Tagebuch der Miss Sophie

This is the collection's tagline.

jetzt reicht es wirklich: Aber die Rettung naht

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Published on August 12th, 2017 @ 18:13:00 , using 344 words,
jetzt reicht es wirklich: Aber die Rettung naht
jetzt reicht es wirklich: Aber die Rettung naht
jetzt reicht es wirklich: Aber die Rettung naht

miss_sophie_10_08_2017_haapsalu

 

Am Morgen danach schrauben wir den Tankdeckel wieder ab und wir bemerken eine gewisse Professionalität in diesem Vorgang: er ist weniger stressig, wir sind gut aufeinander eingestellt, es ist völig klar, wann wer schraubt und wann wer gegenhält auf Grund unserer körperlichen Lage zu den jeweiligen Schrauben und in 15 Minuten ist der Deckel gelöst.

Wir können uns jetzt noch in den Hintern beissen, warum wir vorgestern nicht schon auf die Idee gekommen waren, die im Diesel rumschlabbelnden Abdichtungsreste nicht abzusaugen, denn eine entsprechende Pumpe hatte ich mir schon gebastelt, um den Diesel in dem Plichtgrund abzusaugen. Und mit dem kann man doch auch diese Kunststoffreste absaugen.

So unsere überlegung.

Und so einfach war die Durchführung.

In 10 Minuten war aller Schwabbelkram aus dem Tank und wir schraubten den Deckel in Rekordzeit wieder zu.

Pause. Zweites Frühstück.

Motor anlassen. Sofort da.

Läuft rund. Prima.

Nach ner viertel Stunde erste Mucken.

Na gut, das Zeug ist auch wohl noch in den Leitungen. Also nicht zu streng sein.

James läuft weiter. Dann fängt er wieder an zu husten.

Gas zurück nehmen - und plötzlich kann ich kein Gas mehr geben.

Ratlosigkeit.

Kann nur ein mechanisches Problem sein.

Ist es auch.

Der Bautenzug, wie das Schiff 44 Jahre alt, hat aufgegeben. Gebrochen.

Hier im Hafen macht ein junger Mann Aufsicht, wirgzu ihm hin und ihn gefragt, ob er eine Werkstatt oder einen Menschen kennt, der so etwas reparieren oder ersetzen kann. Er telefoniert ein bisschen herum und dann: ist um 15:00 hier. Prima.

Ein paar gezielte Handgriffe und er sagt, entweder er hat so einen Bautenzug zu Hause oder er muss ihn bestellen, dann ist er morgen früh da. Prima.

Wir machen unser Essen warm und plötzlich löst sich die Krone meines linken Schneidezahnes. 

Scheisse.

Jetzt reicht es aber wirklich.

Wieder zu dem jungen Mann. Er telefoniert und gibt mir die Telefonnümmern von 5 Zahnärzten. Schon beim ersten werde ich fündig: morgen um 12:15.

Dann meldet sich der junge Mann noch einmal und sagt, der Mechaniker kommt morgen früh.

Auch gut, für heute ist bei uns auch wirklich nicht mehr viel drin.

Nothafen Haapsalu

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Published on August 11th, 2017 @ 21:16:00 , using 764 words,
Nothafen Haapsalu
Nothafen Haapsalu

miss_sophie_09_08_2017_nothafen_haapsalu

1025_sonne_SSE_3 - 4

Um 07:00 setzen wir schon im Hafen die Genua 2, eingedenks des unzuverlässigen Motors, doch heute Morgen schien es ihm zu passen. Also schob er ein bisschen mit.

Sobald wir auf unseren Westkurs gehen konnten, setzten wir das Gross dazu und schon schoben wir mit zwei knoten mehr durch die Wogen.

Plötzlich schiesst etwas über unsere Köpfe in unsere Kajüte.

Uwe an der Pinne hat das gar nicht mitbekommen, ich gehe runter und sehe einen jungen Vogel, ich meine es könnte ein Specht sein, an unserem Backbordfenster an dem Vorhang festgekrallt hängen, wo er aus dem Fester schaut und als er mich bemerkt, ängstlich den Schnabel aufsperrt.

