Tagebuch der Miss Sophie

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Abenteuer in Riga, die Zweite: Rockmusik

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Published on Juli 15th, 2014 @ 06:04:00 , using 316 words,
Abenteuer in Riga, die Zweite: Rockmusik
Abenteuer in Riga, die Zweite: Rockmusik
Abenteuer in Riga, die Zweite: Rockmusik

 

Donnerstag, den 19.06.2014

 

Ich hatte mir vorgenommen, relativ zeitig zurück nach Mersrags zu fahren und komme auf dem Weg zum Busbahnhof durch den Fußgängertunnel, als ich plötzlich eine mitreißende Violine als Rockinstrument höre.

 

Eine sehr junge Frau steht dort mit ihrer Violine, hat zu Füßen eine winzige Box stehen, die die Begleitung von ihrem Spiel ertönen lässt und ihre Stücke gibt sie per Bluetooth von ihrem Handy an die Box. GENIAL.

 

Nach zwei Stücken kommen wir ins Gespräch, ich erzähle ihr, dass ich mir vorstellen kann, ihre Musik für einen Film von mir zu verwenden, frage sie, ob ich die folgenen Stücke mit meinem Handy aufzeichnen darf, wir tauschen Visitenkarten und als sie Bremen liest, sagt sie, dass sie dort und auch in Berlin im August mit ihrer Band spielen wird. 23 Jahre alt. Na, ich werde auf jeden Fall da sein.

 

 

Da ich sehr rechtzeitig aufgebrochen war, hatte ich noch etwas Zeit, bis mein Bus fuhr und ich schlenderte noch einmal durch die großen Hallen, wo Käse, Wurst, Fleisch, Fisch, Geflügel und anderes angeboten wird und entdecke dort einen kleinen aber sehr feinen Teeladen und erstehe dort einen ZENSENA SAKUES für 74 EUR das Kilo und einen PU ERH TUOCA, für 52 EUR das Kilo, aber natürlich für mich nur in homöopathischen Dosen.

Ach - in meiner Herberge fand ich dieses zurückgelassene chinesische Buch mit Anmerkungen: eine wunderbare Schrift.

 

Zu Hause angekommen, mache ich mich sofort an den Einbau des neuen Echolots, und um sicher zu sein, dass es ausgeschaltet ist, schalte ich es noch einmal an - und plötzlich zeigt es die richtige Wassertiefe an. Ich gucke etwas blöd aus der Wäsche, schalte es noch einmal aus und wieder an, und wieder zeigt es die richtige Wassertiefe.

 

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

 

Jetzt habe ich zwei Ladegeräte, die scheinbar nicht gingen und jetzt auch noch dazu zwei Echolote. Wenn das so weiter geht, kann ich bald einen Laden aufmachen.

 

 

 

Abenteuer in Riga

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Published on Juni 18th, 2014 @ 03:55:00 , using 635 words,
Abenteuer in Riga
Abenteuer in Riga
Abenteuer in Riga

 

Mittwoch, den 18.06.2014

 

Weil mein laptop mit dem neuen AutoLadegerät, dass Aigars mir gekauft hatte, nicht aufgeladen wird, wollte ich in Riga ein anderes kaufen.

 

Kaum in Riga nach einer über zweistündigen BusFahrt angekommen, bekomme ich von Aigars eine sms, dass mein neues Echolot aus England dort angekommen sei und ich es abholen kann.

 

Na super. Stadtplan in der Hand, und los. Eksporta Iela 1a. Nach Stadtplan auf der linken Straßenseite. Auf der rechten Straßenseite ein Haus neben dem anderen, aber die graden Zahlen beginnend mit 2, auf der linken Seite kein einziges Haus, sondern Industriegelände, dass bis zum Fluss Daugave hinunter geht. Na, kann ja noch kommen, denke ich und maschiere weiter.

 

Der Yachthafen auf der linken Seite ließ Hoffnung in mir aufkommen. Lag aber nicht an der Straße, sondern an einer ganz kleinen Abzweigung. Und hatte eine andere Straßenbezeichnung laut Straßenschild. Enttäuscht weitergetöffelt.

 

Entlos dieser Weg an einer der sehr viel befahrenen Zubringerstraßen nach Riga.

 

Frau mit Hund gefragt, die hier Gassi ging und deshalb hier wohnen mußte: neee, wusste sie nicht.

 

In einem Büro dort gefragt. Keine Ahnung.

 

Polizisten auf seinem Motorrad gefragt. Stadtplan raus, lange gesucht, nee, nicht zu finden.

