von Jörg Streese

Mit der Seele segeln und in der Seele segeln: nach Hanko

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Published on August 5th, 2013 @ 21:29:00 , using 1023 words,
Mit der Seele segeln und  in der Seele segeln: nach Hanko
Mit der Seele segeln und  in der Seele segeln: nach Hanko
Mit der Seele segeln und  in der Seele segeln: nach Hanko
Mit der Seele segeln und  in der Seele segeln: nach Hanko
Mit der Seele segeln und  in der Seele segeln: nach Hanko

 

2013_08_04

 Der Tag begann mit einem strahlend blauen Himmel und er versprach gut zu werden, denn Turku hatte Winde zwischen 3 und fast 5 Beaufort angekündigt und dann noch aus der richtigen Richtung, nämlich Süd, ich will nach Hanko und das liegt im Osten und ist recht weit weg, runde 30 bis 35 Seemeilen, also bei 4 kn runde 9 Stunden.

 Also wurden hurtig um 11 Uhr die Leinen losgemacht, Fock und Groß gesetzt und es ging los.

 Das Wetter war blendend, der Kapitän guter Laune, MISS SOPHIE machte sich munter auf den Weg und alles war gut.

 Eine kleine Privat-Regatta mit einem Nebenbuhler, einem etwa gleich großem Plastikschiff, gewann ich merkwürdigerweise, denn eigentlich sprach alles gegen mich: ausgelutschte Segel, dreimal so schwer, schlechteres Unterwasserschiff (weil Stahl und Knickspant), aber es war so.

 Dann wurde das Hochgefühl langsam etwas weniger.

 Weniger Wind.

 Die ersten Yachten motorten munter an mir vorbei, aber ich blieb stur.

 Dann noch weniger Wind.

 Um 14:00 Uhr machte ich noch 2,5 kn, soviel wie ein langsamer Radfahrer, der Himmel zog sich langsam zu, immer mehr Yachten brummten mit dem Motor und zogen vorbei, und ich fing an zu rechnen: bei der Geschwindigkeit …... bis ich um 15:30 langsam einsah, dass das mit segeln wohl heute nichts mehr wird. Vor allem wenn der Wind direkt von hinten kommt und das Großsegel wie ein breitgespanntes Betttuch quer vom Schiff absteht, dann bremst es das bischen Fahrt, was durch es bewirkt wird.

 Ich bekam schlechte Laune.

 Wieso stecke ich immer in einer Flaute?

 Warum passiert das immer mir?

 Und warum das gerade heute?

Und wieso überhaupt?

Das ging eine ganze Weile so, meine Laune immer schlechter, der Himmel immer dunkler und schließlich stand MISS SOPHIE und ich auf ihr auf der Stelle mitten im Meer.

 MISS SOPHIE bewegte sich nicht mehr von der Stelle.

 Sie stand einfach still.

 Auch nicht schlecht. Aber irgendwann würde ich müde werden. Und das Ende von dem Törn endete in einem komplizierten Gewässer, das ich nicht gerne bei Dunkelheit durchqueren möchte, mit Flachs, die nur von unbeleuchteten Tonnen gekennzeichnet sind.

 Und so geruhsam und still war es hier auch nicht: Es war Sonntag-Nachmittag, alle wollten und/oder mussten zurück nach Turku, weil morgen die Arbeit ruft, oder weil die Kinder langsam nörgelig werden und am Strand oder wo auch immer spielen wollen, oder die Ehefrau langsam genug hatten oder oder oder und ein nerviges Motorboot nach dem anderen dröhnte an mir vorbei und ließ meine nörgelige Stimmung zu wahren Hochtouren auflaufen.

 Aber man hat ja nicht umsonst auf der Couch gelegen.

 Irgendwann trat ich einen Schritt beiseite und guckte mir diesen nörgeligen, immer schlechter gelaunten Streese von der Seite an und sagte zu ihm:

„Na Streese, kennste das?“

 "JA"

 Ich kannte das.

 Das kannte ich so gut, dass dass es mich irgendwann auf die Couch getrieben hat.

 Es ging nicht nach meinem Willen.

