Tagebuch der Miss Sophie

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Glueckstag!

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Published on Juni 7th, 2018 @ 17:24:00 , using 118 words,
Glueckstag!
Glueckstag!

Glueckstag!

 

Donnerstag, 7. Juni.

Aegius isoliert den Motorraum mit Schallisolationsplatten, die aus Schweden kommen und 5 cm dick sind. Jetzt summt er nur noch. Dann schildere ich ihm das Problem mit dem nasa-Kompass. Er schaut sich die (meine) Verdrahtung an, schaut auf den Schaltplan, polt ein Kabel um, schaut auf den Kompass und sagt. “whats the problem. He is working.“ ich falle aus allen Wolken. Und weil mein Verdrahtungsfehler wirklich so doof ist, kann ich ihn hier nicht berichten, sonst mache ich mich bis alle Ewigkeit zum Idioten.

1011, kleine Kumuluss, NW 3-4.

 

Freitag, 8. Juni.

Mit dene uebriggebliebenen Resten des Isolationsmaterials isoliere ich meine Hundekoje nach achter, der einzigen Stelle, die noch nicht isoliert war.

1022, wolkenlos, tagsueber N, abends windstille, nachts kalt.

 

Tukums und Altersheim

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Published on Juni 4th, 2018 @ 17:22:00 , using 169 words,

Tukums und ein Altersheim

 

Am Montag, den 4. Juni mit Eviya nach Tukums zu einem Einkauf. Gleichzeitig besucht sie ihre Mutter im Altersheim in der Naehe von Kukums, recht einsam gelegen und die Betreuung und Beschaeftigung ist dort scheinbar nicht anders als in Deutschland. Nur das hier eine ganze Reihe von kleinen Gaerten von den Insassen betrieben werden.

Aegius baut den Waermeaustauscher des VETUS-Motors aus und macht ihn sauber, zum ersten Mal nach 10 Jahren. Sieht innen aber sehr ok aus.

1008, Starkwind aus N, abend blauer wolkenloser Himmel.

 

Dienstag den 5. Juni mache ich im Gemuesefach eine Trennwand, nehme die Holzboeden heraus, so dass das Gemuese jetzt direkt auf dem Stahl in Plastikkisten steht, allso moeglichst Nahe an der Wassertemperatur, dem kaeltesten Teil des Schiffes.

Ich lese einen alten DDR-Krimi von Tom Wittgen, von Eviya geliehen, der im Bayrischen Wald spielt und eine sehr atmosphaerisch dichte Dorfsituation schildert.

Es ist kalt, 14 Grad, nach den 30 Grad bisher ein Absturz, NW in Boen 7-8, 1015.

 

Mittwoch, den 6. Juni.

Nachts 9 Grad, am Tag 18, 1023, das Tief ist durch.

 

 

Mein Auftritt als Fakir, zweite Vorstellung

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Published on Mai 31st, 2018 @ 17:20:00 , using 187 words,

Mein Auftritt als Fakir, zweite Vorstellung.

 

Am Donnerstag, den 31. Mai muss ich mich an die fuer meine Verfassung aeusserst schwierige Aufgabe ranmachen, das Kabel des Nasa-Kompass-Gebers, der am Instrumentenmast sitzt, durch den Kabelkanal in der Backskiste zu verlegen. Dafuer muss ich die Backskisten voellig ausleeren, dann hineinkriechen und dann in einer Lage, die selbst Fakiren schwierig erscheinen mag, ueber Kopf das Kabel in den Kabelkanal bringen. Im ersten Anlauf bekomme ich das nicht hin, weil ich mich nicht in diese dafuer noetige Koerperhaltung bringen kann. 1025, wolkenlos, leichter Wind aus verschiedenen Richtungen.

 

Am Freitag gelingt es mir doch, mich so in die Backskiste zu zwaengen und ich kann das Kabel im Kanal unterbringen. Der Kompass, frisch aus der Kontrolle aus der nasa-Zentrale in England geht nicht. Aus Frust einen Wirsingeintopf gekocht. Ost 3, 1020, wolkenlos.

 

Am Samstag den 2. Juni backe ich Brot, ordne mal wieder mein Werkzeug un d sortiere meine Kleidung neu. Schlieren, 1015, E - N 2

 

Sonntag de 3. Juni wasche ich zwei Waschmaschienen, die bei der Sonne und dem Wind innerhalb von zwei Stunden draussen an der Leine trocken sind. 1010, N 2, kleine Kumulus, ½ bedeckt. Es scheint sich eine Wetteraenderung anzubahnen.

