Miss Sophie voll auf Power
Published on Mai 23rd, 2018 @ 17:10:00 , using 318 words,
Miss Sophie voll auf Power: besitzt jetzt zwei Batterien.
Dienstag, den 22. Mai.
Ich sichere die beiden zusaetzlich 25 Liter-Kanister unter den beiden Vorschiffskojen. Abends gibt es dann fuer mich hier das erste Gewitter und einige harte Böen gehen durch den Hafen.
Mittwoch, 23. Mai
Aigius baut die zweite Batterie auf der Steuerbordseite ein, richtig professionell, weil er auch Elektriker ist.
Jetzt habe ich zwei neue Batterien und werde nie mehr Energiesorgen haben.
Dafuer musste ich das Werkzeugschapp ausraeumen und will dabei gleich Werkzeug aussortieren, das ich unterwegs wohl nicht brauchen werde, weil ich hier ja meinen neuen Heimathafen gefunden habe.
Donnerstag, 24.Mai
Von Aigars bekomme ich einen Rest Macrolon, 8 mm dick und ich mache mir daraus das oberste Steckschott neu, so dass mehr Licht in die Kajuete bei geschlossenem Schott kommt.
Freitag, den 25. Mai
Weil in der Werkzeugkiste bei Seegang immer auch mal Werkzeug herumfliegen kann, mache ich mir aus einem alten Oelkanister fuer die Batterie einen Deckel, der ueber ihr festgezurrt wird.
Am Samstag (26.Mai)
Nochmal widme ich mich der Elektrik, finde aber den Fehler nicht fuer den Emergency-Blitz. Muss wohl oben im Mast das Problem sein, da komme ich jetzt aber nicht rauf.
Die traditionelle Wanderung Kolka nach Jurmala hier an der Kueste lang ist dieses Wochenende und tausende junger und aelterer Mensch wandern hier in drei Tagen diese Strecke, die eine besondere nationale Bedeutung hat, die ich aber erst noch bei Eviya erfragen muss.
Sie haben bestes Wetter, wolkenlos, allerdings eine gnadenlose Sonne, leichter Nordwind und ein Barostand von 1030.
Sonntag, den 27. Mai.
Ich takel die Segel auf und baue meine Gemuesekiste um.
Und ich finde den Fehler beim laden meines Tablets: ich hatte vom Spannungsgeraet den Ausgang fuer Handys gewaehlt, da kann natuerlich nicht geladen werden.
Am Montag, den 29. Mai mache ich ein Fensterbrett fuer drei Sprossenglaeser, so dass die immer dem Licht ausgesetzt sind, egal was fuer ein Seegang ist.
Immer noch Wolkenlos, 1031, und natuerlich Nordwind.
Mich mal wieder als Fakir versucht
Published on Juni 17th, 2018 @ 17:08:00 , using 257 words,
Mich mal wieder als Fakir versucht
Montag, 21. Mai
Ich nehme vorne im Bug in der Vorschiffskajuete das Regal heraus, weil ich nachschauen will, was sich ganz oben an der Bugspitze innen getan hat, denn das ist eine rostanfaellige Stelle und so unzugaenglich, dass man mindestens Fakier und dazu noch 7 Jahre alt sein muss, um an diese Stelle zu kommen.
Nach einigen haesslichen Fluechen und einigen blauen Flecken habe ich die Stelle auch gefunden, sah recht gut aus und ich habe sie trotzdem noch mit Rostschutzfarbe besprueht, was noch einmal eine ganze Reihe von blauen Flecken ergab. Und immer nur so ging: tief Luftholen wie beim tauchen, dann an die Stelle ranrobben, auf den Ruecken drehen, immer mit der Spruehdose in der einen Hand, jetzt noch ein Stueck weiterrobben, aber auf dem Ruecken liegend (wie das geht? Ausprobieren!), jetzt versuchen, mit dem Oberkoerper und vor allem mit dem Kopf in einen sah 30 cm breiten Spalt zu gelangen, mit der einen Hand die Spruehdose versuchen in die Oeffnung zu bekommen, mit dem Mund die Taschenlampe (klein, LED) auf die Stelle zu richten, die besprueht werden muss und dann versuchen, die Spruehdose auf diese Stelle zu zielen und losdruecken. Manchmal klappt das – und dann ganz schnell wieder weg, weil der Spruehnebel ziemlich aetzend ist.