 Und das machte mir schlechte Laune, machte mich wütend, erst auf die anderen, dann auf mich selbst und am Ende stand ein völlig zerknirschter Streese da, der auf die ganze Welt in die Tonne treten wollte.

 So war das mal.

 Und jetzt war es wieder so.

 Aber einen ganz kleinen Unterschied gab es jetzt zu damals: Ich kann jetzt neben mich treten.

 Und das macht eine ganze Welt aus.

 Und jetzt war wieder eine solche Situation.

 Und plötzlich konnte ich innerlich lächeln.


 'Streese, du bist zwar Opfer deiner Gefühle, aber du bist auch der Produzent deiner Gefühle.'


 Und nach einer Weile, wo ich so neben mir stand, nein saß, denn wir waren ja auf MISS SOPHIE, und ich dem neben mir leidenden Streese ein Stückchen näher rückte, konnte ich ihm sagen:

 „Streese, das kennst du doch und inzwischen weißt du auch, woher diese Gefühle kommen, wo sie entstanden sind und an diesen Ort musst du dich jetzt wieder begeben, um ihren Ursprung noch einmal zu kosten und dann wieder zurück kehren an diesen Ort hier auf MISS SOPHIE, wo dich diese Gefühle wieder eingeholt haben und sie dir unter diesem Aspekt noch einmal anschauen: Erkennst du das Grundmuster wieder?

 Na, sagt schon, erkennst du es?'


' Ja.'

 

Und ich musste lächeln.

 

Meine Großmutter.

Mutterersatz. Weil meine Mutter arbeiten musste. Oder wollte. Oder beides.


 Meine Großmutter, die auf jede Regung von mir mit Angst, Schrecken und Panik und später dann mit Herzattacken reagierte: dem ihr anvertrauten Enkel könnte etwas passieren, wenn er sich bewegt, und bewegen heißt Gefühle zeigen.


 Nein, nicht mir könnte etwas passieren, sondern ihr wird etwas passieren, wenn ich weiter meinen eigenen Willen zeige.

Nämlich ihr Herz wird aussetzten.

 Und das machte mir bei der kleinsten Regung meines eigenen Willens ein Problem: ich merkte, dass ich für den Zustand meiner Großmutter verantwortlich bin. Dasb ihr Zustand mit meiner Art zu sein, etwas zu tun hat (ich war da ja schließlich erst 3, 4, 5 Jahre alt).

Ich bekam ein schlechtes Gewissen.


Aber ein Kind muss seinen eigenen Willen entwickeln, sonst geht es zu Grunde.

Und deshalb wurde dieser Konflikt für mich existentiell, denn beides war da: die Notwendigkeit, meinen Willen zu entdecken, zu zeigen und durchzusetzen und die damit verbundenen Folgen, dass eine von mir am Anfang geliebte Person zum Verhinderer meiner Entwicklung wurde, oder, um es in seiner Dimension deutlich zu machen, mich töten musste, würde ich weiter meinen Willen entwickeln wollen.

 Also musste ICH töten.

 Und plötzlich wusste ich, wozu diese Flaute unter einem dunkelgrauen Himmel für mich da war: Noch einmal und noch ein Stückchen tiefer und intensiver zu begreifen, wie ich zu dem wurde der ich bin.

 Ich war wieder bei mir.

 Der neben mir sitzende Streese war verschwunden, der griesgrämige Streese war ebenfalls verschwunden und auf MISS SOPHIE saß ein gutgelaunte Streese, der gerade einen Fight gewonnen hatte.

 Um 19:30 war ich in Hanko, nach dem es zum Schluss navigatorisch noch einmal etwas spannend wurde und zudem am Himmel ganze Kommentare zu meinen inneren Vorgängen stattfanden.

 In Hanko, an meiner Boje, an der ich festmachen wollte, entdecke ich einen Bojenhaken, den ich mit einiger Mühe losbekam, weil er verbogen war und deshalb dort auch wohl zurück gelassen worden war, den ich am nächsten Tag mit etwas Mühe wieder in Stand setzte und nun habe ich ein solches ganz nützliches Gerät, was im Laden 80 EUR kostet.