 

Dann habe ich mich entschlossen, zurück zu gehen wieder zum Yachthafen und dort zu fragen, denn die müssen doch wissen, wo der einzige Yachladen in Riga ist.

 

Gefragt und dann zeigte man ihn mir: auf dem Yachthafengelände ein paar Schritte weiter.

 

Echolot unter den Arm geklemmt und zurück und dann war mir auch schon klar, wo ich endlich etwas essen werde: in dem kleinen Gartenrestaurant direkt am Fluss unterhalb der alten Burg, wo man gut für 6 EUR essen kann.

 

Dann zur Tourist Information: wo kann ich ein AutoLadegerät kaufen. Zunächst ratlose Gesichter und dann wurden mir mit großen Bedenken vier große Stores genannt, die über die halbe Stadt verteilt lagen.

 

Na gut, dachte, gerade gut gegesssen, das ist jetzt mein Verdauungssport.

 

Erste LaptopLaden: nein, haben wir nicht. Zweite Laden das gleiche. Dritte Laden nicht für ASUS.

 

Letzte Chance - und der zweite Verkäufer, der eingeschaltet wurde, kommt dann mit einem Ladegerät an und das scheint es zu sein.

 

30 EUR gelöhnt und von dannen gezogen.

 

Ich musste mich auch sputen, denn um 18:45 sollte mein letzter Bus gehen.

 

Dort angekommen ist mein Bus nicht auf der elektronischen Anzeigetafel aufgeführt.

 

Ich gehe zur Information, zeige der dort sitzenden Angestellten meinen von ihrer Vorgängerin geschriebenen Zettel mit den Abfahrtszeiten, aber sie zuckt nur mit den Schultern, der letzte Bus fährt um 17:45.

 

OK. Nicht zu ändern.

 

Kurz überlegt und mich dann zu dem nicht weit entfernten YouthHostel begeben, was ich ja schon kenne, dort auch sofort ein Bett bekommen, mich frisch gemacht und überlegt, was ich mit dem angefangenem Abend machen kann.

 

Ein Buch hatte ich nicht mit, überlegt, ob nicht vielleicht heute abend Weltmeisterschaftsspiele sind und mich aufgemacht, eine Kneipe zu finden, die die Übertragung zeigt.

 

Plötzlich bin ich in einer Straße, in der ein Friseurladen neben dem anderen ist, wonach ich heute schon mehrfach gesucht hatte. Haben bis 21:00 Uhr geöffnet. Aber der erste Laden winkte nur ab, als ich da 15 Minuten vor Schluss anfragte, der zweite auch, aber beim dritten war ich sofort unter der Schere, nein Maschine, und 8 Minuten später einige Haare und 15 EUR los.

 

 

 

Etwas später entdecke ich eine Kneipe, in der auf 4 Großbildschirmen Fussball gezeigt wird, heute ist Spanien gegen Chile.

 

Na gut, denke ich, ist eigentlich klar und wird wohl nicht sehr spannend. War auch die ersten 20 Minuten so, doch dann schossen die Chilenen ein Tor und danach war die Mannschaft wie ausgewechselt. Ab da beherrschten sie das Spiel und die Spanier sahen sehr alt aus. Haben dann noch 2:0 gewonnen. War ein gelungener Abend und ich war um 00:30 im bett.


Bilder:

Gebäude des ehem. sowjetischen Geheimdienstes

"mein" Gartenrestaurant direkt an der Daugave

Kunst im öffentlichen Raum mit direktem Bezug zum dahinter liegenden Gebäude


 

Regen und kleine Arbeiten am Schiff

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Published on Juni 16th, 2014 @ 11:47:00 , using 117 words,
Regen und kleine Arbeiten am Schiff
Regen und kleine Arbeiten am Schiff

 

Montag, der 16. Juni 2014

 

Morgens um 11:00 kommt über den Seewetterbericht eine Starkwindwarnung aus NW für die gesamte Ostsee und es fängt an zu regnen.

 

Ich verlege den Bügel für den Sicherheitsgurt nach oben direkt unterhalb der Grätings, wo man ihn leicht einpicken und lösen kann, was aber Zeit kostet, weil es innen an einer sehr verwinkelten Stelle ist.

 

Am nächsten Tag stelle ich fest, dass der Emergency-Blitz nicht funktioniert und ich hoffe, es ist nur die Sicherung, was es dann auch nur war.

 

Dann verschalke ich das kleine Bullaugen-Fenster zur Plicht hinaus einbruchsicher, weil unterhalb des Bulllauges meine Schlüssel hängen. Drausen bläst es tüchtig, am Abend aber ist die Schlechtwetterfront durch und wir bekommen diesen schönen, vollständigen Regenbogen.