 

Casanova und Miss Sophie

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Published on Mai 30th, 2018 @ 17:18:00 , using 139 words,

Casanova und Miss Sophie

 

Das ist eine neue Affaire, die Casanova hier mit Miss Sophie hat

 

Mittwoch, den 30. Mai.

Puzzle weiter am Schiff rum. Abends fange ich an, die Lebensgeschichte von Casanova zu hoeren, ein Buch mit mehreren Tausend Seiten, das er in seinem 65. Lebensjahres in Dresden zu schreiben beginnt.

Mit Sicherheit gehoerte er zu einem der gebildetsten Menschen seiner Zeit. Griechisch, Latein, Italienisch und Franzoesisch fliessend, umfassend in der Literatur und Philosophie belesen, disputierte er mit den fuehrenden Intellektuellen seiner Zeit. Und bei ihm, der sehr praezise die Kultur seiner Zeit beobachtet und schildert, finde ich dann auch geschildert, wie das aufkommende Buergertum zunaechst die Kultur des Adels nachzumachen beginnt: Ehen werden zur Stabilisierung wirtschaftlicher Verhaeltnisse benutzt, Gefuehle und Liebe gehoeren den Maetressen und Liebhabern. Und wie er aus dieser Kultur ausbricht. Alles sehr klug und intelligent berichtet.

 

Miss Sophie voll auf Power

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Published on Mai 23rd, 2018 @ 17:10:00 , using 318 words,
Miss Sophie voll auf Power

Miss Sophie voll auf Power: besitzt jetzt zwei Batterien.

 

Dienstag, den 22. Mai.

Ich sichere die beiden zusaetzlich 25 Liter-Kanister unter den beiden Vorschiffskojen. Abends gibt es dann fuer mich hier das erste Gewitter und einige harte Böen gehen durch den Hafen.

 

Mittwoch, 23. Mai

Aigius baut die zweite Batterie auf der Steuerbordseite ein, richtig professionell, weil er auch Elektriker ist.

Jetzt habe ich zwei neue Batterien und werde nie mehr Energiesorgen haben.

Dafuer musste ich das Werkzeugschapp ausraeumen und will dabei gleich Werkzeug aussortieren, das ich unterwegs wohl nicht brauchen werde, weil ich hier ja meinen neuen Heimathafen gefunden habe.

 

Donnerstag, 24.Mai

Von Aigars bekomme ich einen Rest Macrolon, 8 mm dick und ich mache mir daraus das oberste Steckschott neu, so dass mehr Licht in die Kajuete bei geschlossenem Schott kommt.

 

Freitag, den 25. Mai

Weil in der Werkzeugkiste bei Seegang immer auch mal Werkzeug herumfliegen kann, mache ich mir aus einem alten Oelkanister fuer die Batterie einen Deckel, der ueber ihr festgezurrt wird.

 

Am Samstag (26.Mai)

Nochmal widme ich mich der Elektrik, finde aber den Fehler nicht fuer den Emergency-Blitz. Muss wohl oben im Mast das Problem sein, da komme ich jetzt aber nicht rauf.

 

Die traditionelle Wanderung Kolka nach Jurmala hier an der Kueste lang ist dieses Wochenende und tausende junger und aelterer Mensch wandern hier in drei Tagen diese Strecke, die eine besondere nationale Bedeutung hat, die ich aber erst noch bei Eviya erfragen muss.

Sie haben bestes Wetter, wolkenlos, allerdings eine gnadenlose Sonne, leichter Nordwind und ein Barostand von 1030.

 

Sonntag, den 27. Mai.

Ich takel die Segel auf und baue meine Gemuesekiste um.

Und ich finde den Fehler beim laden meines Tablets: ich hatte vom Spannungsgeraet den Ausgang fuer Handys gewaehlt, da kann natuerlich nicht geladen werden.

 

Am Montag, den 29. Mai mache ich ein Fensterbrett fuer drei Sprossenglaeser, so dass die immer dem Licht ausgesetzt sind, egal was fuer ein Seegang ist.

Immer noch Wolkenlos, 1031, und natuerlich Nordwind.