Und das eine gute Stunde lang immer wieder versuchen.
Das sind so seglerische Abenteuer, die meist nirgendwo erwaehnt werden.
Aber jetzt ist da oben Ruhe und ich kann das Regal wieder einbauen, unten verstaerkt durch eine zusaetzlich Leiste, weil dort immer mehr Buecher ihren Standplatz finden.
Mit Eviya in Tukum
Published on Mai 18th, 2018 @ 15:55:00 , using 412 words,
Mit Eviya in Tukum
Vier Schiffe sind ins Wasser gegangen, d.h. ein Autokran hat sie ins Wasser
gesetzt. Nun schwimmt Miss Sophie an der Boje und das normale Seeleben kann
wieder losgehen.
Eviya, die ich hier kennen gelernt habe und die als Uebersetzerin arbeitet und
die in Riga und auch in Mersrags wohnt, hat mich am Freitag (den 18. Mai) mit
ihrem PKW mitgenommen in ein Einkaufszentrum in Tucum, das ist etwa 60 Km von
Mersrags entfernt im Landesinneren.
Sie nutzt diese Fahrten, mit mir Deutsch zu sprechen, weil sie das in Uebung
haelt – und ich profitiere davon, dass sie sich hier gut auskennt und mir z.B.
innerhalb von 15 Minuten eine neue Gasflasche besorgt hat, wofuer ich sonst
einen ganzen Tag gebraucht haette.
Ich habe ein paar Dinge gekauft, die es hier in dem kleinen Supermarkt nicht
gibt: destilliertes Wasser, ein Aufschneidebrett, ein Gasanzuender etc..
Am Nachmittag habe ich dann das Rigg nachjustiert und das wars dann schon fuer
diesen Tag.
Das alles was ich hier zu berichten habe, ist nicht wirklich interessant. Aber
es ist ein Tagebuch fuer mich, und da gehoert fuer mich rein, was an diesen
Tagen her geschehen ist – ob das interessant ist oder nicht ist dafuer nicht
von Belang.
Am Samstag den 19.Mai habe ich den Kajuettisch auseinander genommen, weil er
nicht grade steht und ich an der Unterseite dies korrigieren muss. Nun steht
er wieder waagerecht und die Dinge rollen nicht mehr zum Bug.
Sonntag 20. Mai
Ich schote die Lazyjacks neu und diesmal vierfach.
Ja, und jetzt noch schnell die Erklaerung, warum sol lange hier nichts zu
lesen und zu sehen war und ist - auf meinem HUAWEI Tablet hat sich das Andoid-
system verabschiedet und jetzt muss ich mich mit dem iditiotischen Windows 10
rumschlagen und zudem ist mit dieser Umstellung auch verbunden, man frage mich
nicht wieso, weshalb, warum, dass z und y vertauscht sind, und auch einige
andere Zeichen nicht dort zu finden sind, wo sie laut der Tastatur zu finden
sein sollten. und zudem ist das WLan hier sehr sehr schwach und ich muss ich
immer direkt an das Buero setzen, um ins internet zu kommen.
Ach ja, und Bilder gibt es auch irgendwann, aber im Moment nicht, weil wie
gesagt ich mich mit Windows 10 nicht auskenne und meine bisherigen
Bilderfassungsprogramme nicht mit Windows arlles sehr aergerlich.
Aber was solls, man hat ja sonst nichts zu tun.
Und die Texteingabe hier macht auch in der Formatierung das was es will und
nicht das, was ich will.
wolkenloser Himmel und eine knallige Sonne
Published on Mai 16th, 2018 @ 16:21:00 , using 296 words,
Am Freitag, den 11.05.ist das Unterwasserschiff auf Rostflecken untersucht und entrostet worden, heute, Montag, grundiert und gestrichen worden und danach ist Antifouling aufgebracht worden. Alles immer noch unter einer bruellenden Sonne, die selbst das Liegen zu einer schweisstreibenden Taetigkeit werden laesst. Aber die Stimmung ist gut weil ein derartiger Fruehling hier ist nicht so oft.