 

Starkwind und Regatta

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Published on Juni 15th, 2014 @ 08:55:00 , using 210 words,
Starkwind und Regatta
Starkwind und Regatta
Starkwind und Regatta
Starkwind und Regatta

 

2014_06_13_starkwindwarnung_gesamte_ostsee


Freitag

DF gibt in seinem Seewetterbericht eine Starkwindwarnung für die gesamte Ostsee, W, dann N.

Ich ziehe mich in meine Kajüte zurück und lese Groddeck.

Viel zum Nachdenken.


Am Samstag ist hier immer noch Wind, etwas weniger und ich mache eine Wanderung zu dem im Norden liegenden Leuchtturm, der auch im Wappen von Mersrags ist.

Wunderschöner Weg entlang der Küste mit immer mal wieder direkt an den Strand führenden Wegen.

Dort steht aus dieser Beobachtungsturm.

Der Strand ist von ganzen Schwanenkolonien bevölkert und aus einer Baumgruppe schrecke ich mindestens 25 Kraniche auf.

Mit meinem Feldstecher sehe ich – sehr merkwürdig – einen frei stehenden Pfau, der dort gräst. Keine Ahnung, wie der hier hergekommen ist, weil er doch eigentlich wärmere Klimazonen als Heimat hat.

Am Leuchtturm angekommen, der nicht sehr beeindruckend ist, komme ich an einigen sehr schönen mietbaren Ferienhäusern vorbei.

Dort am Strand wandere ich noch weiter und komme an dieser hier verendeten Seerobbe vorbei, deren Fell völlig verschwunden ist, vermutlich auf Grund irgend einer Krankheit.

Nach 5 Stunden zurück und ich sehe den Hafen voller Regattaschiffe, die die traditionelle Riga-Mersrags-Riga-Regatta segeln und heute einen anspruchsvollen Kurs mehr oder weniger gegen den Wind, der ja gute 5 hatte, segeln mussten.

Am nächsten Tag, Sonntag, der 15. Juni, ist wieder schönes, sonniges Wetter aber kalt.

 

 

Echolot, die 2.

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Published on Juni 12th, 2014 @ 08:38:00 , using 134 words,
Echolot, die 2.
Echolot, die 2.

 

2014_06_12_echolot

Jetzt ist klar, ich brauche ein neues Echolot, ein nasa Target 2.

Mein erster Anlaufhafen in Finnland soll Hanko sein und ich habe ihnen eine mail geschrieben, mir ihre Postadresse zu mailen, damit das Gerät dorthin geschickt werden kann, denn ich brauche es vor allem in Finnland und an der schwedischen Schärenküste.

 Und in Hako ist eine der größten Marinas Finnlands, 35 EUR wollen die am Tag haben – keine Antwort.

 Also diese Marina ist aus meinem Tourenplan gestrichen!!

 Ich habe mir aus der Seekarte einen kleinen Ankerplatz im Norden der Stadt ausgesucht – mal schauen, wie der ist. Geschützt ist er auf jeden Fall, und das ist ja schon mal die halbe Miete.

 Jetzt hat Aigars über seinen InstrumentenYachtHändler das nasaGerät geordert – und ich hoffe, dass es innerhalb einer Woche hier ist.

 Kann man nur warten.

 

Plötzlich diverse Probleme

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Published on Juni 6th, 2014 @ 16:58:00 , using 268 words,
Plötzlich diverse Probleme

 

2014_06_04_Mittwoch

 Diverse Probleme haben sich plötzlich aufgetan:

 Das neue 30 Eur teure 12-VoltLadeGerät läd meinen Laptop nicht.

 Der Echolotgeber leckt und gibt tröpfchenweise Wasser in die Bilge. Nichts Dramatisches aber Unschönes.

 Das Echolot zeigt permanent statt der Tiefe „E“.

 GGGGGrrrrrrrrrrrr!!

 

Eigentlich wollte ich jetzt langsam los, und jetzt häufen sich plötzlich die Probleme.

 In Finnland und Schweden ohne Echolot geht gar nicht.

 Und ohne eigene Strohmversorgung über das Bordnetz geht das auch nicht, denn in jeder Marina nach einer Steckdose für meinen Laptop zu betteln, dazu habe ich keinen Bock.

 Erst mal habe ich mich an das Tropfproblem gemacht.

 Die Lage ist sehr schwierig: Unten in der Bilge, wo man nur über Kopf arbeiten kann und dann auch noch in einem sehr sehr beengten Raum: schwierig.

