler. Haben mit ihrem Folkeboot, der „Hilde“ die gesamte Ostsee umrundet, bis oben nach Haparanda, wohin sie auf der schwedischen Seite gesegelt sind und mir diese Route sehr ans Herz gelegt haben, weil sie wunderschön sei, haben in Finnland einen Sommer lang den großen Inlandsee, der nur über den russischen Sektor zu erreichen ist, besegelt und mir auch den sehr ans Herz gelegt und haben über all diese Touren im Internet ein Tagebuch geschrieben: www.hildes-logbuch.ch, was ich mir in den nächsten Tagen ausgiebig anschauen werde.

Für den Abend haben wir ein Treffen bei mir an Bord verabredet, wenn sie mit ihrer Sauna fertig sind und dann sitzen wir bei mir an Bord und ich muss ihnen erst einmal meine Endlosgeschichte mit dem Diesel in dem hintersten Kielsektor schildern, den sie schon auf der MISS-SOPHIE-Seite gelesen haben.

Es wurde ein langer Abend, wie das so ist, aber auch der endet irgendwann und dann ist Schluss und man geht auseinander mit dem irgendwo komischen Gefühl, dass man diese Menschen, die einem in so kurzer Zeit so nah geworden sind, nie in seinem Leben wieder sehen wird.

 

 

 

Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen

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Published on Juli 4th, 2013 @ 19:44:00 , using 628 words,
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen
Zu einen der schönsten Liegeplaetze: Pähkinainen

 

2013_07_04

 Von Turku nach Norrskata

1017 mit steigender Tendenz, 19 Grad, Sonne mit einem Drittel Bewölkung, SW 2-3

 

Über den Tag ist nicht viel zu berichten, ausser dass er längere Regenpassagen hatte, der Wind immer mehr aus der Richtung kam, in die ich wollte, nämlich nach West, die Schärenlandschaft sich nicht groß unterschied von der bisherigen und ich dann auf einem Mal einen Seeadler über mir sehe.

Von den Ort hatte ich mir auch etwas mehr versprochen, eben halt ein Nutzhafen.

 Ich mache einen längeren Spaziergang über diese größere Schäre und stelle fest, dass sie sehr bewohnt ist, so bewohnt, wie ich es mir eigentlich nicht vorstellen konnte.

Viele dieser Häuser zeigen Spuren von landwirtschaftlicher Tätigkeit, die aber hier natürlich in kleinstem Maßstab gesehen werden muss: Die Felder kleinräumig in die Schärenlandschaft eingebettet, ein wenig Vieh und das war es dann schon.

Ich will noch zu einem anderen Platz, den ich mir auf der Karte ausgesucht hatte und am nächsten Mittag geht es bei WSW 2-3 in die richtige Richtung los.

Als ich an der engsten Stelle zwischen zwei Schären bin, sehe ich plötzlich oben auf einem dieser gerundeten Steine zwei Pfauen.

Hier Pfauen?

Aber ein Zaun ist nirgends zu sehen.

Dann bin ich vor der Schärenansammlung und komme mir vor wie im Roman „Die Schatzinsel“, denn es ist eine verwinkelte Einfahrt, die einem die wahre Gestalt des Ganzen immer erst ganz kurz bevor man da ist erblicken lässt.

Mein Anlegemanöver vor der Ankerboje wird wie jetzt üblich mit den kritischen und wachsamen Augen meines Segelgnoms am Achterstag beobachtet und für gut befunden und auch die beiden Frauen meines neben mir liegenden Segelbootes beobachteten dies Geschehen mit Wohlgefallen, was sich aus dem bald darauf stattfindenden Gespräches von Bordwand zu Bordwand ergibt. Bald bin ich bei ihnen an Bord und sie zeigen mir einige lohnende Anlege-und Ankerplätze, sozusagen Geheimtipps von Eingeweihten.

Dann fange ich an zu kochen und als ich merke, dass das ganze mehr wird als ich dachte, frage ich kurz neben an an, ob sie Lust haben mit zu essen, was bejaht wird und bald sitzen wir bei mir in der Kajüte und plaudern in wildem Englisch-Kauderwelsch was wir machen, wie wir leben und und und und ich opfere natürlich noch zwei Bier und es wird ein anstrengender Abend, weil das ins Englisch zu übersetzen und das Englisch zu verstehen nach einem ja auch aufregenden Tag an der Pinne meine Kräfte stark beansprucht. Ich serviere dann noch mein selbstgebackenes Brot, bekomme dafür von Ulla ihr selbstgebackenes Brot als Gegengeschenk und es ist email-Kontakt verabredet, wenn Ulla morgen das Schiff verlässt und Susanna mit ihrem Mann auf der gerade erstandenen, ebenfalls 40 Jahre alten “Dione“ fortsetzen wird.