Ich bekomme eine zweite Batterie, so wie alle anderen Schiffe auch. Das bedeutet aber, dass ich die ganzen Tage dabei bin, das Werkzeugschap auszuraeumen, in dem sie zu stehen kommen soll, und zwar aus stabilitaetsgruenden auf dem Laengsspant aus Stahl (wie das ganze Schiff). Und nun muss ich den Werkzeugshap neu einrichten und da ist es nicht so ganz anders, als wenn man eine neue Wohnung bezieht und vorher plant, was in welchem Zimmer wo wie stehen soll. Nur das hier keine Waende gerade sind, sondern alles in irgendwelchen Winkeln zueinander steht und auch noch der Boden zur Bilge hin abfaellt. Ja, und natuerlich muss ich hier bestaendig ueber Kopf arbeiten, weil das Werkzeugshap unter dem Navigationssitz ist. Und mein linker Arm ja immer noch nicht so richtig wieder in Gang ist. Also schweisstreibend und anstrengend, aber auch spannend: eben wie, wenn man eine Wohnung neu einrichtet.
Morgen, Donnerstag, kommen vier Schiffe zu Wasser. Endlich. Die „Vastanhav“, ein sehr sehr schoenes schwedisches Holsschiff, ganz aus Holz und liebevoll gepflegt, die „Encore“, die schon einmal den Atlantik gequert hat und demnaechst es noch einmal tun will, deshalb der Name, die „Moonshot“ und Miss Sophie, alles Schiffe meiner Groesse.
Und naechste Woche werde ich nach Riga fahren muessen, weil ich z.B. einen Adapter fuer mein Tablet an das 12 V Energienetz des Schiffes brauche.
Soweit erstmal fuer heute, und Bilder wird es erst nach meinem Rigabesuch geben, weil ich dafuer ebenfalls einen Adapter brauche.
...ich bin denn mal wieder unterwegs...
Published on Mai 14th, 2018 @ 18:27:00 , using 538 words,
Mersrags, den 12.05.2018
Am Montag bin ich wie mit ECOLINES von Bremen nach Riga gefahren. Es war gutes Wetter, die Sonne schien, der Doppeldeckerbus war recht leer, was es angenehmer machte und ich hatte einen ausgesprochen, dafuer extra gekauften Thriller mit, den ich sehr empfehlen kann (wer fuer so etwas zugaenglich ist): Stieg Larsson: Verdammnis. Sein zweiter Thriller um die ausgeflippte, junge, ueber alles talentierte Rechercherin Lisbeth Salander, die eine ebenso brillante internetfuechsin ist und ihrem Mentor, dem investigativen Journalisten Mikael Blomkvist - und diesmal rettet er sie in letztr Sekunde. Es geht um Maedchenhandel in dem nach aussen hin so biederen Schweden, denn Larsson ist Schwede und man bekommt eine andere Seite dieses Landes kennen und Einblick in eine korrupte Polizei, die es ja wohl nicht nur in Schweden zu geben scheint, die die beiden ganz schoen aufmischen.
Mit diesen fast 800 Seiten habe ich die 30 Stunden gut bewaeltigt, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht, die durchaus bequemen Sitze dieses Busses sind fuer mein Schlafbeduerfnis schlicht und einfach nicht geeignet.
In Riga hatte ich mir ein anderen etwas naeher gelegenes Youth-Hostel gebucht, was in dem nahegelegenen Marktviertel in einem der grossen Backsteingebaeude sein sollte und auch war, es hat nur fast eine Stunde gedauert, bis ich es fand, weil die Beschilderung dort sehr mangelhaft ist. Auf dem Markt hatte ich mir noch schnell ein paar Tomaten und ein Steckw Kaese gekauft und das mummelte ich jetzt zufrieden auf meinem Zimmer, weil nach Auskunft mehrerer Menschen hier in der Naehe keine Kneipe (gibt es dort nicht, nur Restaurants) aufzutreiben war. Fuer 18 EUR ein Zimmer mit Dusche fuer mich alleine in zentralster Position, da kann man nicht klagen.
