von Jörg Streese

Katastrophe in Lappohja

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Published on August 8th, 2012 @ 10:58:19 , using 366 words,
Katastrophe in Lappohja

 

Nachdem am Sonntag-Abend auch die letzten Mitglieder den Steg wieder verlassen haben, habe ich die Insel für mich allein. Aber glücklich macht mich das nicht, weil ich langsam zurück muss. Hier bekomme ich keinen Internetzugang, um mich mittels einer Seewetterkarte über die langfristige Wetter- und Windentwicklung zu informieren und ich beschließe nach dem größeren Bootshafen Lappohja auf dem gegenüberliegenden Festland nicht weit von hier überzusetzen.


Dort tanke ich 20 Liter Diesel und dann mache ich einen saudummen Fehler. Ich überprüfe mittels eines Peilstabes, wie hoch der Diesel im Tank steht, sehe, dass dort noch 4 cm frei sind und tanke noch 10 Liter dazu.


Als ich danach runter in die Kajüte komme, steht in den unteren Bereichen der Bilge, wo die kühl zu lagernden Lebensmittel lagern, 3 cm hoch Diesel, der über das aufgeschraubte Peilstabloch aus dem Tank ausgetreten ist und noch austritt.


Ich bin fast gelähmt vor Entsetzen.


Und dann begreife ich meinen Fehler.


Auf dem Tank sitzt auf einem ca. 2,5 cm hohen Nirosüllrand ein sog. Mannloch, von dem aus man den Tank säubern und andere Dinge tun kann. Dieses Mannloch ist mit einer Stahlplatte verschlossen, auf der das verschraubbare Peilstabloch sitzt. Ziehe ich diesen Süllrand von der gemessenen Dieselhöhe ab, dann verbleibt im Tank vielleicht noch die Resthöhe von 3 Litern – und ich Idiot lasse da noch 10 Liter zulaufen.

Diese Schweinerei wieder sauber zu machen, kostete mich Stunden, hat mein Selbstwertgefühl stark untergraben und mich zudem reif für die Dusche gemacht.

6 Liter Diesel mussten mit einer kleinen zurechtgebogenen Dose ausgepützt werden, dann musste alles, was in der Bilge war, mit diversen Reinigungsmitteln vom Diesel gesäubert werden, die 20-Meter-Reservekette mit einer Bürste gereinigt, die Lebensmittel weggeworfen (war nicht mehr viel), die Bodenbretter mit Seifenlauge gereinigt werden und und und.

Und das in den Keller gerutschte Selbstbewusstsein des Skippers wurde dann in der Nacht durch langes intensives Tagebuchschreiben langsam wieder aufgebaut (zumindest teilweise).


Das war harte Arbeit, wozu die undurchsichtige Wettersituation auch nicht gerade hilfreich beitrug. Denn abends gibt der Seewetterbericht für alle Ostseegebiete eine Starkwind- und Sturmwarnung durch, ausgelöst durch ein Sturmtief über Südschweden, das nach Südfinnland zieht, dort wo ich gerade liege.


Aber wenn der eine Stern gerade am versinken ist, zeigt sich plötzlich ein anderer Stern.

Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen

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Published on August 8th, 2012 @ 10:38:58 , using 84 words,
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen
Phantastische Felsmalereien auf Stuvuholmen

Jetzt am Wochenende kommen ein paar mehr Boote hier an und es wird abends gegrillt. Eine schöne, friedliche Atmosphäre ist hier.

Die Gänge hier auf den Felsen entlang des Ufers werden zu einem Ausstellungsspaziergang.

Diese kleine Kiefer (ca. 20 cm hoch) hat sich in einer bemerkenswert engen Felsspalte festgekrallt und entwickelt sich scheinbar blendend. Ungeheuer, zu welchen Leistungen das Leben fähig ist.

Wunderschöne Felsmalereien sind hier zu entdecken, die manchmal an Wols erinnern.Die hier zu sehenden Ausschnitte geben etwa die Größe von 3/4 Quadratmeter wieder.