 

 

 

 

 

 

 

Weiter, weiter, weiter: Nach Vänö

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Published on August 2nd, 2013 @ 20:48:00 , using 311 words,
Weiter, weiter, weiter: Nach Vänö
Weiter, weiter, weiter: Nach Vänö
Weiter, weiter, weiter: Nach Vänö
Weiter, weiter, weiter: Nach Vänö

 

2013_08_02_nach_vänö

 Luftdruck 1009, Luftfeuchtigkeit 71%, 21 Grad, wolkenloser Himmel, W 2-3,

 Ich bin etwas lustlos, eigentlich will ich hier nicht weg, andererseits bin ich nur einmal hier in dieser Gegend und will eigentlich möglichst viel sehen. Und dazwischen kann ich mich nicht recht entscheiden.

 Als um 11:00 alle Schiffe hier den Steg verlassen hatten, machte ich auch die Leinen los. W 2-3, aber weil ich recht lustlos war, und Turku-Radio 5-6 Windstärken aus NordWest angesagt hatten, ließ ich die SWF stehen, was zunächst viel zu wenig Segelfläche für meinen Ostkurs war.

 So dödelte ich da mit meinen 3-4 kn lang, aber der Wind wurde stärker und als ich nach Süden meine Abzweigung in den kleinen, sehr geschützt liegenden Hafen auf Nänö nahm, war er bei 5 Windstärken.

Zum Glück konnte ich an dem kleinen Steg die letzte Boje gegen den Ewind erwischen, musste dieses Manöver aber alleine durchführen, keiner war am Steg, um meine Leinen in Empfang zu nehmen, obwohl etliche in der Plicht saßen und interessiert zuschauten, was das wohl bei mir werden würde. Bei diesem Manöver haben oft schon 3-köpfige Mannschaften ihre Probleme, bei viel Wind erst recht, aber es klappte prima, ich hatte den Enterhaken vorne schon bereit gelegt, Haken in die Boje, nach vorne gesprintet, Boothaken in den Steg gerammt und ich war vorne und hinten fest.

MISS SOPHIE nun so vorne festzumachen, dass ich mit dem Bug auch schön im Wind liegen konnte, hat dann noch eine Weile gedauert, aber dann war ich fest.

Der großspurig angekündigte Supermarkt war ein Winzladen angeschlossen an eine Kneipe, in der ich mir zwei Rollen Kekse (für die Segeltouren) und einmal leider nur Teebeutel erstand, weil der Tee mir ausgegangen ist und mir dann nich ein Bier für 5 EUR im Glas erstand und mich in die Sonne setzte und den Tag überdacht.

 Die Wettervorhersage von Turku-Radio, also die finnische amtliche Wettervorhersage ist wirklich sehr präziese und fast immer zutreffend.

 

 

Weiter; Nach Borstö: mein schönster Liegeplatz bisher in Finnland

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Published on Juli 31st, 2013 @ 20:33:00 , using 328 words,
Weiter; Nach Borstö: mein schönster Liegeplatz bisher in Finnland
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2013_07_31

 Ein schöner Tag scheint es heute zu werden. Ich frühstücke lange, dann hole ich mir die Seekarten hervor, den Zettel mit den Schären der beiden Kieler und ich mache ein Grobplanung, wie das alles auf die Reihe zu kriegen ist.

 Der blaue Himmel verlangt nach segeln.

 Ich schiebe die Karten beiseite, für heute stehen Trunsö und Borkö auf dem Plan und los geht es.

 Mit SSE 3-4 habe ich einen Ostkurs zu segeln, was gut geht: Groß und SWF, weil ich zu faul war, sie gegen die Normalfock einzutauschen.

Eine Yacht nach der anderen kommen vorbei und überholen mich. Klar: Sie sind in der Regel 3 Meter länger und Länge läuft. Sie haben Kunststoffrümpfe, die ganz anders formbar sind als mein Stahlkasten und damit im Unterwasserbereich schneller. Sie haben größere Segel und neue Segel, meine sind 30 Jahre alt. Und sie haben ein größeres Vorsegel stehen, weil ich faul bin. Also dürfen sie auch schneller sein.