Ich mache nur schnell ein Foto und verziehe mich dann wieder nach draussen, um ihn nicht noch weiter zu ängstigen, weil er hier vermutlich als Landvogel eine Pause vom Fliegen gesucht hat und ich ihm die nicht nehmen will.

Nach 15 Minuten ist er plötzlich so schnell verschwunden, wie er reingeschneit ist.

Wir wünschen ihm ein gutes Ankommen wo auch immer.

Dann bekamen wir den langen Schlag nach Südwest und durch die Küsteform hier kam der Wind jetzt südlicher, das hiess, wir mussten hoch an den Wind, aber dass neue Gross zeigte hier, was es konnte: noch nie hatte ich auf miss sophie, die ich jetzt 23 Jahre besitze, ein Gross, mit dem ich in durchaus bewegtem Wasser 45 Grad zum Wind segeln konnte. Nun kann ich es.

Jetzt wurde das Fahrwasser sehr schmal, weil steuerbord und backbord sehr flache Stellen vorhanden sind und um den jetzt süd verlaufenden Kurs halten zu können, muss James, unser Motor, ein bisschen mitschieben. Tat er auch.

Trotzdem mussten wir hier und da ein bisschen schnibbeln, aber das macht ja auch ein wenig den Reiz eines solchen Kurses aus, zumal hier Sandgrund ist, zwar unangenehm aber nicht wirklich gefährlich.

Dann gab es wieder einen kurzen Westsüdwestkurs um dann wieder in einen Südkurs zu gehen, und hier wurde es James zu viel: er streikte - und zwar beharrlich.

Wir fangen an, sehr kleinräumig zu kreuzen, dann werden wir mutiger und gehen weit von der markierten Fahrrinne weg und schaffen so auch diese Klippe.

Aber die Frage stand nun immer deutlicher vor uns: wohin kann es unter Segeln gehen, welcher Hafen ist unter Segel anzusteuerbar und auch zu erreichen?

 Eigentlich keiner.

Wir schlucken einen Moment.

 Zurück?

Keine Chance. Die Ansteuerung verläuft sehr engräumig südwest.

Heltermaa und Rohuküla, die beiden Fährhäfen zwischen der Insel Hiiumaa und dem Festland können wir nicht erreichen, weil die Fahrrinne zwischen ihnen nur durch eine sehr enge lange süd verlaufende Fahrrinne zu erreichen ist, die wir aber unter Segel nicht schaffen.

Wir schlucken nochmal.

Pause.

Wir drehen bei, um einen Moment in Ruhe überlegen zu können.

Seekarte studieren.

Haapsalu.

Aber die letzte Strecke in den Hafen verläuft südost, dort wo der Wind herkommt.

Aber bevor dieser Teil beginnt, ist eine kleine Bucht mit drei bis vier Meter Tiefe, wo man ankern könnte und vielleicht kommen wir auch wie auch immer in den südlich gelegenen Fischerhafen und und können irgendwie an einem Trawler festmachen.

Egal wie, Haapsalu ist unsere einzige Chance. Und die zudem mit der Chance, fachliche Unterstützung dort zu bekommen.

Also los.

Miss Sophie segelt brav ihre von uns diktierten Kurse ab, der Motor streikt beharrlich weiter und wir bereiten alles für ein Spontananlegemanöver vor: Anker zum werfen bereitlegen, beide Seiten mit Fendern abfedern, vorne an beiden Seiten Festmacher über die Reling ausbringen, Peekhaken bereitlegen, Achterleinen bereithalten und jetzt geht es los.

Miss Sophie ganz hoch am Wind, der sehr böig ist, wir schaffen es auf die Höhe des Fischerhafens, aber in diesem Moment schlafft der Wind ab und wir driften auf die flachen Stellen.

In diesem Moment kommt ein Schlauchboot vorbei und ich winke sofort mit einem Tau in der Hand.