 

Gast bei einem über 100 Jahre alten Bootsverein - Stuvuholmen

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Published on August 2nd, 2012 @ 10:15:41 , using 146 words,
Gast bei einem über 100 Jahre alten Bootsverein - Stuvuholmen
Gast bei einem über 100 Jahre alten Bootsverein - Stuvuholmen
Gast bei einem über 100 Jahre alten Bootsverein - Stuvuholmen
Gast bei einem über 100 Jahre alten Bootsverein - Stuvuholmen
Gast bei einem über 100 Jahre alten Bootsverein - Stuvuholmen

 


Das Warten in Tammissari auf einen Wind aus dem Nordsektor, der mich zurück in den Rigaer Meerbusen bringen soll, wurde mir langsam in Tammissari zu viel.


Auf meiner Fahrt hier nach Tammissari hatte ich bei der schmalen, vielleicht 100 Meter breiten Durchfahrt zwischen Stuvuholmen und Fallholmen auf der kleinen Insel Stuvuholmen Ankerbojen und einen Steg gesehen und die Bezeichnung eines Vereins – und da dies ein günstiger Ausgangspunkt für meinen Törn zurück über den Finnischen Meerbusen ist, wollte ich dort fragen, ob ich dort liegen dürfe.


Das war auch kein Problem und am Abend half ich dann noch, eine neue Boje mit ihrer Verankerung an einem schweren Felsbrocken ans Wasser zu wuchten, was von zwei Vereinsmitgliedern nur mit schwerem Kettengerät zu bewerkstelligen war.

Dieser Verein ist schon 105 Jahre alt wurde mir erzählt.


Die Spaziergänge durch diese kleine Insel und an ihren Ufern entlang sind zauberhaft.

 

Warten auf Westwind und dafuer Kultur und Erikson

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Published on August 1st, 2012 @ 14:55:06 , using 220 words,
Warten auf Westwind und dafuer Kultur und Erikson
Warten auf Westwind und dafuer Kultur und Erikson
Warten auf Westwind und dafuer Kultur und Erikson
Warten auf Westwind und dafuer Kultur und Erikson

Es weht aus Sued - und da muss ich hin. Denn ich muss/will zurueck nach Mersrags im Rigaer Meerbusen, in die kleine Werft dort, denn an MISS SOPHIE ist was zu tun, was ich mit meinen Bordmitteln nicht hinbekomme. Aber dafuer brauche ich West, Nord oder Ost, aber keinen Sued.

Also mache ich hier Kultur. In dem kleinen naturkundlichen Museum hier am Hafen gibt es eine Filmbibliothek und ich habe mir Filme aus den 50ziger Jahre aus Tammissari angeschaut. Die 50ziger sind die Zeit meiner Kindheit und ich war erstaunt, wie sehr sich die Bilder hier in Tammissari mit meinen eigenen Erinnerungen in Bremen decken.

Neben mir macht eine wunderschöne 12-Meter-Holzyacht fest und ich komme bald mit dem Besitzer ins Gespräch. Es ist die von dem beruehmten finnischen Reeder Erikson fuer sich privat in Auftrag gegebene Yacht, die gleich nach dem 2. Weltkrieg fuer ihn gebaut wurde.

Mehr oder weniger im Originalzustand (bis auf die Seereling, die eine Konzession an heutige Sicherheitsvorstellungen ist) vom jetzigen Besitzer gepflegt und gesegelt.

Tja, das waren noch Schiffe. Wurde auf den Namen: Moshulu getauft, der auch der Name eines der grossen Segelschiffes aus der Erikson-Flotte war. Und heisst: "der sich vor nichts fuerchtet" (http://moshulu.kotisivokone.com)

Na, da wollen wir dann mal hoffen, dass sich das bewahrheitet - und diesem Schiff allzeit Wasser unter dem 2 Meter tiefen Kiel wuenschen.

Helsinki

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Published on Juli 29th, 2012 @ 11:47:22 , using 177 words,
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki
Helsinki

Morgens um 09:30 fährt der Zug, in Karis umsteigen in einen Intercity bis Helsinki. Fahrzeit 1 Stunde 30 Min, Kosten: 18.74 EUR.


Als ich ankam, ist mir zuallererst aufgefallen, dass hier das Areal um den zentralen riesigen Bahnhof, nicht wie in Bremen, Frankfurt und und und eine stadtarchitektonische Brache ist, sondern der Bahnhof ist noch richtig integriert in eine lebendige Stadt.


Es gibt in der Nähe des Bahnhofes einen Gruenstreifen, Pjoiseplana, der bis ans Wasser fuehrt und sehr beliebt ist.  Wasser umschließt Helsinki von drei Seiten.