Dann nähere ich mich um 16:00 Uhr langsam der sehr verwinkelten Einfahrt in den sehr verborgenen und geschützten Hafen von Borstö und dann sehe ich schon den Steg mit den Bojen und kurz darauf bin ich hier fest.

 Mein erster Eindruck: schönster Liegeplatz in diesem Jahr.

 Zweiter Eindruck: schönste und winzigste Häuseransammlung des bisherigen Törns: die Schäre und der Platz sind Super.

 Dritter Eindruck: scheint hier eine funktionierende kleine Dorfgemeinschaft zu sein.

 Ich mache mein Essen von gestern warm, dann begebe ich mich auf den natur-trail, der durch die halbe Insel führt, die allerdings auch nur einen Kilometer lang und einen halben breit ist.

Und um 1800 schon einigen Schiffen mit ihren Felsen und Kliffen zum Verhängnis wurde, wie einige Überreste von ihnen und eine kleine Informationstafel erläutert. Diese Gallionsfigur stammt von einem dieser Wracks.

 Nachts fängt es dann an, richtig heftig zu regnen und am Horizont ist ein Gewitter zu sehen.

Zu den Bildern:

Die Holzfigur ist die ehemalige Gallionsfigur eines hier gestrandeten Schiffes und jetzt sozusagen das Wahrzeichen dieses Dorfes und der Insel: "Old Borstögumma"


 

 

 

Leben auf einer kleinen Schäre am Rande des Archipelagus: Jurmo

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Published on Juli 30th, 2013 @ 20:21:00 , using 227 words,
Leben auf einer kleinen Schäre am Rande des Archipelagus: Jurmo
Leben auf einer kleinen Schäre am Rande des Archipelagus: Jurmo
Leben auf einer kleinen Schäre am Rande des Archipelagus: Jurmo
Leben auf einer kleinen Schäre am Rande des Archipelagus: Jurmo
Leben auf einer kleinen Schäre am Rande des Archipelagus: Jurmo

 

Jurmo, 2013_07_30

 Morgens um 8 Uhr weckt mich mein Wecker wegen des Duschens bis 9 Uhr. Herrlich.

 Frisch geduscht und gewaschen mache ich Fühstück, dann erkunde ich die Insel, Gang in das Dorf, was zuviel ist für diese Ansammlung von ca. 20 Häusern, umrunde die Hälfte der Insel und komme wieder an dem Strand an, der aus Millionen rundgewaschener Steine besteht.

 Dann fängt es wieder an zu regnen, aber die angekündigten 6-7 Windstärken bleiben aus.

 Trinkwasser bekommen sowohl die Bewohner als auch die Gäste aus verschiedenen Handpumpen, die hier stehen und die vorzügliches Trinkwasser aus der Tiefe holen.

Warum nicht auf all diesen Schären ein Windkraftwerk steht, die die Inseln mit Strom versorgen, ist nicht recht zu verstehen. Na ja, kann ja noch kommen. Da sind die Baltischen Länder weiter.

 Hier allerdings lese ich das Menüangebot einer Gaststätte hier im Dorf, das ich jedenfalls nicht gesehen habe. Aber ich bin auch nicht an jedem Haus vorbeigegangen.

 Ob die hier lebenden Menschen auch im Winter hier leben? Muss dann extrem einsam sein. Und wie kommen die Kinder zur Schule, wenn die Fähren wegen Eis nicht fahren? Fragen über Fragen.

 Neben mir kommen 2 junge Kieler an den Steg und schnell ist ein Gespräch im Gange. Abends laden sie mich dann zu sich zum Essen ein und es wird ein netter Abend, wo sie mir noch ein paar Schären nennen, die ich unbedingt anlaufen muss.