Nach diversen Versuchen erst mal für den heutigen Tag aufgegeben.

 

Donnerstag

 Ich gebe noch nicht auf.

 Folgender Abdichtungsversuch war zunächst vielversprechend.

 Zwei für solche Arbeiten notwendigen OP-Handschuhe, die es hier in diesem Bereich in Hülle und Fülle bei Aigars gibt, in der Mitte aufgeschnitten und ein größtmögliches Rechteck ausgeschnitten und mit PolyutheranFüllMasse bedeckt.

 Dann zwei Stofffetzen gleicher Fläche ebenfalls mit PolyutheranFüllMasse bedeckt, dann die Leckstellen mit Aceton gereinigt und dann muss es ganz schnell gehen: OPHandschuhe drauf, gut andrücken und dann gleich darauf noch die Stofffetzen aufdrücken und gut festdrücken.

 Hat erstmal für zwei Stunden gehalten, dann aber kamen wieder Tropfen – zwar erheblich weniger, aber sie kamen.

 Erst mal Schluss gemacht, für das Essen eingekauft, das Großsegel auf den Großbaum in die Nut eingefädelt und die Reffleinen eingeschoren, denn morgen soll die Windfahnensteuerung ausprobiert werden.

 

Eine Woche später:

 Wow! Der Lotgeberausgang ist dicht.

 

Ich werde hier wohl noch ein wenig bleiben

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Published on Juni 12th, 2014 @ 16:49:00 , using 129 words,
Ich werde hier wohl noch ein wenig bleiben

 

2014_06_12_echolot

Jetzt ist klar, ich brauche ein neues Echolot, ein nasa Target 2.

 Mein erster Anlaufhafen in Finnland soll Hanko sein und ich habe der Marina eine mail geschrieben, mir ihre Postadresse zu mailen, damit das Gerät aus Deutschland dorthin geschickt werden kann, denn ich brauche es vor allem in Finnland und an der schwedischen Schärenküste.

 Und in Hako ist eine der größten Marinas Finnlands, 35 EUR wollen die am Tag haben – keine Antwort.

 Also diese Marina ist aus meinem Tourenplan gestrichen!!

 Jetzt hat Aigars über seinen InstrumentenYachtHändler das nasaGerät geordert – und ich hoffe, dass es innerhalb einer Woche hier ist.

Ab er hier ist es ja richtig schön und beim Fischhändler bekommt man ein richtig schönes großes Stück selbstgeräucherten Lachs für 2 EUR.

Hier kann man schon noch eine Woche verbringen.


 

Kleine Wanderung an der Küste von Mersrags entlang: Wunderschön!

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Published on Juni 8th, 2014 @ 12:54:00 , using 49 words,
Kleine Wanderung an der Küste von Mersrags entlang: Wunderschön!
Kleine Wanderung an der Küste von Mersrags entlang: Wunderschön!
Kleine Wanderung an der Küste von Mersrags entlang: Wunderschön!
Kleine Wanderung an der Küste von Mersrags entlang: Wunderschön!
Kleine Wanderung an der Küste von Mersrags entlang: Wunderschön!

 

Am späteren Nachmittag annimiere ich noch zu einem kleinen Spaziergang hier an der Küste langs, weil es wirklich eine schöne und noch wunderbar natürliche Region ist, was auch die Vogelwelt schätzt und für uns Menschen wurde hier ein entsprechender Beobachtungsturm aufgestellt.

 

Abends dann Essen hier in dem kleinen Restaurant.

 

Mal wieder unter Segel

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Published on Juni 8th, 2014 @ 12:49:00 , using 208 words,
Mal wieder unter Segel
Mal wieder unter Segel
Mal wieder unter Segel

 2014_06_08_segeln

 Auf dem Wohnmobil-Parkplatz, der zu unserem kleinen Hafen gehört, standen gestern Abend plötzlich zwei CampingWagen und dann stellt sich auch noch heraus, das beide aus Bremen kommen.

 Na, das gab erst mal einen ausgiebigen Schnack woher und wohin und mit Werner und Wolfgang habe ich dann den Abend in der Plicht verbracht und dann stellt sich auch noch heraus, dass beide Segler und es wurde gleich ein kleiner Törn für morgen verabredet.

 Der Tag wurde schön, beeindruckende Cumulusgebirge tobten über den Himmel und immer wenn wir unter einem etwas dunkleren Gebirge waren, ging der Wind auch gleich auf 5 hoch.

 Wir segeln nur mit der SWF, die mit ihren 12 Quadratmetern MISS SOPHIE aber gut vorwärts brachte: 4, dann 5 Knoten und unter den Böen war es auch noch ein bisschen schneller.