Ausgestattet mit diversen Plänen und Informationsmaterialien der Tourist-Information, für die zu studieren ich Stunden gebraucht hätte, habe ich es gemacht wie immer: Mich von visuellen Reizpunkten treiben lassen - und eine Auswahl davon ist oben zu sehen.


Helsinki, gegründet vom schwedischen König im Jahre 1550, 250 Jahre lang schwedisch, danach im 19. Jahrhundert 100 Jahre russisch, wird in dieser Zeit architektonisch zum Zentrum des Art Dekor.

Helsinki feiert dieses Jahr als Hauptstadt seinen 200sten Geburtstag und hat etwa die Einwohnerzahl von Bremen (592 000). Und ist dieses Jahr Welthauptstadt des Desings, World Design Capital.

Und deshalb war ich auch noch im Design-Museum.

Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet

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Published on Juli 26th, 2012 @ 19:31:46 , using 275 words,
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet
Nach Rödjan auf Älgö - auch ein Naturschutzgebiet

 

Der Westwind war etwas weniger geworden und ich hatte das Gefühl, loszumüssen, denn ich wollte hier keine Wurzeln schlagen. Ich hatte eine Anlegestelle auf der Karte entdeckt, die mir vielversprechend aussah, und weil es nicht weit war, ca. 2 Stunden Motorfahrt gegen den West, wollte ich da heute hin. Aber im Reviefuehrer habe ich dazu nichts gefunden. Also kann es auch sein, dass diese Stelle aufgegeben wurde.


Die Fahrt war lanweilig, mir kamen dutzende von Yachten unter vollen Segeln entgegen, aber die Fahrt war ja nicht lang und die Anlegestelle entpuppte sich dann auch noch als ein Kleinod.


Merkwürdigerweise war im Venepuhelinluettelo (dem finnischen Verzeichnis der Anlegestellen) dieser Anleger mit fast allen Servicemöglichkeiten eingetragen, dabei hat er garnichts (außer einem Plumpsklo), noch nicht einmal Wasser – dafür aber umsonst.


Und wunderschön.


Und liegt in einem Naturschutzgebiet.

 

Und vom Fischer bekommt man frisch geräucherten Fisch. Stück 5 €.

Und die Sauna kann man benutzen - kostet fuer das Holz 12 EUR - geschenkt. Leider geht in der Sauna mein sowieso schon geringer Blutdruck so in den Keller, das ich aus dem dann nicht mehr herauskomme.


Ein ausgeschilderter Gang durch einen Teil der Insel habe ich natürlich auch gleich gemacht. Wieder ein Dschungle - mit Aussichtsturm in der Mitte. Und durch riesige Blaubeerflächen. Würden die geerntet werden, ich glaube mit der Fläche dieser Insel könnte man damit ganz Europa versorgen.


Und dann kommt auch noch ein Seeadler und schwebt gelassen über den Fjord. Wir kommen dem Urlaub langsam näher.


Die Sehnenscheidenentzündung im linken Arm ist immer noch penetrant vorhanden, wenn auch schwächer.

Aber man darf hier nur eine Nacht bleiben. Ich habe mir wegen dem Arm eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

 

 

Moderne Kunst ist uralt

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Published on Juli 22nd, 2012 @ 19:18:55 , using 73 words,
Moderne Kunst ist uralt
Moderne Kunst ist uralt
Moderne Kunst ist uralt
Moderne Kunst ist uralt

Hier oben ist die kleine Kneipe zu sehn und dieser Schärenfelsen steht nicht weit von ihr und an ihm kann man moderne Kunst studieren.


Meine Sehnenscheidenentzündung im linken Arm wird nicht so richtig besser und plagt mich weiter.


Und etwas abseits vom Weg, in der Nähe eines verfallenen Hauses, entdecke ich diese uralte Flasche, sehr dick, sehr schwer und in der Form sehr ungewöhnlich und nehme sie mit.

Andenken an Jurassö.

 

 

Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte

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Published on Juli 26th, 2012 @ 19:11:00 , using 299 words,
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte
Wanderung über Jurassö durch fast 2000 Jahre Geschichte

Es gibt hier einen ca. 4 km langen ausgeschilderten Pfad durch die Insel mit kleinen Erläuterungen auf Tafeln.

Über die Insel gibt es schon seit dem 6.Jahrhundert Hinweise auf ihre Nutzung. Sie war wohl für die Wikinger eine wichtige Station vor ihrem Törn nach Süden.