Der Eigner winkt zurück.

Ist zwar nett von ihm gemeint, aber nicht das, was ich will.

Ich schwenke das Tau noch heftiger, aber weil wir unter Segel sind, nimmt er das wohl als eine seemännische Handlung zur Kenntnis. Jetzt fang ich an zu brüllen und nun reagiert er. 

Schnell ist er längsseits, nimmt unseren Tampen und schleppt uns vierzig Meter weiter an den Steg des ersten Segelvereins hier.

Bevor wir uns noch bedanken können, ist er schon wieder verschwunden und wir beginnen unseren Stress abzubauen:

Ein stählernes 5 -Tonnenboot unter Segeln gegen den Wind in einem kleinräumigen Hafen, dessen Fahrrinne vielleicht die doppelte Schiffslänge hat, irgendwie an eine Stelle zu bringen, wo das Ding bleiben kann, ist nicht witzig und kann im Yachtbereich schnell zu erheblichen Kosten führen. 

Jetzt ein Bier. Aber bei einem ist es nicht geblieben.

Bilder kommen noch

wir spielen Krimi: auf der Suche nach dem Dieselproblem

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Published on August 11th, 2017 @ 21:08:00 , using 431 words,
wir spielen Krimi: auf der Suche nach dem Dieselproblem

miss_sophie_05_08_2017_dirhami

Der Schrecken über den neuerlichen Streik des Motors sass uns noch am folgen Tag in den Knochen.

Wir gehen alles noch einmal durch:

Der Diesel streikt als wir getankt hatten.

Also war Dreck im Diesel.

Nein, stimmt garnicht.

Wir haben in Virtsu getankt und der Motor lief danach problemlos durch.

Also kein Dreck im Diesel.

Aber was dann?

Der SEPA-Filter ist mit Diesel gefüllt, ohne dass unten Ablagerungen sich gebildet haben.

Also sauber Diesel.

Was aber kann dann zu diesen Aussetzern führen, die eindeutig auf fehlenden Diesel oder fehlenden Dieseldruck hindeuten.

Wir sind ratlos.

Wir recherchieren in Fachartikeln, wir konsultieren das Handbuch, wir suchen im internet.

Schlauer werde wir nicht.

Dann entscheiden wir uns dazu, den Dieseltankdeckel doch aufzuschrauben um da ganz sicher zu gehen.

Aber das ist eine mühsame Arbeit.

Ca 60 Schrauben sind in teils sehr verwinkelten Stellen mit der darunter liegenden Gegenmutter zu lösen, was für uns alte Männer zu Körperhaltungen führte, die wir das letzte Mal vermutlich als 4-jährige praktiziert haben.

Aber dann ist es geschafft - und alles ist klar.

Zwischen dem stählernen Deckelkragen und dem Stahldeckel ist eine Hartgummidichtung, die ich mit von Aigars mir dafür gegebenen blauen silikonartigem Kunststoff mit einer "Wurst" versehen hatte, dass aber nichtbnur aussen, sondern auf der ganzen Fläche, was dazu führte, dass nach Verschraubung des Deckels, diese auch nach innen in den Tank gepresst wurde und dort im Laufe der letzten drei Jahre in kleinen 2 mm dünnen und ca 1 - 3 cm langen Würsten abfiel und jetzt unten am Tankgrund ein lustiges Leben führten und immer, wenn mehr Gas gegeben wurde und die See unruhig war, zu dem ganz unten am Kielboden aufsitzenden Saugrohr gesaugt wurden und es dann verstopften, bis wieder eine andere Bewegung des Diesels am Boden sie von dort vertrieb bis wieder richtig Gas gegeben wurde und sich der ganze Vorgang wiederholte.

Puuhhhh.

Wie aber das Zeug dort hier und jetzt rausholen?

Ärmel aufgekrempelt und in den ca. 80 cm tiefen Diesel gegriffen und....

...das Zeug zerbröselte in dem Moment, wo man es zwischen den Fingern hatte.