Kaum sind die beiden weg, nach dem sie mich noch auf die Windankündigung von 4-5 aus Nord aufmerksam machten, da fängt es hier im Hafen auch schon an zu blasen und die jetzt hier ankommenden Schiffe bedürfen der übrigen Besatzungen der hier schon liegenden Schiffe, um hier heil an den Steg zu kommen.

Dabei scheint die Sonne und das Barometer steigt und steigt und steigt und am Nachmittag pfeifen hier Böen mit 6 durch die Takelage.

Ich wünsche Ulla und Susanna ein gutes Ankommen.

Da es einfach schön hier ist, entscheide ich, hier zu bleiben, es kostet auch nur 8 EUR die Nacht und die Stimmung hier am Steg ist trotz der vielen Kinder sehr ruhig und vertraut.

Von der Familie, die dieses allesbetreibt einschließlich des sehr sauberen Campingplatzes, auf dem zwei drei Zelte stehen, ist die Tochter hinter dem Tresen und mich blickt strahlend ein Pipi-Langstrumpf-Gesicht an, als ich auf Englisch versuche, meinen Obolus zu entrichten.

Die Naturschutzorgansiation oder so etwas ähnliches hat hier einne sehr schön geführten Trampelpfad über die kleine Schäre eingerichtet, den ich in den nächsten Tagen mehrfach entlang wandere, weil es wieder anfängt zu blasen.

 

Im FORUM MARINUM

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Published on Juli 3rd, 2013 @ 19:22:00 , using 311 words,
Im FORUM MARINUM
Im FORUM MARINUM
Im FORUM MARINUM
Im FORUM MARINUM

 

2013_07_03

Turku

 

Mich interessierte hier in dem Forum Marinum dieser uralten  Seestadt vor allem die hölzerne, 1887 gebaute PARKKI SIGYN, die mit ihrer 10-köpfigen Besatzung Europa und Nord- und Südamerika befuhr. Neben dem Kapitän und zwei Schiffsjungen, die auf den historischen Fotos kaum 14 Jahre alt zu sein schienen, waren noch ein Koch, ein Segelmacher/Tischler und 5 Matrosen an Bord.

 Als ich die kleine Broschüre über dieses Schiff erstehen will, stelle ich erscheckt fest, dass ich nur noch 2.40 in der Tasche habe, 10 Cent zu wenig für den Bus zurück zur MISS SOPHIE.

 Das junge Mädchen, das heute dieses Schiff betreut und auch sachkundige Auskünfte erteilt, schenkt mir 50 Cent wofür ich ihr an dieser Stelle noch einmal meinen Dank sage.

Das aber bedeutete, da ich meine Kreditkarte auf dem Schiff gelassen hatte, dass ich bis zum Abend hier an dem Hungertuche zu nagen habe.

Dieses Schiff ist für mich deshalb interessant, weil es aus genau der Zeit stammt, in der die Schiffsjungengeschichten geschrieben wurden und auch handelten, deren vermutlich größte und vermutlich auch einzige Sammlung ich im Laufe der Jahre zusammen getragen habe und über die ich eine psychoanalytisch orientierte Arbeit schreiben will.

Erstens ist es die letzte große Zeit der Segelschiffe, die in den zwanziger Jahren dann endgültig von den Motorschiffen verdrängt werden.

Zweitens ist es die letzte Bastion neben den Bergleuten einer rein von Männern ausgeübten Tätigkeit, die zudem noch für Monate, manchmal für Jahre ihre enge Welt des Schiffes nicht verlassen konnten.

Und drittens ist in den Geschichten, wie ich nachweisen werde, eine entwickelte Theorie der männlichen Sozialisation enthalten, die ich auch heute noch für diskussionswürdig halte, auch wenn sich die Rahmenbedingungen vollständig geändert haben.

Aber solch einen Ort des Geschehens wirklich einmal begehen zu können, ist da natürlich wichtig, z.B. um ein Gefühl für die räumliche Enge der Matrosen zu bekommen, die ein wie auch immer geartetes Privatleben völlig undenkbar erscheinen lässt.