Bei bestem Wetter morgens dann mit dem Bus nach Mersrags, wo Aigars von der kleinen Holsspezialwerft mit schon mit dem Auto abholte, weil mein Rucksack warum auch immer auch diesmal 50 Kg wog und ich zudem in Tragetaschen noch 10 Kg Biomehl fuer meine selbst zu gebackenden Brote unter den Armen hatte.
Es ist traumhaftes Segelwetter, den ganzen Tag scheint die Sonne am wolkenlosen Himmel, Ostwind um 3 - 4 Beaufort, aber die Schiffe kommen erst am Dienstag hier ins Wasser und bei mir ist noch einiges zu tun.
Einmal bekomme ich eine zweite Batterie, fuer die eine Halterung geschweisst werden muss und damit veraendert sich mein ganzes Werkzeugshap, und dann wird mein Motor mit schalldaemmendem Material eingepackt.
Ich habe dieses Jahr, weil ich spaet abends nicht mehr konzentriert lesen kann, bei Froehlich + Kaufmann eine ganze Reihe Hoer-CDs gekauft: Die grossen Romane von Hermann Hesse, sechs Faelle von Arthur Conan Doyle, Die Geschichte meines Lebens von Giacomo Casanova und dann noch die Kroenung der phantastischen Literatur: Den umstaendlichen Bericht des Arthur Gordon Pym von Nantucket von Edgar Allan Poe. Und Doris hatte mir zum Geburtstag die gelesene Geschichte des Menschen von Hamamad geschenkt, auch ein 600 Seiten Buch - er ist sowie sehr gut und einfach zu lesen, seine damit ausgedrueckten Inhalte aber sind keineswegs simpel, aber vorgelesen ist das einfach noch mal etwas ganz anderes.
Na ja, und das eine oder andere ist ja auch noch an Miss Sophie zu machen.
Tja, und Bilder gibts auch nicht, weil mir da das Kabel zwischen meiner kleinen Sony-Kamera und dem Tablett fehlt. man kann ja n icht an alles denken. Kommt aber die Tage bestimmt.
erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück
Published on September 6th, 2017 @ 19:17:00 , using 702 words,
Für heute meldeten die Windprogramme unterschiedliche Voraussagen: um Süd und einer, ich glaube es war Windy, südost.
Also mal wieder nicht so richtig was mit anzufangen. Also möglicherweise noch mal motoren und das gegen 3 - 4 Windstärken. Also tanken.
Wie hier die meisten Tankstellen im Land eine mit Tankautomat. 30 EUR von der Kreditkarte abgebucht, runter zum Schiff und als ich den Zapfhahn in die Einfüllöffnung schob, kam kein Diesel.
Zurück zum Bezahlautomat. Telefonnummer angerufen, es war 7 Uhr, meldet sich jemand, der aber lediglich estnisch sprach. Ich wurde weitergeleitet. Der nächste sprach leidlich englisch, aber wegen seiner Aussprache von mir nicht zu verstehen. Ich wurde weitergeleitet. Nun konnten wir uns leidlich verständigenund nach einer Weile wurde mir gesagt, ich bekäme eine sms.
Mir lief die Zeit weg und deshalb habe ich noch einmal 30 EUR gelöhnt, und jetzt tauchte auf dem Bildschirm auf: Sie haben 3 Minuten Zeit, den Zapfhahn zu öffnen. Aha, deshalb.
Weil ich an der Tanke im Wind lag, habe ich hier gleich das Gross gesetzt und dann los.
Nach dem ich schon bald meinen bis Ruhnu durchstehenden Kurs südwest anlegen konnte und der Wind aus südost kam, gleich die Genua 2 dazu gesetzt und Miss Sophie fing an zu segeln.
Selbststeueranlage eingerichtet, was mir zum ersten Mal in der Rekordzeit von 1 Minute gelang, und Miss Sophie segelte und steuerte sich selbst.
Frühstück.
Um 3 Knoten, dass schien mir für den Wind etwas wenig.