Pause.

Ratlosigkeit.

Mit einem Teesieb versucht, das Zeug einzufangen - sie schwammen schneller weg, als wir mit dem Sieb waren.

Den Diesel auspumpen und dann - aber wohin mit 70 l Liter Diesel?

Letzte Zwischenmöglichkeit für die Rückfahrt: ein sehr dünnes Nirostahlnetz, so was wie Fliegengitter, vom Ansaugstutzen der Handbilgepumpe abgenommen, kleiner geschnitten und dann musste Uwe wegen seiner längeren Arme sich ausziehen und diese Netz unten mit Kabelbinder am Ansaugrohr befestigen.

Kajüte sauber gemacht, uns gewaschen und dann wurde in dem Strandcafe gefeiert - na ja, also dass, was schon etwas ältere Herren unter feiern verstehen.

 

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immer wieder ein Erlebnis: Dirhami

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Published on August 8th, 2017 @ 13:02:00 , using 205 words,
immer wieder ein Erlebnis: Dirhami
immer wieder ein Erlebnis: Dirhami
immer wieder ein Erlebnis: Dirhami

miss_sophie_02_08_2017_eingeweht auf Dirhami

 

Aus Südwest toben hier die Winde über das Wasser und unsere Masten fangen mal wieder an zu singen.

Das ist manchmal tagsüber ganz nett, wenn aber klappernde Fallen im Mast an zu trommeln fangen, dann ist das nicht mehr so lustig.

Also wenn das Wetter es zulässt, Strandspaziergang.

Und der entschädigt hier für alles.

Der Strand hier bis zur Vogelbeobachtungsstation ist ca. 4 km lang und von dort hat man einen fast über 300 Grad nur Finnischen Meerbusen - und bei Sonne wunderschön und bei Schlechtwetter und Sturm wie jetzt ungeheure Wolkenschauspiele am unendlich Horizont.

Immer wieder: Dirhami ist ein Erlebnis.

Und was uns natürlich den ganzen Tag begleitet ist die Frage, wie es weitgehen soll bei dem Südwest.

Wir liegen nämlich genau zwischen einem riesigen stationären russischen Hoch auf Steuerbord und einem grossen Tiefdruckgebiet an Backbord etwas nördlichnvon uns - und die kleine Miss Sophie genau dawischen: das Tief zieht die Winde aus südwest zu sich hoch und das russische Hoch liefert aus südwest die entsprechenden Luftmassen dazu.

Und dieser Luftdynamo läuft schon seit zwei Wochen und scheint auch noch für weitere Wochen Luft zu haben.

Wir aber müssen dringend zurück.

Aber unseres provisorisches Tanknetz scheinth u funktinknieren - zumindest im Hafen mit künstlich erzeugten Schiffsbewegungen.

wir kommen dem Dieselproblem auf die Spur

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Published on August 7th, 2017 @ 14:32:00 , using 431 words,
wir kommen dem Dieselproblem auf die Spur
wir kommen dem Dieselproblem auf die Spur

miss_sophie_05_08_2017_dirhami

Der Schrecken über den neuerlichen Streik des Motors sass uns noch am folgen Tag in den Knochen.

Wir gehen alles noch einmal durch:

Der Diesel streikt als wir getankt hatten.

Also war Dreck im Diesel.

Nein, stimmt garnicht.

Wir haben in Virtsu getankt und der Motor lief danach problemlos durch.

Also kein Dreck im Diesel.

Aber was dann?

Der SEPA-Filter ist mit Diesel gefüllt, ohne dass unten Ablagerungen sich gebildet haben.

Also sauber Dies3l.

Was aber kann dann zu diesen Aussetzern führen, die eindeutig auf fehlenden Diesel oder fehlenden Dieseldruck hindeuten.

Wir sind ratlos.

Wir recherchieren in Fachartikeln, wir konsultieren das Handbuch, wir suchen im internet.

Schlauer werde wir nicht.