Mich mal wieder als Fakir versucht

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Published on Juni 17th, 2018 @ 17:08:00 , using 257 words,

Mich mal wieder als Fakir versucht

 

Montag, 21. Mai

Ich nehme vorne im Bug in der Vorschiffskajuete das Regal heraus, weil ich nachschauen will, was sich ganz oben an der Bugspitze innen getan hat, denn das ist eine rostanfaellige Stelle und so unzugaenglich, dass man mindestens Fakier und dazu noch 7 Jahre alt sein muss, um an diese Stelle zu kommen.

Nach einigen haesslichen Fluechen und einigen blauen Flecken habe ich die Stelle auch gefunden, sah recht gut aus und ich habe sie trotzdem noch mit Rostschutzfarbe besprueht, was noch einmal eine ganze Reihe von blauen Flecken ergab. Und immer nur so ging: tief Luftholen wie beim tauchen, dann an die Stelle ranrobben, auf den Ruecken drehen, immer mit der Spruehdose in der einen Hand, jetzt noch ein Stueck weiterrobben, aber auf dem Ruecken liegend (wie das geht? Ausprobieren!), jetzt versuchen, mit dem Oberkoerper und vor allem mit dem Kopf in einen sah 30 cm breiten Spalt zu gelangen, mit der einen Hand die Spruehdose versuchen in die Oeffnung zu bekommen, mit dem Mund die Taschenlampe (klein, LED) auf die Stelle zu richten, die besprueht werden muss und dann versuchen, die Spruehdose auf diese Stelle zu zielen und losdruecken. Manchmal klappt das – und dann ganz schnell wieder weg, weil der Spruehnebel ziemlich aetzend ist.

Und das eine gute Stunde lang immer wieder versuchen.

Das sind so seglerische Abenteuer, die meist nirgendwo erwaehnt werden.

Aber jetzt ist da oben Ruhe und ich kann das Regal wieder einbauen, unten verstaerkt durch eine zusaetzlich Leiste, weil dort immer mehr Buecher ihren Standplatz finden.

Mit Eviya in Tukum

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Published on Mai 18th, 2018 @ 15:55:00 , using 412 words,
Mit Eviya in Tukum

Mit Eviya in Tukum

 

Vier Schiffe sind ins Wasser gegangen, d.h. ein Autokran hat sie ins Wasser

gesetzt. Nun schwimmt Miss Sophie an der Boje und das normale Seeleben kann

wieder losgehen.

Eviya, die ich hier kennen gelernt habe und die als Uebersetzerin arbeitet und

die in Riga und auch in Mersrags wohnt, hat mich am Freitag (den 18. Mai) mit

ihrem PKW mitgenommen in ein Einkaufszentrum in Tucum, das ist etwa 60 Km von

Mersrags entfernt im Landesinneren.

Sie nutzt diese Fahrten, mit mir Deutsch zu sprechen, weil sie das in Uebung

haelt – und ich profitiere davon, dass sie sich hier gut auskennt und mir z.B.

innerhalb von 15 Minuten eine neue Gasflasche besorgt hat, wofuer ich sonst

einen ganzen Tag gebraucht haette.

Ich habe ein paar Dinge gekauft, die es hier in dem kleinen Supermarkt nicht

gibt: destilliertes Wasser, ein Aufschneidebrett, ein Gasanzuender etc..

Am Nachmittag habe ich dann das Rigg nachjustiert und das wars dann schon fuer

diesen Tag.

 

Das alles was ich hier zu berichten habe, ist nicht wirklich interessant. Aber

es ist ein Tagebuch fuer mich, und da gehoert fuer mich rein, was an diesen

Tagen her geschehen ist – ob das interessant ist oder nicht ist dafuer nicht

von Belang.

 

Am Samstag den 19.Mai habe ich den Kajuettisch auseinander genommen, weil er

nicht grade steht und ich an der Unterseite dies korrigieren muss. Nun steht

er wieder waagerecht und die Dinge rollen nicht mehr zum Bug.

 

Sonntag 20. Mai

Ich schote die Lazyjacks neu und diesmal vierfach.

 

Ja, und jetzt noch schnell die Erklaerung, warum sol lange hier nichts zu 

lesen und zu sehen war und ist - auf meinem HUAWEI Tablet hat sich das Andoid-

system verabschiedet und jetzt muss ich mich mit dem iditiotischen Windows 10

rumschlagen und zudem ist mit dieser Umstellung auch verbunden, man frage mich

nicht wieso, weshalb, warum, dass z und y vertauscht sind, und auch einige

andere Zeichen nicht dort zu finden sind, wo sie laut der Tastatur zu finden

sein sollten. und zudem ist das WLan hier sehr sehr schwach und ich muss ich

immer direkt an das Buero setzen, um ins internet zu kommen.