Ich fing an, an der Windvane im Milimeterbereich die Windfahne zu verändern, und schon tat sich was: Miss Sophie segelte 4 Knoten, dann 5, dann 6 Knoten, der Wind legte auch wohl etwas zu, auf jeden Fall es war eine Freude sich so segeln zu lassen.
Die Seen wurden höher und eine See, die es auf der Luvseite bis durch die Speigatten des Cockpitsüllrandes geschafft hatte, füllt mir meinen unter auf dem Cockpittboden stehenden Teebecher mit frischem Rigaer Meerwasser.
Und dann wurden die Wellen immer knackiger, Miss Sophie musste höher an den Wind, der nahm anscheinend auch noch zu, Miss Sophies Bug tauchte in den Wellentälern tief ins Wasser ein und schaufelte beim hochkommen Unmengen von Wasser nach hinten, die gurgelnd an den Seitenfenstern vorbeirauschten, der Druck auf der Pinne war enorm, ich staunte, welche Kräfte die Windvane anscheinend auf die Pinne bringen kann und dann holte ich aus Interesse den Windmesser raus (Danke Uli): Durchschnitt 17, in den Spitze 35 KMH, das war Windstärke 5.
Ich wollte es nicht glauben.
Da sitzte ich unter der Cockpitpersenning, lass mich von der Windvane segeln, und draussen toben um Miss Sophie 5 Windstärken.
Jetzt wurde mir auch klar, wieso ich sie manchmal nicht zum Abfallen kriegen konnte. Ich konnte mir das nicht erklären. Aber jetzt. Der Druck auf das Grosssegel war so enorm, dass sie nicht abfallen konnte, weil das Gross sie immer am Wind hielt.
Reffen?
Miss Sophie schien die Situation gut ab zu können, sie brauchte auch Kraft, um sich durch die Seen zu boxen, also stehen lassen und gut die Gesamtsituation gut beobachten.
Und mein Beifall auch nochmal meiner Holland-Windvane (bisschen Werbung jetzt), aber ein tolles Teil, dass mich präzise meinen Kurs segeln lässt, selbst unter diesen schon etwas ungewöhnlichen Verhältnissen (siehe Fotos).
Dann kommt Ruhnu in Sicht, um mich herum toben immer mehr Regattayachten durchs Wasser, manchmal mit 4 oder 5 Seglern, die auf der Hohen Kante sitzen, die Beine aussenbords, mir schwant, in Ruhnu ist Regatta und ich sehe einen übervollen Hafen vor mir.
An der Ansteuerungstonne beigedreht, Gross runter, Genua runter, was wegen dem Seegang immer mit grosser Vorsicht zu machen ist, damit ich dabei nicht über Bord gehe, dann durch die Hafeneinfahrt, die hier sehr schmal ist und die grossen Seen einen hier schnell aus dem Kurs laufen lassen können, dann bin ich drin, ruhiges Wasser und gucken wo ich hin kann.
Es sind doch noch ein paar Plätze frei, ich rein in die Box, Schiff vertäut und dann gab es einen Käptn-Drink: Rum.
40 sm in 7 Stunden - da kann man nicht meckern. Durschnittsgeschwindigkeit 6 Knoten.
3 cheers auf Miss Sophie und die Holland-Windvane.
na ja, drei Tage später laufen wir unter milden Winden zurück nach Mersrags, allerdings wurde der Wind im Laufe des Tages immer mehr und hatte am nächsten Tag dann die Stärke des ersten Herbststurmes erreicht.
Und hier endet mein diesjähriges Segelleben.
Nächstes Jahr gehts weiter.
Endlich: Der Motor tut was er soll: Laufen!
Published on August 21st, 2017 @ 08:09:00 , using 94 words,
Von Kuivasto nach Kihnu, 17_08_2017
Leichte, mehr oder weniger umlaufende Winde waren gemeldet und ich entschied mich gezwungenermassen, unter Motor zu fahren, aber nicht die 60 meilen nach Ruhnu sondern 45 nach Kihnu, das südöstlich lag, in der Hoffnung, den Südwind dabei segeln zu können.
Ging auch, aber der war so schwach, dass er Miss Sophie nicht voran brachte. Also James.