Dann entscheiden wir uns dazu, den Dieseltankdeckel doch aufzuschrauben um da ganz sicher zu gehen.

Aber das ist eine mühsame Arbeit.

Ca 60 Schrauben sind in teils sehr verwinkelten Stellen mit der darunter liegenden Gegenmutter zu lösen, was für uns alte Männer zu Körperhaltungen führte, die wir das letzte Mal vermutlich als 4-jährige praktiziert haben.

Aber dann ist es geschafft - und alles ist klar.

Zwischen dem stählernen Deckelkragen und dem Stahldeckel ist eine Hartgummidichtung, die ich mit von Aigars mir dafür gegebenen blauen silikonartigem Kunststoff mit einer "Wurst" versehen hatte, dass aber nichtbnur aussen, sondern auf der ganzen Fläche, was dazu führte, dass nach Verschraubung des Deckels, diese auch nach innen in den Tank gepresst wurde und dort im Laufe der letzten drei Jahre in kleinen 2 mm dünnen und ca 1 - 3 cm langen Würsten abfiel und jetzt unten am Tankgrund ein lustiges Leben führten und immer, wenn mehr Gas gegeben wurde und die See unruhig war, zu dem ganz unten am Kielboden aufsitzenden Saugrohr gesaugt wurden und es dann verstopften, bis wieder eine andere Bewegung des Diesels am Boden sie von dort vertrieb bis wieder richtig Gas gegeben wurde und sich der ganze Vorgang wiederholte.

Puuhhhh.

Wie aber das Zeug dort hier und jetzt rausholen?

Ärmel aufgekrempelt und in den ca. 80 cm tiefen Diesel gegriffen und....

...das Zeug zerbröselte in dem Moment, wo man es zwischen den Fingern hatte.

Pause.

Ratlosigkeit.

Mit einem Teesieb versucht, das Zeug einzufangen - sie schwammen schneller weg, als wir mit dem Sieb waren.

Den Diesel auspumpen und dann - aber wohin mit 70 l Liter Diesel?

Letzte Zwischenmöglichkeit für die Rückfahrt: ein sehr dünnes Nirostahlnetz, so was wie Fliegengitter, vom Ansaugstutzen der Handbilgepumpe abgenommen, kleiner geschnitten und dann musste Uwe wegen seiner längeren Arme sich ausziehen und diese Netz unten mit Kabelbinder am Ansaugrohr befestigen.

Kajüte sauber gemacht, uns gewaschen und dann wurde in dem Strandcafe gefeiert - na ja, also dass, was schon etwas ältere Herren unter feiern verstehen.

....und schon wieder...... - nach Dirhami

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Published on August 3rd, 2017 @ 16:07:00 , using 419 words,
....und schon wieder...... - nach Dirhami
....und schon wieder...... - nach Dirhami

Grau und Regenverhangen fing der Tag an und unsere Lust, weiter zu segeln war sehr gedämpft.

Aber gegen Mittag brach die Sonne durch, der Wind sollte ab Mittag über Süd nach West gehen, aber dann kräftig zulegen und auf gute 5 Beaufort hochgehen. 

12:00 mittags machen wir Leinen los und gehen auf unseren Nordostkurs, müssen aber schnell feststellen, dass der Wind längst auf Nordwest gegangen ist und es für uns bannig eng wird. Aber mit ein paar Kreuzschlägen in dem sehr engen Fahrwasser sehr nah an der Küste - vielleicht 100 meter - kriegen wir den Kurs gebacken, und Miss Sophie beisst sich 45 Grad zum Wind nordwärts.

Dann wird der Kurs ein wenig besser, der Wind ist jetzt auf gute 5 Beaufort angekommen und wir segeln mit 5 - 6 Knoten durchs langsam wellenreiche Wasser des Finnischen Meerbusens.

Gegen 17:00 Uhr sichten wir das erste Tonnenpaar der Ansteuerung von Dirhami, wir nehmen das Grosssegel runter und müssen nun gegen den Wind unter der Genua 2 an, backbord drohen Felsen und Steine und an Steuerbord kommt demnächst das gleiche.