 

Erst das dann das: Erst nach Björkö dann nach Jurmo

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Published on Juli 29th, 2013 @ 20:06:00 , using 383 words,
Erst  das dann das:  Erst nach Björkö dann nach Jurmo
Erst  das dann das:  Erst nach Björkö dann nach Jurmo
Erst  das dann das:  Erst nach Björkö dann nach Jurmo
Erst  das dann das:  Erst nach Björkö dann nach Jurmo

 

2013_07_29

Nach Jurmo, vorher aber der Versuch nach Björkö zu kommen

 Die beiden Kieler wecken mich um 09:30, weil sie ablegen, ich schiebe mir zwei Scheiben Brot zwischen die Zähne und lege ebenfalls ab, weil es irgendwann im Laufe des Tages viel Wind gebe soll und vor allem morgen stürmisch werden wird.

 Der Wind SüdOst 3-4, eigentlich meine Richtung in die ich muss. Also hoch an den Wind. So hoch wie möglich, was bei dieser ruhigen See hier zwischen den Inseln des Archipelagos mit 45 Grad zum Wind für MIS SOPHIE geht. Ich kann also meine Kurse halten.

 Dann bin ich vor der Südseite von Björkö und das schmale Fahrwasser zwischen dieser und einigen anderen Schären muss ich kreuzen. Ich gehe sehr nahe an die Insel heran, weil ich mir noch nicht sicher bin, wo der Eingang ist. Das was ich dafür hielt, ist flach und hat einige Felsen in der Fahrrinne, die kaum an die Oberfläche kommen.

 Ich suche die Einfahrt.

 Einmal ist da eine Durchfahrt mehr von Westen her, die, wo ich an der Wasseroberfläche einige verdächtige Kräuselungen sehe, die auf Felsen schließen lassen, aber die Westtonne ist von hier gut zu sehen und macht meiner Meinung nach auch Sinn.

 Dann schaue ich mir die südliche Einfahrt an, wo die Westtonne irgendwie komisch steht, keine Kräuselungen, aber sehr schmal und so recht traue ich mich nicht. Zumal sie mit meiner digitalen Karte nicht übereinstimmt.

 Also nicht.

Zumal ich dort lediglich Toiletten und Abfalltonnen erwarten darf und morgen und vielleicht ja auch länger heftig Wind erwartet wird.

 Also weiter nach Jurmo, was nur 6 Seemeilen sind, also in gut einer Stunde bin ich dort.

 Auf dem Weg dorthin fängt es an zu regnen und das bleibt dann mit unterschiedlicher Stärke auch so den ganzen Tag.

 Die Insel ist platt wie eine Flunder, wenig Schärenfelsen, zumindest nicht sichtbar und der Strand besteht aus Millionen kleiner und etwas größerer rundgewaschener Steine.

Ich kaufe am Abend einen frisch geräucherten Fisch für 3 Eur, löhne das Hafengeld von 15 EUR, worin bis morgens um 09:00 Uhr eine warme Dusche enthalten ist bei einer sehr freundlichen jungen, etwas deutsch sprechenden Frau und will gerade die Insel erkunden, als es schon wieder anfängt zu regnen.

 Also Kartoffeln, Zwiebeln und zwei Karotten zum Fisch und Essen.

Die Nacht über regnet es und es fängt an zu winden.

Nötö

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Published on Juli 27th, 2013 @ 13:52:00 , using 202 words,
Nötö
Nötö
Nötö
Nötö
Nötö
Nötö
Nötö

 

2013_07_27

Von Kvivlax nach Nötö

Wieder wolkenloser Himmel und um 11:00 Uhr machte ich los, weil ich heute eigentlich an den Rand des Schärenmeeres segeln wollte, rund 25 Seemeilen mit Südkurs.

Aber der Wind kam immer mehr aus SW und ich musste anfangen zu kreuzen. Ich hatte SWF und Groß stehen und bei der glatten See macht MISS SOPHIE 45 Grad zum Wind.

Um 14:30 überholt mich der Seenotrettungskreuzer Fritz Behrens, Heimathafen Bremen, was der hier wohl will????

Um 15:15 dann ist der ganze vor mir liegende Horizont in Watte eingepackt.

Seenebel.

Das ist blöd. Denn ohne Radar bin ich hier wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Ich entscheide mich, in den nahe gelegenen Hafen Nötö zu gehen, zu mal die Fähre dorthin mich gerade überholt und dann im Nebel verschwindet.