 

Im Handwerksmuseum in Turku

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Published on Juli 2nd, 2013 @ 19:02:00 , using 296 words,
Im Handwerksmuseum in Turku
Im Handwerksmuseum in Turku

2013_07_02

Dienstag Turku Handwerksmuseum

 

Beim Schlendern durch die Stadt bemerke ich am Ende einer Straße eine Ansammlung älterer Holzhäuser, die an einer kleinen Erhebung gebaut wurden und so alt aussehen, dass ich neugierig darauf zu gehe. Es stellt sich als großes Freilichtmuseum dar: DAS HANDWERKSMUSEUM AUF DEM KLOSTERBERG. Als alle Städte der früheren Jahrhunderte praktisch aus Holzhäusern bestanden, wenn auch in Mitteleuropa oft die Mauern aus Lehm oder Stein bestanden, waren Brände die immer wiederkehrenden städtischen Katastrophen. So auch in Turku, wo der Brand von 1827 aber nicht nur die alte Bausubstanz vernichtete, sondern die Stadt danach nun mit einem neuen, regelmäßigen Straßennetz versehen wurde, also neu geplant wurde. Die Siedlung am Klosterberg hatte diesen Brand überlebt, sollte aber ebenfalls der neuen Stadtplanung weichen, was aber aus finanziellen Gründen zunächst verschoben wurde. Das rettete schließlichen diesen Stadtteil, der zudem noch wegen dem jederzeit drohenden Abriss von den Bewohnern praktisch nicht mehr erneuert, renoviert und modernisiert wurde. Das stellte sich im Nachhinein als Glücksfall heraus, weil die Häuser, als sie 1937 dem Historischen Museum überlassen wurden, praktisch noch in dem gleichen Zustand wie 1827 waren. Bewohnt war es in den zweiJahrhunderten von kleinen Handwerkern, die in diesen winzigen Häusern nicht nur ihre Werstatt hatten, sondern in dem angrenzenden zweiten Raum auch wohnten und lebten. Mit weitestgehend originalen Werzeugen und Werkbänken der damaligen Zeit sind hier die Werkstätten von Schumachern, Kautabakherstellern, Geigenbauern, Bortenwirker, Buchdrucker, Korbmacher, Sattler, Uhrmacher und Kammmacher zu sehen und einmal im Jahr werden noch alte Handwerker eingeladen, hier an den originalen Werkstätten mit den hier vorhandenn Werkzeugen zu arbeiten und die damalige Arbeitskunst zu zeigen. Weil ich mich doch recht lang hier aufgehalten habe, reichte die Zeit nicht mehr, noch in das FORUM MARINUM mit den historischen Segelschiffen zu kommen und ich habe das auf den morgigen Tag verschoben.

Das endlose Spiel....mit dem Kiel

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Published on Juli 2nd, 2013 @ 09:37:00 , using 432 words,
Das endlose Spiel....mit dem Kiel
Das endlose Spiel....mit dem Kiel

 

2013_06_30  Sonntag

 

Als ich aufwache, stecken mir immer noch die unfreiwilligen 30 Km von gestern im Gemüt und weil sich im letzten Kielsegment seit Tagen schon wieder etwas Diesel gesammelt hat und ich noch eine Dose Flexofoss habe, entscheide ich mich, heute noch einen letzten Versuch zu unternehmen, das Dieselproblem aus der Welt zu schaffen.

Lange tüftel ich herum, wie ich die Menge verteilt auf zwei unterschiedlich große Dosen (800 und 200 Gramm) in vier Teile teilen kann, baue mir entsprechend aus Dosen und Plastikbechern, die ich hier im Müll gesucht und gefunden habe, entsprechende Behältnisse (125 ml + 48 ml) und dann mix ich die erste Mischung an, die kaum unten angekommen und verstrichen ist, schon wieder an der Oberfläche kleine Dieselflecken bekommt.

Wieder versuche ich, wie ich es schon dreimal getan habe, diesma mit einem gefundenen Allublech eine Sperrschicht unten anzubringen, und nach zwei Stunden des Trocknens der ersten Lage setze ich dieses Allublech, umkleidet mit dünner Plastikfolie, die ich unten versuchen werde, an den Seiten hochzukrempeln, unten ein, was erst beim zweiten Versuch glückt und schon nach dem ersten Versuch meine beiden Hände bis zu den Ellbogen mit diesem widerlichen Plastikzeug verkleistert sind.

Nach zwei Stunden ist doch wirklich unten noch kein Diesel auf der Oberfläche.

Ich will es nicht glauben.