Ach ja, und Bilder gibt es auch irgendwann, aber im Moment nicht, weil wie

gesagt ich mich mit Windows 10 nicht auskenne und meine bisherigen

Bilderfassungsprogramme nicht mit Windows arlles sehr aergerlich.

Aber was solls, man hat ja sonst nichts zu tun.

Und die Texteingabe hier macht auch in der Formatierung das was es will und

nicht das, was ich will.

 

wolkenloser Himmel und eine knallige Sonne

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Published on Mai 16th, 2018 @ 16:21:00 , using 296 words,
wolkenloser Himmel und eine knallige Sonne
wolkenloser Himmel und eine knallige Sonne

Am Freitag, den 11.05.ist das Unterwasserschiff auf Rostflecken untersucht und entrostet worden, heute, Montag, grundiert und gestrichen worden und danach ist Antifouling aufgebracht worden. Alles immer noch unter einer bruellenden Sonne, die selbst das Liegen zu einer schweisstreibenden Taetigkeit werden laesst. Aber die Stimmung ist gut weil ein derartiger Fruehling hier ist nicht so oft.

Ich bekomme eine zweite Batterie, so wie alle anderen Schiffe auch. Das bedeutet aber, dass ich die ganzen Tage dabei bin, das Werkzeugschap auszuraeumen, in dem sie zu stehen kommen soll, und zwar aus stabilitaetsgruenden auf dem Laengsspant aus Stahl (wie das ganze Schiff). Und nun muss ich den Werkzeugshap neu einrichten und da ist es nicht so ganz anders, als wenn man eine neue Wohnung bezieht und vorher plant, was in welchem Zimmer wo wie stehen soll. Nur das hier keine Waende gerade sind, sondern alles in irgendwelchen Winkeln zueinander steht und auch noch der Boden zur Bilge hin abfaellt. Ja, und natuerlich muss ich hier bestaendig ueber Kopf arbeiten, weil das Werkzeugshap unter dem Navigationssitz ist. Und mein linker Arm ja immer noch nicht so richtig wieder in Gang ist. Also schweisstreibend und anstrengend, aber auch spannend: eben wie, wenn man eine Wohnung neu einrichtet.

Morgen, Donnerstag, kommen vier Schiffe zu Wasser. Endlich. Die „Vastanhav“, ein sehr sehr schoenes schwedisches Holsschiff, ganz aus Holz und liebevoll gepflegt, die „Encore“, die schon einmal den Atlantik gequert hat und demnaechst es noch einmal tun will, deshalb der Name, die „Moonshot“ und Miss Sophie, alles Schiffe meiner Groesse.

Und naechste Woche werde ich nach Riga fahren muessen, weil ich z.B. einen Adapter fuer mein Tablet an das 12 V Energienetz des Schiffes brauche.

Soweit erstmal fuer heute, und Bilder wird es erst nach meinem Rigabesuch geben, weil ich dafuer ebenfalls einen Adapter brauche.

...ich bin denn mal wieder unterwegs...

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Published on Mai 14th, 2018 @ 18:27:00 , using 538 words,