Ich taste mich hier mit der digitalen Karte an den Eingang in das Innere dieser Schäre und dann kommt noch etwas neues: ich muss hier vor Heckanker festmachen.

Geht aber ohne Probleme, dafür hatte ich ja für meinen zweiten Reserveanker hinten am Heckkorb eine Vorrichtung gebaut, dass ich ihn dort schnell fallen lassen kann.

Eine supernette kleine Schäre hier mit einem wunderschönen Café unter Bäumen, selbstgemalten Wegweisern, einem kleinen Laden mit sehr freundlicher Besatzung, und und und.

 

 

 

 

 

Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax

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Published on Juli 26th, 2013 @ 13:42:00 , using 408 words,
Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax
Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax
Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax
Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax
Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax
Mit einem Schreck auf dem Weg nach Kvivlax

 

2013_07_26

Nach Kvivlax auf Bergholm

In dieser Bucht war es natürlich ein wunderschönes ruhiges Aufwachen. Keine Laute von anderen Menschen, nur die Zwergseeschwalben mit ihren Wät-Wät-Wät sind hier zu hören, wenn sie auf Fischfang gehen.

Erst gegen Mittag kamn ein Hauch von Wind auf und ich nahm wieder den Blister, denn er kam wieder von Nord-West und hatte dann aber bald 3 Windstärken. Strahlende Sonne, keine Wolken, blauer Himmel.

Um 14:00 begann mein Südkurs, ich segelte jetzt mit meinem Blister 4 kn und der Weg führte mich zwischen die Schären Iso Maissaari, Aaslatuoto und Iso-Kuusinen hindurch auf eine Engstelle und dann durch ein sehr enges Fahrwasser zwischen Storlandet und Vallmo.

Kurz nach dieser Engstelle um 16:30 dann bekam ich einen Schreck: gleich nach der schmalen Stellen eine Brücke. Sie war zwar hoch, sehr hoch, so dass ich mir vorstellen konnte, mit meinen 12 Metern da durchzupassen – aber ich hätte es gerne gewusst.

Und wieso war diese Brücke in meiner neuen Seekarte nicht enthalten?

Sie war, nur meine Sonnenbrillen sind nicht auf kurze Entfernungen eingestellt, deshalb sehe ich Details in den Karten in der Regel nicht so richtig, außer ich nehme die Brille ab.

Aber auf meiner digitalen Seekarte war neben der Brücke ein Info-Punkt. Den klickte ich an und da stand: Höhe der Durchfahrt 15 Meter – und je näher ich der Brücke kam, war es auch an der Brücke selbst zu lesen. Das sollte passen. Und es passte.

Jetzt gondelte ich gemütlich hier, nach dem ich den Blister gegen die SWF eingewechselt hatte, lang durch dieses schmale Fahrwasser, was etwa 8 sm lang ist und am Ende noch einmal einen handtuchschmalen Durchgang hat.

Da war ich dann so gegen 19:00 uhr und die Frage war, wohin jetzt, denn der Wind war jetzt schlafen gegangen. Gleich um die Ecke war eine Anblegestelle, die nichts besonderes versprach, aber nahe war und ich steuerte Kvivlax auf der Schäre Bergholm an (830 auf der Karte D 717).

Ein Hafen für die Schärenbewohner, die hier ihre Motorboote für ihre Schärenhäuser liegen haben, dafür aber umsonst und ich werde gleich von einem dieser Menschen mit Moin Moin angesprochen und als ich derart verdutzt geguckt habe, sagt er, er habe einige Jahre in Hamburg gearbeitet, gibt mir die Hand, sagt mir noch wo das hier übliche Torfmullklo ist, zeigt mir noch sein 60 Jahre altes kleines sehr formschönes Holzboot und ist dann weg. Auf dem Weg zum WC werde ich von zwei Frauen auf dem Freisitz ihres Holzhauses gegrüßt und ich fühle mich hier richtig gut aufgehoben.