Aber auch beim zweiten Blick kein Diesel zu sehen.

Auf diese Lage kommt jetzt noch eine weitere.

Und als auch auf dieser nach zwei Stunden kein Diesel zu sehen ist, wagt sich langsam in meinem Kopf der Gedanke breit zu machen, es könnte ja vielleicht diesmal..... aber ich werde es nicht aussprechen, nicht bevor das Problem wirklich gelöst ist.

Bei den verschiedenen Müllcontainern hier im Yachthafen ist auch eine große Plastikkiste mit Batterien und als ich da einen Blick reinwerfe, kann mich mich nicht von zwei Batterien trennen, die da noch sehr sehr neu aussehen und mein Messgerät gibt bei ihnen auch noch eine Voltleistung von 12,6 an.

Ich schleppe sie an Bord, denn  sie sind wirklich sauschwer und die eine hat mit 107 Amp sieben mehr als meine alte, lasse sie die ganze Nacht an meinem Refreshing-Programm meines Ladegerätes und am nächsten Morgen ist sie putzmunter.

Weil sie aber höher als meine alte Batterie ist, muss ich jetzt an der seefesten Halterung improvisieren und nach einigen Nachdenken fällt mir auch eine Lösung ein.

Und für die alte Batterie muss eine Zwischenlösung gefunden werden, solange ich nicht sicher bin, dass sie auch das leistet was ich von ihr erwarte.

Nach dem das alles auf die Reihe gebracht wurde, ist es Montagabend und ich bin rechtschaffend kaputt.

Morgen steht noch einmal Turku an, diesmal aber mit dem Bus.

Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku

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Published on Juni 29th, 2013 @ 09:29:00 , using 542 words,
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku
Fusswanderung in die turbulente Stadt Turku

 

2013_06_29

 

Fußwanderung nach Turku

 

Als ich aufwache, regnet es, deshalb bin ich aufgewacht.

Gegen 08:00 Uhr stehe ich dann wirklich auf, Schnellfrühstück und dann mache ich mich auf die Socken nach Turku. Diese Schäre ist mit einer Brücke mit dem Festland und damit mit der Stadt Turku verbunden, da will ich hin, weil ich da rüber muss.

Der Weg ist nur für Fußgänger und Radfahrer, geht durch Wiesen, Wald und Schilf, es ist Samstag und irgendwann kommen mir die ersten Radfahr-Ausflügler entgegen.

Aber der Weg ist länger als ich dachte, bis mir klar wird, ich hatte auf der Seekarte natürlich den Weg in sm nicht in km abgenommen.

Dann endlich die Brücke und dann bin ich in einem Areal von Beton, vierspurigen Autobahnen, Industriegroßflächen, riesigen Lagerhallen, Eisenbahn-Rangier-Flächen, Einkaufszentren und den Verladeflächen für drei unterschiedliche Großfähren, die Turku vermutlich mit Schweden verbinden. Hier lese ich auf dem Autobahnschild: St. Petersburg 555 km.

Als ich dann endlich erste menschliche Häuser – und zwar alte finnische Häuser und zu dem noch in einer interessanten, wohnliche Innenflächen schaffenden Bauform erreiche, bin ich auch schon ziemlich am Ende meiner guten Laune.

Ich brauche jetzt sofort was zwischen die Zähne, finde einen kleinen Supermarkt, ein Liter Trinkjoghurt und ein paar weiche Semmel sind mein und dann gehe ich auf die andere Straßenseite, wo ich gegenüber einem schrecklichen Betonwohnsilo eine in Backsteinbauform auf einem kleinen Hügel gebaute Kirche ansteuere, wo ich in dem sie umgebenden Grün meine gerade erworbenen Leckerbissen zu mir nehme.

So ein wenig gestärkt frage ich mich nach einem Tourist-Information-Center durch, dass natürlich in der Altstadt liegt, bekomme dort einen Stadtplan und auch gleich gesagt, dass ein internetcafe in der großen Staatsbibliothek vorhanden sei, was gar nicht weit weg ist.

Auf dem Weg dorthin lande ich natürlich wieder mal in einem Second-Hand-Laden, erstehe für 5 EUR einen Regen-Wander-Poncho, den ich sowieso brauche, aber möglicherweise auch heute hier brauchen werde, denn die dunklen Wolken oben werden immer dunkler und nehmen schon geraume Zeit den ganzen Himmel ein.