Seine Bewährungsprobe, 8 - 10 Stunden, mal sehen, ob er das macht.
Er machte, aber der skipper war danach sehr genervt. Aber trotzdem war es ein gutes Gefühl, wieder einen Motor zu haben, auf den man sich verlassen konnte.
Sonne - und einen Motor, der wie eine zufriedene Katze schnurrt
Published on August 16th, 2017 @ 14:59:00 , using 247 words,
miss_sophie_13_08_2017_rohuküla_kuivasto
Wir müssen nach Hause (bei mir ist das im Sommer Mersrags im Rigaer Meerbusen), weil dort Albert auf mich warten wird, und deshalb geht es mit diesem Wind gleich weiter nach Süden.
Es ist ein leicht Nordwest, die Sonne verbreitet ein sommerliches Ambiente, wir laufen 5 knoten und jetzt passieren wir den Leuchturm an der Fährstrecke Rohuküla - Heltermaa, als es plötzlich furchtbar bumbst, Miss Sophie vorne aus dem Wasser hüpft und einiges aus den Regalen fällt - wir sind auf einen Stein aufgelaufen. Schnell wieder in das 20 Meter entfernte betonnte Fahrwasser, dann kontrolliert, ob irgendwo Wasser ins Schiff kommt - aber alles ist trocken.
Solide Arbeit von Dirk Murken.
Also in Zukunft: hier an der flachen Stelle immer im betonnten Fahrwasser bleiben.
Dann biegen wir nach Süd ab und schaukeln friedlich so dahin. Mal werden Kekse gereicht, dann Tee, dann ein paar verträumten Gedanken nachgegangen.
Dann schläft der Wind ein und der grosse Moment unseres Motors mit dem neuen Dieselfilter ist gekommen.
Er schnurrt wie eine nach zwei Mäusen zufriedene Katze.
Wenn das so bleibt, gibt es auf der Welt wohl einen zufriedenen Menschen mehr.
Um 16:00 Uhr sind wir in Kuivasto fest, ein nüchtener Fährhafen am Eingang zum Rigaer Meerbusen.
Morgen muss Uwe hier die Fähre nach Virtsu nehmen, um zu seinen Flieger Tallin zu kommen und ich muss hier auf eine Windsituation warten, die mir den 60-Meilentörn nach Ruhnu ermöglicht.
Dafür aber sieht es schlecht aus: Tagelang soll der Wind aus Süd kommen, da wo ich in muss.
Nehmen die Probleme gar kein Ende? Aber wir haben ja Igor
Published on August 12th, 2017 @ 18:43:00 , using 335 words,
Natürlich weckt Uwe als alter Malocher morgens um sechs und um 07:00 sind die Segel oben aber bald müssen wir gegen einen strammen Südost gegenan und die Segel streichen - schaffen wir nicht.
Und dann muckt der Motor in bekannter Weise und ist danach einfach stumm.
Aus.
Wohin unter Segeln? Diese Frage kennen wir schon, ab die Antwort ist meist die gleiche: nirgends.
Wir müssen zurück aufs Festland, weil wir den Mechaniker brauchen, uns diesen Filter einzubauen.
Es ist Samstag, Uwe ruft ihn an und er sagt zu, um13:00 in Kuivasto zu sein. Uwe dringt darauf, das daraus 15:00 werden - wer weiss was uns hier noch so alles passiert.
Erstmal haben wir segeln hoch am Wind, dann geraten wir in eine derartige Flaute, dass uns alle Fäller wegzuschwimmen drohen, danach aber hat Poseidon wohl ein Einsehen oder eine uns wohlgesinnte Feh bezierzt ihn so, dass er uns einen gut segelbaren Süd schickt, der aber bad die Frage aufkommen lässt, wie in den Hafen kommen, wo die Bojen an einer Südkai liege?
Diese Frage beschäftigt uns die ganze Fahrt über und dann werden alle Eventualitäten besprochen und Massnahmen ergriffen:
Der Anker zum werfen bereit gelegt, der Peekhaken liegt am Bug bereit, hinten alle Leinen fertig einschliesslich dem Gurtband für die Ankerboje und dann ist es soweit.