 

Ankern in der kleinen Bucht der Insel Pakinainen

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Published on Juli 25th, 2013 @ 13:38:00 , using 279 words,
Ankern in der kleinen Bucht der Insel Pakinainen
Ankern in der kleinen Bucht der Insel Pakinainen
Ankern in der kleinen Bucht der Insel Pakinainen

 

2013_07_25

Blistersegeln

gleichbleibender Luftdruck 1013, 21 Grad, halbbedeckter Himmel mit Cumulusdecke, kein Wind

Morgens, ich bin gerade draußen in der Plicht am frühstücken, mein mein Nachbar, den Motor während ihres Frühstückes laufen lassen zu müssen. Was will er damit eigentlich sagen? Das er keinen Wert auf ein Gespräch mit seiner Frau während des Frühstückes legt? Um seine männlicher Vorherrschaft zu demondstrieren (es sind Italiener)? Um das geplärre seines Sohnes zu übertönen? Der vermutlich nur deswegen plärrt, weil er Aufmerksamkeit gegen das Gedröhne des Motors bekommen will?

Ich habe mein Frühstück frühzeitig abgebrochen und mich unter die Dusche gestellt.

Um 12:30 wollte ich dann los und weil nmur ein Hauch von Wind da war, habe ich den Blister hochgezogen – und das war gut so.

Bei meinem Südkurs zu einer kleinen Bucht, in der ich ankern wollte, hatte ich jetzt halben Wind, der beständig ein wenig zunahm und zum Schluss segelte ich mit 5,5 bis 6 Knoten.

Dann bin ich bei meiner Ankerbucht auf der Westseite der Insel Pakinainen, der Nachbarinsel von Päkinainen (Bericht vom 05.07), und da meine Karte hier sehr unvollständig ist, schleiche ich mich mit dem Echolot näher und lasse dann den Anker auf 3 Meter Wassertief fallen.

Dann ruft mir ein Mann in einem kleinen Motorboot auf Platt einen Gruß zu: Ein Kieler, der hier auf der Schäre Pakinainen ein Häuschen gekauft habt und jetzt für die Enkelkinder mit einem Schwiegersohn einen kleinen Sandstrand anlegen will. Ein kurzer Schnack von Boot zu Boot, dann sind die beiden wieder weg. Sie erzählen noch, dass für die Bewohner dieser Schäre die Überfahrt mit der Fähre kostenlos ist, auch mit PKW. Damit verhindert die Regierung die Entvölkerung der Schären. Und es scheint zu funktionieren.

Schön hier.

Und ruhig.

 

 

 

Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll

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Published on Juli 23rd, 2013 @ 12:55:00 , using 322 words,
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
Der Steg und das Hotel Vailhela auf der Schäre Velkuanmaa: ein kleines Idyll
 

 

2013_07_23

Nach der Schäre Velkuanmaa

Der Tag begann mit einem Himmel, der aufgefüllt war mit Altostratus, was eigentlich bedeutet hätte, dass heftiger Wind aufkommen müsste – tat er aber nicht.

Als um 14:00 langsam die Sonne sich durchsetzte, war ich entschlossen, weiter zu segeln, obwohl Turku-Radio gestern Abend noch eine Windwarnung für mein Seegebiet mit N – NW 6-7 durchgegeben hatte.

Um 15:45 war ich dann auf der Piste.

Gemütliches Segeln unter der neu geschoteten SWF. Um 17:00 war ich dann am Eingang des STRÖÖMI und musste nun mit halben Wind nach Osten.

Der Wind drehte immer mehr nach Osten und ich musste jetzt sehr hoch an den Wind gehen, um noch meinen Kurs halten zu können. An zwei Engpässen noch kurz den Motor mit zur Hilfe genommen, aber das war schnell vorbei und ich näherte mich jetzt einem Gewirr von kleinen Schären, Felsen, nur an die Wasseroberfläche schnuppernden Steinen und Inseln und dann sah ich meinen opulent (Käyntisatamat 2011) angekündigten Yachthafen Vailhela: leer und scheinbar aufgegeben.

Na gut dachte ich, Steg ist Steg und machte fest.

Wunderbare Ruhe hier, die ich nur mit einer Möve teilte, die diesen Steg inzwischen wohl zu ihrem Haus-Steg gemacht hat. Soll sie.

Wir haben uns gut vertragen.