Die Bibliothek ist ein imposantes, architektonisch interessantes Gebäude, was lebhaft frequentiert wird von Kindern, Jugendlichen, Müttern mit Kleinkindern an der Hand und Babys unter dem Arm wie auch alten Menschen. Ich bekomme einen PC-Platz und ich kann endlich mein Tagebuch auf den Stand bringen.

Ich beschreibe gerade den Segeltörn nach Turku, als ein Gong läutet und auf dem PC erklärt mir eine Schrift, dass etwas ist. Bis ein Bibliothekar mir erklärt, am Samstag schliesst die Bibliothek um 16:00 Uhr.

Blöd, aber nicht zu ändern.

Ich mache mich wieder auf und lande in einem Mittelaltermarkt mit Straßentheater, vielen Ständen mit entsprechenden Angeboten von (sehr schönen) Kleidern über Schuhe, Musikinstrumenten, und und und, dazwischen wieder Gaukler, Musikgruppen und und und und ich lasse mich durch dieses turbulente Geschehen treiben.

Es geht langsam auf 20:00 Uhr zu und in Anbetracht des langen Rückweges beschließe ich den Heimweg jetzt anzugehen.

Den Stadtplan in der Hand gehe ich an einem der Fjorde entlang, lande noch im maritimen Museumsfeld der Stadt, habe aber leider keine Zeit mehr, mich hier den Dingen zu widmen und marschiere los und bin dann endlich um 22:00 Uhr (ist ja um diese Zeit noch tageshell hier) wieder auf MISS SOPHIE, gönne mir noch einen Drink und ein paar herzhafte Bisse ins selbstgemacht Brot und falle dann in die Koje.

Durch den äusseren Schärengürtel nach Turku

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Published on Juni 28th, 2013 @ 09:08:00 , using 350 words,
Durch den äusseren Schärengürtel nach Turku
Durch den äusseren Schärengürtel nach Turku
Durch den äusseren Schärengürtel nach Turku
Durch den äusseren Schärengürtel nach Turku

 

2013_06_28

 

Durch den Schärengürtel mit Nordkurs nach Turku

 

Ich lege ohne Motor mit der SWF ab, immer einen mehr oder weniger Nordkurs, ca. 20 Seemeilen, die Sonne strahlt, ich bin guter Dinge und MISS SOPHIE läuft bei dem S 3-4 wieder gute 4-5 kn.

Dann ist die Sonne weg und ein graugriesiger mit tiefliegenden Wolken verhangener Himmel begleitet mich auf dieses durch unendlich viele Schären führende Fahrwasser, das manchmal sehr schmal, dann wieder weite Flächen bietet.

Nach 6 Stunden kommt endlich die Sonne ein wenig durch, der Wind ist bei der gleichen Richtung auf 2 Windstärken heruntergegangen, und ich dusel so langsam dem immer näher kommenden Turku zu, die Segelboote und Motorboote nehmen an Anzahl heftig zu, weil es Wochenende ist und dann tut sich vor mir der sehr schmale Sund auf, der extrem gut betonnt ist, an dem mein Hafen liegen wird.

Am Horizont sehe ich eine große Fähre hinter mir aufkommen und als ich mir langsam Gedanken mache, wieso sie immer noch auf mich zuhält und nicht langsam in das breite Fahrwasser eindreht, wird mir langsam klar, dass die hier auch in dieses Fahrwasser will, das ich schon für mich als recht schmal bezeichnen würde und diese Fähre die volle Breite des Fahrwassers einnehmen wird. Und so ist es auch und ich muss schleunigst aus dem Fahrwasser raus.

MannoMann, das ist hier ja ne heiße Gegend. Aber das Fahrwasser ist tief (Solltiefe 10 Meter) und kaum ist diese Fähre hinter der Biegung verschwunden, taucht auch schon eine zweite Fähre gleichen Kalibers auf und es wird in dieser nächsten halben Stunde nicht die letzte gewesen sein.

Als ich am Yachthafen an der äußeren Kaimauer festmache, nimmt eine nette Bootsfrau meine Vorderleine an und auf meine Frage, wo hier freie Plätze wären, sagt sie, ich könne auf ihren Platz, sie wären die nächsten zwei Wochen unter Segeln weg.

Prima. Es ist 19:00 Uhr, als ich fest bin, seit 8 Stunden an der Pinne und der Seekarte und jetzt brauche ich schnell was zwischen die Zähne.

Morgen will ich nach Turku und ich denke, ich werde den Weg gehen, bevor ich mich auf so undurchschaubare Dinge wie Buspläne etc. einlasse.

 

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