Also den Jockel.

Und der streikt.

Ratlosigkeit. Er hat doch die ganze Zeit fraglos seine Arbeit getan.

Wieder Motoranlasser.

Nach zwei Minuten geht die Drehzahl runter, als ob ihm jemand den Saft abdreht.

Wir sind jetzt schon in dem betonnten sehr engen Fahrwasser zum Hafen, links und rechts drohen Felsen aus dem Wasser, dann merke ich, dass der Wind fast aus dem Hafen bläst, da kommen wir nicht unter Segeln rein.

Ruder rum und zurück.

Draussen schauen wir uns ratlos an.

Was tun?

Hafenmeister über UKW anfunken und um Schlepphilfe bitten?

Hier draussen die Nacht verbringen? Mit welchem Ziel?

Nochmal versuchen, Obadja um Hilfe bitten und den Motor mit liebevollen Gedanken an seine Arbeit erinnern?

In den Hafen unter Segel rein versuchen?

Wenn es schief geht, landen wir am Strand, was aber nicht sehr schlimm ist, weil der von der Kaimauer geschützt ist und dort keine Wellen sind.

Also los.

Der Motor muckt weiter. Geht aus, wieder anlassen, geht wieder aus, wir sind jetzt beim letzten Tonnenpaar angekommen, hier zu wenden geht nicht mehr, der Motor macht ein paar müde schlappe Umdrehungen, die steuerseitige Kaimauer ist mit dicken Reifen gefedert, da ran, Genua runter, Tampen irgendwo festgemacht und wir sind fest.

Puuuhhhhhh!!!!

War knapp, hat aber alles geklappt.

Jetzt lassen wir den letzten LAPHROAIG unsere Kehlen runterlaufen.

Und schütteln angsam den Stress aus unseren Gliedern.

Aber unsere heutigen Kochkünste reichen nur noch zu Spagetti mit Knoblauch - der allerdings reichlich mit den dementsprechenden Bier.

Wir messen kurz noch im Hafen den Wind: NorNordOst 5 - 6.

ein Tag mit Überraschungen: nach Haapsalu

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Published on August 1st, 2017 @ 05:58:00 , using 195 words,
ein Tag mit Überraschungen: nach Haapsalu
ein Tag mit Überraschungen: nach Haapsalu

Nach einer ausgiebigen Nachtruhe wollten wir am Sonntag weiter nach Norden, südwestlieche Winde waren angesagt, als wir aber soweit waren, kam der Wind aus nordwest, eigentlichndie Richtung, in die wollen.

Aber eine Alternative gab es nicht. 

Also los, mal sehen, was wir aus der Sache machen können.

Der Wind war schwach, wir schleppten uns mühevoll voran, dann kam eine Strecke von 5 sm voll gegenan, was motoren hiess, aber dann konnten wir mit Genua 2 und Gross gerade noch gegenan segeln.

Der Wind frischte etwas auf, wir konnten auf nordost abschwenken und jetzt zeigte Miss Sophie mal wieder, dass sie Lust auf segeln hat.

Der Tag wurde immer besser, wir segeln an dem Fährhafen Rohuküla vorbei, umrunden im Westen die kleine Halbinsel, die jetzt im vollem warmen Licht der sich langsam dem Untergang zu neigenden Sonne lag, sehen schon die Silhouette von Haapsalu und machen dort um 21:30 fest, leider mit einem von mir ziemlich vergeigten Anlegemanöver in die Box, weil ich den Wind direkt von hinten glaubte, er kam aber etwas von backbord und trieb Miss Sophie vom Steg weg und nur ein beherzter Sprung von Uwe auf den Ausleger rettete dann doch noch das ganze Manöver.

Mit 7,5 knoten zurück nach Kuivasto

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Published on Juli 31st, 2017 @ 15:50:00 , using 153 words,
Mit 7,5 knoten zurück nach Kuivasto

Wir wollen ja in den Norden, weil aber dervWind bisher immer aus Norden kam, hatten wir diese Südroute eingeschlagen. Jetzt geht es aber wieder gen Norden.