Am nächsten Morgen dann füllte sich langsam der Steg, mehrere Motorboote kommen hier mit Familien an und alle ströhmen zu dem Hotel, Cafe und Restaurant, dem diese Anlage auch wohl gehört – und ich muss sagen, erst jetzt geht mir auf, wie schön es hier eigentlich ist.

Die hier üblichen Torfmullklos dezent ein wenig abseits unter einem Baum, die modernen Duschen in einem Holzhaus auf einem Schärenfelsen 30 Meter entfernt hinter Kiefern und nur über diesen Schärenfelsen zu erreichen und der Weg zum 200 Meter entfernten Hotel ist wunderschön: durch eine kleine Hügellandschaft, in der der Fußweg zwischen Haferfeldern lang führt, ist unter Bäumen versteckt der Holzhauskomplex des Hotels versteckt. VAILHELA ist der Name des Hotels. Man sitzt draussen, alle sind freundlich und man fühlt sich hier richtig wohl.

 

Mit 7 kn verlasse ich Katanpää - morgen soll sehr viel Wind kommen

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Published on Juli 22nd, 2013 @ 16:01:00 , using 358 words,
Mit 7 kn verlasse ich Katanpää - morgen soll  sehr viel Wind kommen
Mit 7 kn verlasse ich Katanpää - morgen soll  sehr viel Wind kommen
Mit 7 kn verlasse ich Katanpää - morgen soll  sehr viel Wind kommen


Katanpää, den 22.07.2013

Auf dem einzigen Segelschiff hier noch im Hafen sind zwei ältere Finnen, die mir heute morgen erzählen, dass morgen noch mehr Wind kommen soll: N 7-8 und sie heute hier noch verschwinden werden.

Aber heute sind hier auch 5 - 6 Windstärken und ich mache einen längeren Spaziergang hier am Ufer lang und überlege, welche Risiken ich eingehe, wenn ich auch heute hier verschwinde.

Die Windrichtung ist günstig: selbst aus dieser sehr sicheren Ankerbucht komme ich notfalls segelnd heraus, falls mein Motor mich verlssen sollte, was ich mir nicht vorstellen kann. Und danach habe ich halben Wind und danach achterlichen Wind.

Ich entscheide mich, bis 18:00 zu warten, denn erfahrungsgemäß nahm der Wind abends immer etwas ab.

Um 14:00 Uhr legen die beiden ab und ich sehe sie schwer gegen die Wellen ankämpfend draußen, das Groß zum Motor mit zwei Reffs gesetzt und sie kreuzen sich langsam frei.

Um 18:00 bin ich entschieden, diesen friedlichen Ort zu verlassen.

Schon im Hafen setze ich die SWF, dann bin ich in der Einfahrt, MISS SOPHIE erklettert Welle für Welle, dann kann ich schon ein wenig abfallen, schalte den Motor aus und die SWF mit ihren 12 Quadratmetern zieht mich hier problemlos raus.

Dann bin ich auf meinem Kurs schwischen den großen Schären, auf dem STRÖÖMI, der wie ein Kanal ist und der achterliche Wind schiebt mich mit bis zu 7 kn hier durchs ruhige Wasser.

Super.

Ich fühle mich sauwohl, alles hat bestens geklappt, nur fotografieren konnte ich nicht, dafür waren einfach die Bewegungen von MISS SOPHIE zu heftig.

Da ein Einkauf in einem Supermarkt ansteht, entscheide ich mich wieder für Lootholma, bin dort abends um ca. 20:00, nach dem auch bei dem noch mehr angewachsenen Wind das Bergen der SWF lehrbuchartig abging, picke eine Boje auf, am Steg steht schon jemand, der mich dort in Empfang nimmt und ich bin fest.

Guter Segeltag.

Am nächsten Morgen den 22.07. orgelt es dann hier wirklich in dem sehr geschützt liegenden kleinen Yachthafen mit seinen zwei Stegen und ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Rucksack geschultert und den Supermarkt im 3 Kilometer entfernten Städtchen geplündert und wieder zurück. Wäsche gewaschen, dabei den Blog geschrieben und jetzt geht es ans kochen.



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