Belegt ist die Besiedelung seit dem 18. Jahrhundert.

Es gibt ein Bergwerk hier auf dieser kleinen Insel, auf der ab 1809 nach Eisenerzen bis zu einer Tiefe von 40 Metern gegraben wurde. Und in der kleinen Kneipe am Hafen wird nach Bedarf ein Dokumentarfilm gezeigt, der den Bergwerksbetrieb hier in den 6o-ziger Jahren zeigt. Es scheint eines der am meisten produzierenden Bergwerke Finnlands gewesen zu sein.

Heute hat sich in einem der großen aufgegebenen Gebäude ein finnischer Schiffbauer angesiedelt und stellt dort große Holzyachten her.

Im 19. Jahrhundert wurde die Insel wegen ihrer Lage direkt am Finnischen Meerbusen als Lotsenstation genutzt, deren Lotsen, um eine weite Sicht zu haben, in die Bäume kletterten (so auf den Tafeln beschrieben). Und wegen dieser Lage wurde die Insel auch militärisch von den Finnen und den Russen genutzt.

Und der Weiße Seeadler ist hier wieder heimisch geworden. Dies alles auf kleinen Schildern auf einem geführten Weg, in dessen Mitte ein neugebauter Aussichtsturm einem einen großartigen Überblick über die Insel, über das Schärengebiet bis hin zur Großschiffahrtsroute im Finnischen Meerbusen, auf dem sich ein Schiff an das andere reiht, verschafft.

Das dichtest bewaldete Inland ist ein richtiger kleiner Dschungle, wo man auf meterdickem Moos laufen kann, sich durch dunklen Kiefernwald zwängen muss, auf Schärenfelsen klettert und in Wassertümpeln versinkt, denn der Untergrund ist ja felsig und das Wasser kann hier nicht versickern und an manchen Stellen wird es hier auch am Tage richtig dunkel, so dicht ist der ((Ur)Wald.

Meine Sehnenscheidenentzündung im linken Arm wird nicht so richtig besser und plagt mich weiter.


 

Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö

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Published on Juli 20th, 2012 @ 18:55:29 , using 530 words,
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö

Der Törn war heute bei schwachen, manchmal böigen West-Winden ein Slalomlauf durch das Schärengebiet. Durch manchmal sehr enge Stellen, wo ich das Gefühl hatte, wenn ich die Hand ausstrecke, kann ich das Gras auf den Schärenfelsen rupfen, dann wieder durch Gebiete, wo ich den Finnischen Meerbusen und am Horizont die Containerschiffe sehen konnte, dann wieder durch Gebiete, die übersät waren mit kleinen Felsenbuckeln, die aus dem Wasser schauten dann wieder vorbei an Schären, die übersät waren mit Holz-Ferien-Häuschen.


Ich bin nicht sicher, ob ich diesen Törn ohne meinen Kartenplotter geschafft hätte, denn diese Navigation hier erfordert die völlige Konzentration einer Person und da hätte ich nicht gleichzeitig noch Pinne und Schot und Segel und Tonnen und Wind im Blick und zu händeln haben können. Und die Kardinaltonnen hier erfordern geistige Akkrobatenstücke: Es ist eine Westtonne, ich laufe mit Südkurs auf sie zu: auf welcher Schiffsseite muss ich sie lassen?


Dann war ich bei dem kleinen weißen 'Leuchtturm', der für mich den Eingang in das zweite Fahrwasser innerhalb des Schärengebietes markiert.


Auf manchen Schären ist der Name groß auf einen Felsen geschrieben, quasie wie ein Straßenname.


Nun hatte ich navigatorisch nicht mehr so arg viel zu tun, weil diese parallele zur Küste verlaufenden Fahrwasser gut betonnt und einfach zu verfolgen sind.


Aber ich musste jetzt aufpassen, meine Abzweigung aus dem Fahrwasser nicht zu verpassen und dafür hatte ich in meiner elektronischen Seekarte mir ein Markierungszeichen gesetzt und in sofern war das jetzt problemlos. Aber Karte und Realität in Einklang zu bringen. Aus einer kleinen Perspektivverschiebung ergeben sich völlig neue vermeintliche Standorte.