Ich kann mich noch ganz hart am Wind bis auf 20 meter an die Bojenreihe retten, dann aber steht Miss Sophie und der Anker muss fallen.
Ab schon bald naht die Rettung. Ein kleines Motorboot kommt und nimmt uns auf den Haken an die Boje und mit einer Leine an Land.
Eine Stunde später ist Igor da, baut den Dieselfilter ganz unten über dem Dieseltank ein, bringt noch zwei weitere für uns mit, lässt den Motor laufen, der Hustet erstmal anständig und geht aus. Igor baut die Pumpe aus, blässt rein, kein Durchkommen. Wird gereinigt, wieder mit Pusten getestet und nun ist sie frei.
Alles noch einmal durch getestet und er ist fertig. Super der Mann.
Wer in Haapsalu also Motorprobleme hat: Igor 003725135419
Seiten: 1· 2
Ein Engel im Blaumann - von Haapsalu nach Heltermaa
Published on August 12th, 2017 @ 18:19:00 , using 391 words,
miss_sophie_11_08_2017_haapsalu nach heltermaa - plötzlich scheint sich alles zu lösen
Morgens macht Uwe um 06:00 Wecken, ab 07:00 könnte ja der Mechaniker kommen.
Um 10:00 mach ich mich auf den Weg zum Zahnarzt, immerhin ein Fussweg von über einer Stunde bei meinem Gang, bin zu früh in der falschen Strasse aber in dem richtermaaigen Gebäude und werde keine 10 Minuten später auf den Stuhl gebeten.
Das Teil wird wieder angeklebt, ich zahle die Praxisgebühr und mache mich auf den Heimweg.
Niemand auf dem Schiff.
Ne Stunde später ist Uwe wieder da, er war mir entgegen gegangen um mich noch zu einem Bummel über das hiesige Stadtfest einzuladen.
Und dann erzählt er mir die Geschichte.
Der Mechaniker kam um 11, hatte alle Sachen dabei und hatte alles schnell eingebaut und wollte schon wieder gehen, aber Uwe hielt ihn fest und sagte: erst ausprobieren.
Motor angelassen, Gas gegeben - und der Motor fing an zu husten.
Mechaniker: Bedenkliches Gesicht.
Gas gegeben. Motor hustet und geht aus.
Mechaniker: Noch bedenklicheres Gesicht - und dann geht es los:
Motorluke auf und jetzt untersucht er systematisch, wo noch Diesel kommt und wo nicht und beginnt beim Motor.
Motor an ohne zu zünden, Dieselleitung am Motor abgezogen: kein Diesel.
Ein Stück weiter vor der Dieselpumpe: kein Diesel.
Noch ein Stück weiter vor dem SEPAR-Filter: kein Diesel
Vor dem Filter sitzt die neue Dieselpumpe. Die wird abmontiert und durchgeblasen:
Durchblasen nicht möglich.
Da haben wir den Täter.
Die Dieselpumpe ist verstopft mit den Dichtungsmittelrückständen, die wir gesten aus dem Dieseltank gefischt haben.
Dieselpumpe gereinigt und der Motor lief wie ein junger Hund. Aber der Mechaniker sagt, vor eine Dieselpumpe gehört ein Filter.
Nachdem Uwe diese Geschichte erzählt hat, kurz noch etwas gegessen und wir setzen die Segel, in der Hoffnung, nun mehr nur noch mit Poseidon kämpfen zu müssen - oder besser mit ihm überhaupt nicht zu kämpfen sondern mit seiner Hilfe die Wogen durchkämmen zu dürfen.
Das aber schlägt er erst einmal aus, weil er uns einen südwest und dann einen südost schickt, der uns nicht wirklich weiter bringt sondern zu dem gegenüberliegenden Fährhafen, den wir um 21:00 in einer lauen Abendflaute aber in wunderbarem Licht und guter Stimmung erreichen, weil James einfach so wegschnurrte wie eine junge Katze.
In guter Stimmung geht der Abend zu ende, einzig von der bedrückenden Vorstellung gepräg, morgen vermutlich gegen den Süd mit dem Motor gegenan zu müssen. Die Zeit drängt.
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