Mersrags, den 12.05.2018

Am Montag bin ich wie mit ECOLINES von Bremen nach Riga gefahren. Es war gutes Wetter, die Sonne schien, der Doppeldeckerbus war recht leer, was es angenehmer machte und ich hatte einen ausgesprochen, dafuer extra gekauften Thriller mit, den ich sehr empfehlen kann (wer fuer so etwas zugaenglich ist): Stieg Larsson: Verdammnis. Sein zweiter Thriller um die ausgeflippte, junge, ueber alles talentierte Rechercherin Lisbeth Salander, die eine ebenso brillante internetfuechsin ist und ihrem Mentor, dem investigativen Journalisten Mikael Blomkvist - und diesmal rettet er sie in letztr Sekunde. Es geht um Maedchenhandel in dem nach aussen hin so biederen Schweden, denn Larsson ist Schwede und man bekommt eine andere Seite dieses Landes kennen und Einblick in eine korrupte Polizei, die es ja wohl nicht nur in Schweden zu geben scheint, die die beiden ganz schoen aufmischen.
Mit diesen fast 800 Seiten habe ich die 30 Stunden gut bewaeltigt, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht, die durchaus bequemen Sitze dieses Busses sind fuer mein Schlafbeduerfnis schlicht und einfach nicht geeignet.
In Riga hatte ich mir ein anderen etwas naeher gelegenes Youth-Hostel gebucht, was in dem nahegelegenen Marktviertel in einem der grossen Backsteingebaeude sein sollte und auch war, es hat nur fast eine Stunde gedauert, bis ich es fand, weil die Beschilderung dort sehr mangelhaft ist. Auf dem Markt hatte ich mir noch schnell ein paar Tomaten und ein Steckw Kaese gekauft und das mummelte ich jetzt zufrieden auf meinem Zimmer, weil nach Auskunft mehrerer Menschen hier in der Naehe keine Kneipe (gibt es dort nicht, nur Restaurants) aufzutreiben war. Fuer 18 EUR ein Zimmer mit Dusche fuer mich alleine in zentralster Position, da kann man nicht klagen.
Bei bestem Wetter morgens dann mit dem Bus nach Mersrags, wo Aigars von der kleinen Holsspezialwerft mit schon mit dem Auto abholte, weil mein Rucksack warum auch immer auch diesmal 50 Kg wog und ich zudem in Tragetaschen noch 10 Kg Biomehl fuer meine selbst zu gebackenden Brote unter den Armen hatte.
Es ist traumhaftes Segelwetter, den ganzen Tag scheint die Sonne am wolkenlosen Himmel, Ostwind um 3 - 4 Beaufort, aber die Schiffe kommen erst am Dienstag hier ins Wasser und bei mir ist noch einiges zu tun.
Einmal bekomme ich eine zweite Batterie, fuer die eine Halterung geschweisst werden muss und damit veraendert sich mein ganzes Werkzeugshap, und dann wird mein Motor mit schalldaemmendem Material eingepackt.
Ich habe dieses Jahr, weil ich spaet abends nicht mehr konzentriert lesen kann, bei Froehlich + Kaufmann eine ganze Reihe Hoer-CDs gekauft: Die grossen Romane von Hermann Hesse, sechs Faelle von Arthur Conan Doyle, Die Geschichte meines Lebens von Giacomo Casanova und dann noch die Kroenung der phantastischen Literatur: Den umstaendlichen Bericht des Arthur Gordon Pym von Nantucket von Edgar Allan Poe. Und Doris hatte mir zum Geburtstag die gelesene Geschichte des Menschen von Hamamad geschenkt, auch ein 600 Seiten Buch - er ist sowie sehr gut und einfach zu lesen, seine damit ausgedrueckten Inhalte aber sind keineswegs simpel, aber vorgelesen ist das einfach noch mal etwas ganz anderes.
Na ja, und das eine oder andere ist ja auch noch an Miss Sophie zu machen.

Tja, und Bilder gibts auch nicht, weil mir da das Kabel zwischen meiner kleinen Sony-Kamera und dem Tablett fehlt. man kann ja n icht an alles denken. Kommt aber die Tage  bestimmt.

erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück

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Published on September 6th, 2017 @ 19:17:00 , using 702 words,
erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück
erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück
erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück
erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück
erst 3, dann 4, dann 5, dann 6 Beaufort und Miss Sophie fröhlich mittendrin - nach Ruhnu und zurück

Für heute meldeten die Windprogramme unterschiedliche Voraussagen: um Süd und einer, ich glaube es war Windy, südost.

Also mal wieder nicht so richtig was mit anzufangen. Also möglicherweise noch mal motoren und das gegen 3 - 4 Windstärken. Also tanken.

Wie hier die meisten Tankstellen im Land eine mit Tankautomat. 30 EUR von der Kreditkarte abgebucht, runter zum Schiff und als ich den Zapfhahn in die Einfüllöffnung schob, kam kein Diesel.

Zurück zum Bezahlautomat. Telefonnummer angerufen, es war 7 Uhr, meldet sich jemand, der aber lediglich estnisch sprach. Ich wurde weitergeleitet. Der nächste sprach leidlich englisch, aber wegen seiner Aussprache von mir nicht zu verstehen. Ich wurde weitergeleitet. Nun konnten wir uns leidlich verständigenund nach einer Weile wurde mir gesagt, ich bekäme eine sms.