Irgendwann dann sah ich zu meiner Linken über dem Festland von Tammissari eine Gewitterwolkenbank sich langsam bilden unddann hörte man auch schon das Grollen des Gewitters. Und aus meinen Törns entlang der polnischen Küste wusste ich, dass sich Gewitter nicht nach der herrschenden Windrichtung richten, sondern quer dazu, deshalb habe ich sie immer gut im Auge behalten. Und das war auch gut so. Zunächst dachte ich, sie würde parallel zu mir laufen, dann aber bog sie plötzlich ab und kam auf mich zu, zog über mich weg – und da ich keine Lust auf die Böen in ihr hatte, nahm ich meine Segel runter – es waren eh nur noch 3 sm bis zum Anleger auf Jussarö – und das war auch gut so, denn dann pfiffen mir hier die Böen um den Kopf und es fing heftig an zu regnen.


Mitten in diesem Aufruhr war ich dann auch schon am Anleger, der in einem kleinen, schmalen, langen Durchgang zwischen zwei Inseln liegt, die vielleicht 100 Meter auseinander liegen. Dieser Platz, der mir ja von meinen finnischen Segelnachbarn letztes Jahr in ….... als schönster Anleger Finnlands benannt wurde, war natürlich voll und als ich überlegte, was zu tun sei, stand da schon ein Mann im Regen an der Pier und winkte mich zu ihm und deutete auf den kleinen Kutter, der da lag, es sei seiner und ich könne mich daneben legen und er nahm auch noch meine Vorleine an und belegte sie. Wunderbar.


Es gibt hier bei dem Anleger eine kleine Bar, Plumpsklos, Wasser am Wasserhahn und Elektrik, und die Schäre ist hoch beliebt und fast immer voll mit Schiffen.

 

Helene Schjerfbeck, Schlechtwetter und sonstige Ungemach

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Published on Juli 19th, 2012 @ 11:40:54 , using 278 words,
Helene Schjerfbeck, Schlechtwetter und sonstige Ungemach
Helene Schjerfbeck, Schlechtwetter und sonstige Ungemach
Helene Schjerfbeck, Schlechtwetter und sonstige Ungemach
Helene Schjerfbeck, Schlechtwetter und sonstige Ungemach

 

Immer wieder ziehen hier Regenwolken durch und es weht, mal mehr aus Süd, dann mehr aus West.


Aber der Hafen ist schön, nicht zu teuer (14 EUR) und es gibt ein paar Dinge zu regeln.

Ich brauche für die hier üblichen Eisenringe zum Festmachen große Karabiner und in einem Laden entdecke ich günstige Dämpfungsgummies für die Vorleinen.


Dann muss ich meine Gasflasche gegen eine volle tauschen. Dafür bekomme ich von der Hafenmeisterin ihr Dreirad mit Gepäckvorsatz und schon bin ich in dem Laden, der aber meint, die Flasche sei ja noch fast halbvoll. Trotzdem tausche ich, weil ich davon ausgehe, dass dies eine der wenigen Möglichkeiten ist, eine solche Tauschstelle in erreichbarer Entfernung zum Schiff zu finden. Und mit dieser Füllung bin ich jetzt zwei Jahre unterwegs gewesen mit täglich kochen, Teewasser und Abwasch.


Und dann gehe ich in die Ausstellung von Helene Schjerfbeck.

Eine Entdeckung!!!!!

Lebte hier (wenn ich das richtig verstanden habe, in Tammissari, bzw Ekenäs (schwedisch)), zumindest eine lange Zeit mit ihrer alleinstehenden Mutter und zeigt eine erstaunliche Bandbreite von Stilen: pointilistische, kubistische, impressionistische, abstrakte, symbolistische Arbeiten sind dabei.

Und ich finde manche Sachen von ihr einfach wunderschön.

Eine Auswahl davon hier:

http://www.ateneum.fi/default.asp?showInfo=14385&docId=12489

Ach so: lebte von 1862 - 1946, zuletzt in Schweden, vermutlich wegen des Krieges.

Mich plagt eine Sehnenscheidenentzuendung im linken Arm und Hand, so dass ich im Moment mich garnicht traue, die Leinen loszuwerfen, weil ich mit der linken Hand ueberhaupt nicht richtig greifen kann.

Ich hoffe, das ist bald vorbei - zum Glueck ist es hier einfach angenehm und schön.



 

 


 

 

 

 

 

 

 

01425dfö,ld̈́

 

schön und man merkt, dass die Finnen und die Schweden Urlaub haben.

 

 

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