Wieder beginnt der Tag mit einem schmutzigen Himmel, aber die Windrichtung stimmt und mit WSW 2 laufen wir um 10:00 Uhr aus, diesmal mit Gross und Genua 2.

Ab Mittag wird der Wind immer besser, dh stärker und um 17:00 Uhr hat er 16 - 22 knoten erreicht, Beaufort 5 - 6, Miss Sophie stürzt sich mit spührbarer Lust in die grösser werdenden Wellen und bringt uns auf sagenhafte 6,5 - 7,5 knoten, eine Geschwindigkeit, die sie eigentlich nach Berechnung gar nicht segeln kann (darf). Macht ihr aber, und uns erst recht, richtig Freude.

Um 18:30 hat jemand den Wind ausgeknipst, schlagartig ist Windstille. 

Wir gucken uns verblüfft an, aber es ist so.

Aber zum Hafen sind es nur noch 6 sm und wir schmeissen den Jockel an und dann sind wir da.

Immerhin war das heute ein törn von rund 45 sm.

Auf Kihnu - eine Insel zwischen Tradition und Moderne

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Published on Juli 31st, 2017 @ 15:42:00 , using 142 words,
Auf Kihnu - eine Insel zwischen Tradition und Moderne
Auf Kihnu - eine Insel zwischen Tradition und Moderne

Am nächsten Tag kommt es dann dicke: Ein schwerer dunkler Himmel über uns, der harte Sturmböen mit 7 - 8 über uns herfallen lässt, bringt das Wasser hier im Hafen, der nach NordWest offen ist, zum kochen und Miss Sophie, die wie alle anderen an der Boje liegt, tanzt mit dem Bug am Steg Achterbahn und ich habe keine Chance, mit meinem lädierten Arm und Bein hier heil vom Schiff zu kommen. Also habe ich Schiffstag und Uwe erkundet mit dem Fahrrad die Insel. Und ist begeistert.

Es bläst weiter, jetzt aus SE, aber ich kann das Schiff verlassen und wir kaufen frischgefangen und selbstgeräuchten Fisch hier, ich gönne mir hier 5 Stockfische, wir gönnen uns dazu ein inselgebrautes Bier und hoffen am Samstag wieder gen Norden zu kommen.

Die Frauen hier auf der Insel fahren übrigens mit diesen uralten russischen Motorrädern auf der Insel herum.

Unter Schmetterlingssegel nach der kleinen Insel Kihnu

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Published on Juli 31st, 2017 @ 15:22:00 , using 162 words,
Unter Schmetterlingssegel nach der kleinen Insel Kihnu
Unter Schmetterlingssegel nach der kleinen Insel Kihnu

Am Dienstag trieb uns der manchmal ganz einschlafende Wind an die rund 30 sm entfernte kleine Insel Kihnu, auf der sich ein paar sehr alte Traditionen erhalten haben wie das Tragen der Wollröcke mit den uralten selbstgewebten und familieneigenen Mustern.

Aber erstmal schlief der Wind noch mal ganz ein, aber ein Hauch blieb und der platt von achtern, was ein sehr feinfühliges Steuern erforderlich machte, weil wir Schmetterlingssegel führten und der Grossbaum immer kurz vor dem Überkommen war.

Aber wir waren ja zu Zweit und einer konnte sich immer auf die Plichtbank lümmeln und ein Nickerchen tun oder einfach in den tiefblauen Himmel gucken und ein bisschen träumen oder seinen von irgendwo herkommenden Gedanken nachhängen.

Es wurde Nachmittag und der Wind briste etwas auf und es wurde es dann doch noch in sehr segelbarer NordNordOst, der uns um 20:00 Uhr in dem kleinen, recht ungeschützten Hafen an die Boje brachte.

Insgesamt ein sehr entspannter Tag unter Segeln, der ein ausgiebiges Kochen nach sich zog.

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