Mir lief die Zeit weg und deshalb habe ich noch einmal 30 EUR gelöhnt, und jetzt tauchte auf dem Bildschirm auf: Sie haben 3 Minuten Zeit, den Zapfhahn zu öffnen. Aha, deshalb.

Weil ich an der Tanke im Wind lag, habe ich hier gleich das Gross gesetzt und dann los.

Nach dem ich schon bald meinen bis Ruhnu durchstehenden Kurs südwest anlegen konnte und der Wind aus südost kam, gleich die Genua 2 dazu gesetzt und Miss Sophie fing an zu segeln.

Selbststeueranlage eingerichtet, was mir zum ersten Mal in der Rekordzeit von 1 Minute gelang, und Miss Sophie segelte und steuerte sich selbst.

Frühstück.

Um 3 Knoten, dass schien mir für den Wind etwas wenig.

Ich fing an, an der Windvane im Milimeterbereich die Windfahne zu verändern, und schon tat sich was: Miss Sophie segelte 4 Knoten, dann 5, dann 6 Knoten, der Wind legte auch wohl etwas zu, auf jeden Fall es war eine Freude sich so segeln zu lassen.

Die Seen wurden höher und eine See, die es auf der Luvseite bis durch die Speigatten des Cockpitsüllrandes geschafft hatte, füllt mir meinen unter auf dem Cockpittboden stehenden Teebecher mit frischem Rigaer Meerwasser.

Und dann wurden die Wellen immer knackiger, Miss Sophie musste höher an den Wind, der nahm anscheinend auch noch zu, Miss Sophies Bug tauchte in den Wellentälern tief ins Wasser ein und schaufelte beim hochkommen Unmengen von Wasser nach hinten, die gurgelnd an den Seitenfenstern vorbeirauschten, der Druck auf der Pinne war enorm, ich staunte, welche Kräfte die Windvane anscheinend auf die Pinne bringen kann und dann holte ich aus Interesse den Windmesser raus (Danke Uli): Durchschnitt 17, in den Spitze 35 KMH, das war Windstärke 5.

Ich wollte es nicht glauben.

Da sitzte ich unter der Cockpitpersenning, lass mich von der Windvane segeln, und draussen toben um Miss Sophie 5 Windstärken.

Jetzt wurde mir auch klar, wieso ich sie manchmal nicht zum Abfallen kriegen konnte. Ich konnte mir das nicht erklären. Aber jetzt. Der Druck auf das Grosssegel war so enorm, dass sie nicht abfallen konnte, weil das Gross sie immer am Wind hielt.

Reffen?

Miss Sophie schien die Situation gut ab zu können, sie brauchte auch Kraft, um sich durch die Seen zu boxen, also stehen lassen und gut die Gesamtsituation gut beobachten.

Und mein Beifall auch nochmal meiner Holland-Windvane (bisschen Werbung jetzt), aber ein tolles Teil, dass mich präzise meinen Kurs segeln lässt, selbst unter diesen schon etwas ungewöhnlichen Verhältnissen (siehe Fotos).

Dann kommt Ruhnu in Sicht, um mich herum toben immer mehr Regattayachten durchs Wasser, manchmal mit 4 oder 5 Seglern, die auf der Hohen Kante sitzen, die Beine aussenbords, mir schwant, in Ruhnu ist Regatta und ich sehe einen übervollen Hafen vor mir.

An der Ansteuerungstonne beigedreht, Gross runter, Genua runter, was wegen dem Seegang immer mit grosser Vorsicht zu machen ist, damit ich dabei nicht über Bord gehe, dann durch die Hafeneinfahrt, die hier sehr schmal ist und die grossen Seen einen hier schnell aus dem Kurs laufen lassen können, dann bin ich drin, ruhiges Wasser und gucken wo ich hin kann.

Es sind doch noch ein paar Plätze frei, ich rein in die Box, Schiff vertäut und dann gab es einen Käptn-Drink: Rum.

40 sm in 7 Stunden - da kann man nicht meckern. Durschnittsgeschwindigkeit 6 Knoten.

3 cheers auf Miss Sophie und die Holland-Windvane.

 

 

na ja, drei Tage später laufen wir unter milden Winden zurück nach Mersrags, allerdings wurde der Wind im Laufe des Tages immer mehr und hatte am nächsten Tag dann die Stärke des ersten Herbststurmes erreicht.

Und hier endet mein diesjähriges Segelleben.

Nächstes Jahr gehts weiter.

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