 

Wir laufen mit halben Wind Südkurs an der Küste entlang, haben auf dem Rückweg wieder halben Wind und müssen dann in die Fahrrinne nach Mersrags aufkreuzen und auch das macht MISS SOPHIE brav wie immer.

 Allerdings habe ich diesmal die SWF optimal getrimmt, was neue Holepunkte anzuschweißen bedeutet – aber das ist ja kein Problem hier in der Werft.

 Nur das nicht funktionierende Echolot macht Probleme, weil die Küste hier von Flachs durchsetzt ist.

 Also da muss eine Lösung her.

 

Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.

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Published on Juni 3rd, 2014 @ 19:28:00 , using 466 words,
Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.
Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.
Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.
Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.
Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.

 2014_06_01_Sonntag

 Die Welt hier versinkt in einem feuchten, dunklen Grau.

 Rummelshap ausgeleert, Schiff außen sauber gemacht, Stagen justiert, im Vorschiff Leuchtdiodenband montiert und angeschlossen, Radios ausprobiert (tecsun, Sony, DEBEG), weil der DF hier mit großen Störungen zu empfangen ist und dann einfach nicht zu verstehen ist. Und langsam brauche ich einen verlässlichen Wetterbericht.

 

2014_06_02_Montag

Es regnet, es ist kalt, es drückt ein dunkler Himmel, es treibt einen nicht aus der Koje.

 Kartenstudium:

 Mein Weg von Finnland über die Alandinseln nach dem schwedischen Festland nördlich von Stockholm und dem Stockholmer Schärengarten.

 Dazu benötige ich diverse Kartensätze, die mal russisch, mal finnisch, mal deutsch und mal schwedisch sind und nach sehr unterschiedlichen Prinzipien ihre Kartensätze ordnen: da muss ich mir für jede Route die jeweiligen Karten per Kartennummer notieren und die unverständlichen Namen, die mal finnisch, mal schwedisch mal lettisch sind, und die ich mir unmöglich merken kann, irgendwie in eine für mich verständliche und schnell erkennbare Sprachform oder Erinnerungsform bringen.

 Wie?

 Weiß ich noch nicht.

 Eine Schwanenmutter zeigt ihren Kleinen, wie man an der bewachsenen Wasserlinie eines Seeschiffes Algen und sonstigen Bewuchs abschnabbeln kann. Immer wieder macht sie es vor und dann läßt sie ihre Kleinen es auspobieren. Eines ist während der ganzen Zeit bei ihr auf dem Rücken und kommt erst ganz am Schluss zu den anderen heruntergepurzelt.

 Am Nachmittag kommt eine Yacht rein mit einer deutschen Flagge am Heck, irgend eine französische Marke, so um die 42 Fuß lang, ich also an den Steg und nehme die Leinen an und belege sie, denn von diesen hochbordigen Schiffen auf den Steg zu springen, ist nicht jedermanns Sache.

 Aber ein freundliches Dankeschön oder eine sonstige ähnliche Geste war nicht.

 Na gut, denke ich, muss ja auch nicht.

 Obwohl, um diese Zeit in diesem Hafen eine andere deutsche Yacht anzustreffen, ist schon etwas sehr besonderes.

 Aber diese Menschen scheinen in einer anderen Welt zu leben.

 In ihrer Welt.

 Am besten ist das am Bild zu beschreiben, wie man auf diesen Schiffen am Steuerruder steht: Wie Napoleon bei der Schlacht bei Waterloo auf dem Berg.

Unter einem die Welt.

 

2014_06_03_Dienstag

Das Wetter bessert sich.

 Am Morgen noch dicke Erbsensuppe, aber im Laufe des Tages wird es immer heller und am Nachmittag scheint die Sonne und es sind mittelmeerähnliche Temperaturen zu messen.

 Aigars schweißt meinen Ankerkettenstopper, den ich mir zurecht gebastelt habe, und als ich die Ankerkette wieder anschäkeln will, rutsch sie mir in die Ankerklüse und ward nicht mehr gesehen.

 Ein kurzer Fluch, na ja, er war schon etwas länger über meine Tollpatschigkeit, dann unter Deck in die Vorschiffskabine, die Bücher ausräumen, den Nirokettenkasten freimachen um das Mannloch öffnen zu können.

Ok, Kettenende gesucht und mit einem Bändsel wieder durch die Ankerklüse geholt und alles war wieder wie es soll.

Hat mich aber gut zwei Stunden Arbeit gekostet.

Halt Seglerleben.


 

 

 

 

 

 

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